• 19.07.2012, 11:37:19
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"Am Schauplatz"-Reportage "Wenn Frauen Frauen lieben" am 20. Juli im ORF

Wien (OTS) - Ihre erste Beziehung hatte die ehemalige
Radiosprecherin Rosmarin Frauendorfer mit fast 40. Der Wunsch nach
Zweisamkeit war für die heute 70-Jährige lange Zeit in ihrem Leben
unerfüllbar: "Weil ich geglaubt habe, ich bin die einzige Frau auf
der Welt, die so tickt. Es gab ja weit und breit keine lesbischen
Frauen. Zu sagen, es war ein Tabu, ist schon übertrieben. Lesbische
Liebe war einfach nicht existent. Also bin ich zu Hause gesessen und
hab traurige Gedichte geschrieben."
Aber was hat sich seither geändert? Für die "Am Schauplatz"-Reportage
"Wenn Frauen Frauen lieben" - zu sehen am Freitag, dem 20. Juli 2012,
um 21.15 Uhr in ORF 2 - fragt Nina Horowitz die, die es wissen
müssen: Frauen, die Frauen lieben und endlich den Mut haben, darüber
zu sprechen. Sie erzählen offen von ihrem Outing, von Vorurteilen der
Gesellschaft, dem Umgang mit Klischees und von ihren ganz besonderen
Liebesgeschichten.

Vor einiger Zeit hat Rosa Kettl aus Oberösterreich ein Geheimnis von
ihrer Tochter erfahren: "Wir haben am Abend zusammen die Küche
aufgeräumt und da hat Sissi mir gesagt, dass sie sich in ein Mädchen
verliebt hat. Am Anfang hab ich mir nur gedacht: 'Lieber Gott, bitte
nicht.'" Es hat gedauert, aber mittlerweile ist es für die Besitzerin
eines Reiterhofs normal, dass ihre Tochter eine Frau liebt: "Jede
Mutter will doch, dass ihr Kind den eigenen Weg findet und zu sich
selbst stehen kann." Das könne ihre Tochter. Und darauf ist sie heute
sehr stolz, sagt sie.

Die 16-jährige Tess Herrmann lebt in Bregenz: "Hier kennt jeder
jeden", ist sich die Schülerin einer katholischen Privatschule
sicher. Umso mutiger, dass sie auch vor der Kamera dazu steht,
lesbisch zu sein: "Dann wird eben ein paar Wochen lang in der Pause
getuschelt. Irgendwann gibt's die nächste Attraktion." Was die
Schülerin besonders stört, sind Vorurteile, die sie gelegentlich zu
hören bekommt. "Zu mir hat jemand einmal wirklich ernsthaft gesagt:
'Du kannst nicht lesbisch sein. Du spielst ja gar nicht Golf.'"

Von Klischees hat Lilith noch nie gehört. Aber die Dreijährige weiß
genau: Sie hat eine Mama und eine Mami. Und Lilith ist der wichtigste
Grund dafür, dass sich ihre Mami, die 29-jährige Eva Masel, nicht
verstecken will: "Wenn ich nicht zu meiner Homosexualität stehen
kann, wie soll es dann meine Tochter einmal können?" Eva Masel
arbeitet als Ärztin auf der Palliativstation im AKH Wien und ist eine
der wenigen Frauen, die am Arbeitsplatz darüber reden, lesbisch zu
sein: "Kaum zu glauben, aber das Thema scheint auch im Jahr 2012 noch
ein Tabu zu sein."

Die Sendung ist nach der TV-Ausstrahlung sieben Tage als
Video-on-Demand abrufbar und wird auch als Live-Stream auf der
ORF-TVthek (http://TVthek.ORF.at) angeboten.

Rückfragehinweis:
ORF-Pressestelle
Karin Wögerer
Tel.: (01) 87878 - DW 12913
http://presse.ORF.at

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