• 04.07.2012, 11:54:58
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WWF und ÖKOBÜRO: Note "Nicht Genügend" für die TIWAG

Wien, Innsbruck (OTS) - Der WWF und das ÖKOBÜRO zeigen sich
überrascht, dass TIWAG-Chef Wallnöfer davon spricht, mit dem Ausbau
des KW Kaunertals die Europäische Energiewende zu unterstützen. "Am
Freitag werden in Tirol die Zeugnisse verteilt, und die TIWAG erhält
von uns im Fach "Gewässer- und Naturkunde" ein glattes Nicht
Genügend. Das heute zur UVP eingereichte Projekt Kraftwerk Kaunertal
widerspricht den entsprechenden europarechtlichen Bestimmungen und
ist aus Sicht der Umweltorganisationen niemals bewilligungsfähig", so
WWF und ÖKOBÜRO.

Außerdem hätte die TIWAG vor der UVP-Einreichung die Entscheidung des
Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und
Wasserwirtschaft den von der TIWAG selbst eingereichten
wasserwirtschaftlichen Rahmenplan abwarten müssen, so die
Umweltorganisationen. Andernfalls läuft sie Gefahr, bei Abweisung des
Rahmenplans das Kraftwerk Kaunertal wieder einstampfen zu müssen.

"Wir erteilen der TIWAG gerne Nachhilfeunterricht im Hinblick auf das
in der EU-Wasserrahmenrichtlinie verankerte Verschlechterungsverbot
bzw. Verbesserungsgebot österreichischer Gewässer oder auch über
entsprechende Naturschutzbestimmungen", bietet Umweltjurist Lukas
Wachter vom ÖKOBÜRO an.

"Die Tunnelsysteme für die Umleitung der Venter und Gurgler Ache
würden das Natura 2000-Gebiet Ötztaler Alpen berühren. Das verstößt
klar gegen die EU-Wasserrahmenrichtlinie und die
EU-Naturschutzrichtlinien", stellt Thomas Diem vom WWF klar und
Greenpeace Energiesprecher Jurrien Westerhof ergänzt: "Abgesehen
davon, dass das Staudammprojekt der TIWAG ökologischer Wahnsinn ist,
stellt sich auch in ökonomischer Hinsicht die Sinnfrage.
Speicherkraftwerke wie diese sind nicht mehr wirtschaftlich zu
betreiben. Hat man die Speicher bis vor einigen Jahren noch mit
billigem Nachtstrom gefüllt und diesen Strom tagsüber teuer verkauft,
funktioniert dieses Geschäftsmodell heute nicht mehr, da es tagsüber
immer mehr günstigen Sonnenstrom gibt. Die TIWAG soll das endlich
einsehen und die absurden Kraftwerkspläne ad acta legen."

Der WWF wird gemeinsam mit betroffenen Bürgerinitiativen und anderen
NGOs wie GLOBAL 2000 und Greenpeace sämtliche rechtliche Instanzen
bestreiten um dieses zerstörerische Großprojekt zu verhindern.

Rückfragehinweis:
Claudia Mohl, Pressesprecherin WWF Österreich, Tel. 01-48817-250 oder 0676-83488203, E-Mail: claudia.mohl@wwf.at
Lukas Wachter, Umweltjurist ÖKOBÜRO, Tel. 01/524 9377 13 oder 0650/ 4455252, E-Mail: lukas.wachter@oekobuero.at

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