• 02.07.2012, 13:41:27
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VIER PFOTEN: Anstieg der Tierversuche 2011 ist Armutszeugnis für Österreich

Kritik auch an unzureichendem Tierversuchsgesetz

Wien (OTS) - Die vom Wissenschaftsministerium veröffentlichte
Statistik zu den in Österreich 2011 durchgeführten Tierversuchen
ist nach Ansicht von VIER PFOTEN ein Armutszeugnis für Österreichs
Forschung. Die Zahlen zeigen einen Anstieg der Tierversuche um 2,2
Prozent im Vergleich mit 2010.

Laut Nikola Furtenbach, Kampagnenleiterin von VIER PFOTEN, hat es
Österreich bislang verabsäumt, sich auf eine seit 2010 vorliegende
EU-Richtlinie vorzubereiten. Diese sieht eine Reduktion der
Tierversuche sowie die Förderung von alternativen Forschungsmethoden
vor. "Mit 1. Jänner 2013 ist diese Richtlinie nationales Gesetz -
Österreich scheint allerdings noch absolut nichts in dieser Richtung
unternommen zu haben. Diese Chance wurde einfach nicht genutzt",
kritisiert sie.

Wissenschaftsminister Töchterle erklärte zwar als Antwort auf eine
parlamentarische Anfrage vom Mai 2012, es werde "auf die Einhaltung
der Grundsätze geachtet, dass Tierversuche auf das unerlässliche
Ausmaß zu beschränken und mit der im Verhältnis zum Versuchsziel
geringstmöglichen Belastung und der kleinstmöglichen Anzahl von
Versuchstieren durchzuführen sind" (Original-Zitat). Dennoch enthält
der vorige Woche von ihm präsentierte Entwurf Tierversuchsgesetz
keine einzige konkrete Maßnahme zur Reduktion von Tierversuchen.

Laut Nikola Furtenbach ist dies alarmierend: "Das zeigt schlicht,
dass das oft unnötige Leid von Labortieren absolut keine Priorität
für den Minister hat. Und das, obwohl es bereits wissenschaftlich
anerkannte alternative Methoden gibt, um sogar aussagekräftigere
Tests an Produkten durchzuführen. Tierversuche sind mittlerweile in
den meisten Bereichen überholt und unnötig." Umso beschämender sei
es, dass der für die Forschung zuständige Minister die Zeichen der
Zeit nicht erkannt hätte, meint Furtenbach.

Überdies hat Minister Töchterle es verabsäumt, sich im Vorfeld des
Gesetzesentwurfes mit Tierschutzorganisationen bzw. NGOs zu
beratschlagen. Wichtige Erfahrungswerte und fachliche Vorschläge
konnten dadurch nicht in den Gesetzesentwurf einfließen. Allerdings,
so Nikola Furtenbach, ist es noch nicht zu spät: "Wir werden dem
Minister unsere Stellungnahme bis August, dem Ende der
Begutachtungsfrist, übermitteln. VIER PFOTEN bietet an, das
Ministerium bei der Überarbeitung zu unterstützen, um gemeinsam ein
konkretes Resultat im Interesse der Tiere zu erreichen. Es bleibt zu
hoffen, dass der Bundesminister diese Chance nicht ungenutzt lässt."

Rückfragehinweis:

Elisabeth Penz
   Press Office Austria
   Tel: + 43 (0)1 895 02 02 - 66
   Fax: + 43 (0)1 895 02 02 - 99
   Mobil: + 43 (0)664 3086303
   elisabeth.penz@vier-pfoten.org
   VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz
   Linke Wienzeile 236, 1150 Wien
   www.vier-pfoten.at www.vier-pfoten.org

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