• 04.07.2012, 09:28:30
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Solidarität mit der Pride in Budapest!

LGBTI-Aktivist_innen in Ungarn brauchen weiterhin Unterstützung

Wien (OTS) - Seit Jahren wird die Gay and Lesbian Pride in
Budapest, wie auch in anderen osteuropäischen Städten, nicht nur von
verbalen Attacken begleitet, sondern auch von Gegendemonstrant_innen
physisch angegriffen, mit Steinen und Eiern beworfen und
eingeschüchtert. So wird es auch bei der nächsten Parade am 7. Juli
wieder massive Polizeipräsenz und weiträumige Absperrungen brauchen,
um die Parade vor Angriffen von Rechtsextremen zu schützen.

Seit vier Jahren organisiert das Bündnis radicalqueer
Infoveranstaltungen zur Situation in Ungarn und Busse zur Budapest
Pride, um ein solidarisches Zeichen gegen Homophobie, Antisemitismus,
Antiziganismus und Rassismus zu setzen. "Es ist klar, dass die
Aktivist_innen aus Wien in einer relativ privilegierten Situation
sind, weil sie dem massiven homo- und transphoben Klima nicht
tagtäglich ausgesetzt sind. Obwohl im letzten Jahr nach Ende der
Pride Aktivist_innen aus Österreich auf den Weg zum Bus von ca. 15
Neonazis sowohl physisch als auch mit einem bestialisch stinkendem
Spray attackiert wurden, lassen wir uns davon nicht einschüchtern. Es
ist uns umso wichtiger, auf die Situation in anderen Ländern
aufmerksam zu machen, Solidarität hierzulande einzufordern und die
Aktivist_innen vor Ort nach unseren Möglichkeiten zu unterstützen,"
meint Rosa Stern, Pressesprecherin des Bündnis radicalqueer.

Auch in diesem Jahr ist mit Gegendemonstrationen zu rechnen. Auf
einer Website wurden bereits vor einigen Tagen unter der Überschrift
"Die Jagdsaison beginnt" zahlreiche LGBTI-Aktivist_innen aus Ungarn
mit Namen und Fotos "geoutet". Aber auch das Bekenntnis zur
(heterosexuellen) Familie in der Präambel der neuen Verfassung sowie
der Gesetzesentwurf, der Werbung für Homosexualität verbieten sind,
verdeutlichen das repressive Klima von staatlicher Seite. Rosa Stern
dazu: "Dieses reaktionäre Klima ist ein Resultat des Rechtsrucks der
letzten Jahre: Bevor die Budapest Pride 2007 erstmals angegriffen
wurde, konnte die Parade etwa zehn Jahre friedlich, ähnlich wie in
Wien, verlaufen." Die liberalen Gesetze Homosexualität betreffend,
die in Ungarn schon früher und teils weniger restriktiv als in
Österreich in Kraft waren, stehen im Widerspruch zu den völkischen
Vorstellungen der Regierung und von Jobbik. Die Regierung Orbán
versucht deshalb, diese Rechte zunehmend einzuschränken. "Die
Erhaltung und der Schutz der Rechte von Schwulen und Lesben sowie
anderer Minderheiten ist jedoch nicht alleinige Aufgabe der
jeweiligen Community, sondern geht uns alle an. Wir rufen daher zur
Solidarität mit der Pride in Budapest auf, sowie dazu, aktiv Zeichen
gegen Homophobie und Feindlichkeit gegenüber anderen Minderheiten zu
setzen!" meint Stern abschließend.

Rückfragehinweis:
Rückfragehinweis:
Rosa Stern queerfem [at] radicalqueer.net 0043 676 41 55 013
radicalqueer.blogsport.eu

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