Am Mittwoch in "Heute": Ikaria-Schulden würden uns 250 Millionen Euro kosten. Nationalrat müsste Verfassung ändern. Griechische Botschaft spricht sich gegen Abspaltung aus.
Wien (OTS) - Wie berichtet, wollen sich Bewohner der Insel Ikaria
von Athen loslösen. Wäre ein Beitritt Ikarias zu Österreich überhaupt
möglich? Für Völkerrechtler Franz Leidenmühler von der Uni Linz wäre
das kein Problem: "Österreich müsste natürlich zustimmen. Und der
Bundespräsident müsste einen völkerrechtlichen Vertrag mit der Insel
unterzeichnen."
Haben wir dann automatisch ein zehntes Bundesland? "Nein, die
Verfassung müsste geändert werden - denn dort sind nur neun
Bundesländer aufgeführt!"
Eine Ägäis-Insel hat aber auch ihren Preis: "Wien müsste auch die
Schulden übernehmen, die Ikaria anteilig an den griechischen
Gesamtschulden tragen muss." Bei rund 350 Milliarden Euro Schulden
und 8000 Insulanern wären das knapp 250 Millionen Euro!
Für Athen kommt der "Verkauf" freilich nicht in Frage. Aus der
griechischen Botschaft in Wien heißt es: "Ikaria ist ein untrennbarer
Teil des griechischen Staatsgebiets." Man beruft sich auf den
"Vertrag von Lausanne aus dem Jahr 1923, der in Artikel 12 bestätigt,
dass die Inseln der Ostägäis, darunter auch Ikaria, zu Griechenland
gehören".
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