• 26.06.2012, 11:58:50
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WKNÖ verleiht den "Helios 2012"

Energieeffizienz: Betriebe zeigen immer mehr Know-how und Kompetenz

Fa. REHAU (Standorte Guntramsdorf und Neulengbach)

St. Pölten (OTS) - Die Firma REHAU mit ihren Standorten in
Guntramsdorf und Neulengbach ist Hauptpreisträger des
Energieeffizienz-Preises "Helios 2012", der im Rahmen eines
Gala-Abends in der Zentrale der Wirtschaftskammer Niederösterreich in
St. Pölten vergeben wurde.

Mit dem "Helios" wurde bereits zum dritten Mal besonders
energiesparende und energie-effiziente Projekte
niederösterreichischer Unternehmen vor den Vorhang gebeten. Neben dem
Hauptreisträger REHAU wurden vier weitere Kategorie-Sieger gekürt:
- die ATS Datenverarbeitung im Bereich "Energieeffiziente Gebäude"
- die Fahrschule Easy Drivers Skarabela in Groß Enzersdorf im Bereich
"Energieeffiziente Mobilität"
- der Fleisch-, Selch- und Wurstwarenbetrieb von Reinhard Hiess in
Asparn/Zaya im Bereich "Energieeffiziente Produktion" sowie
- 26 Rauchfangkehrer-Betriebe in NÖ (unter Führung der Landesinnung)
in der Kategorie "Bewusstseinsbildung".

Vorreiter vor den Vorhang

Waren es bei der ersten Vergabe des "Helios" 2008 noch 111
Einreichungen, so gab es diesmal 159 eingereichte Effizienz-Projekte.
"Wir wollen mit dem Preis dokumentieren, wie viel Kreativität und
Gestaltungswille unsere niederösterreichischen Betriebe im Umgang mit
dem Thema Energie und Umwelt bereits aufbringen", so
Wirtschaftskammer-Präsidentin Sonja Zwazl. Der "Helios 2012" zeige
auf, dass die Kompetenz der Betriebe, was Energieeffizienz-Lösungen
betrifft, "in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen ist. Unsere
Betriebe schreiben mit grünen Technologien längst schwarze Zahlen",
erklärt Zwazl. Das einschlägige Know-how aus NÖ sei vielfach gefragt
und oft auch schon ein Export-Schlager.

Zwazl will übrigens nicht nur die Bewusstseinsbildung in Sachen
Energieeffizienz vorantreiben, sondern mit der Wirtschaftskammer
Niederösterreich auch selbst mit gutem Beispiel vorangehen: "Bis 2020
wollen wir den Energieverbrauch in unseren Gebäuden um bis zu 30
Prozent senken."

Auch Wirtschaftslandesrätin Petra Bohuslav verweist darauf, wie
wichtig ein schonender Umgang mit den Ressourcen ist: "Die
Energieeffizienz zu forcieren ist eines der großen Ziele der
Wirtschaftsstrategie 2015 des Landes." Sie sei stolz, dass blau-gelbe
Betriebe in der Umwelt-Technologie eine echte Vorreiterrolle
einnehmen.

EVN-Vorstandssprecher Peter Layr erklärte, die EVN investiere in den
nächsten Jahren 800 Millionen Euro, um den Anteil an erneuerbaren
Energiequellen zu verdreifachen und "wir animieren auch unsere Kunden
zum Energiesparen und zur Energie-Effizienz".

Über 42 Millionen kWh eingespart

Die Jury-Vorsitzende, Klimaforscherin Prof. Helga Kromp-Kolb, hob die
Vielfalt und Qualität der eingereichten Projekte hervor. "Die
Helios-Latte liegt jetzt schon sehr viel höher als beim ersten
Helios. Es wird immer schwieriger, zu gewinnen."

Insgesamt wurden durch die 159 zum "Helios 2012" eingereichten
Projekte über 42 Millionen Kilowattstunden eingespart, das entspricht
einer Reduktion an CO2-Ausstoß um knapp 680.000 Tonnen. Mehr als 67
Millionen Euro wurden in die Energieeffizienz-Projekte investiert,
sie bewirkten bereits im ersten Jahr 3,63 Millionen Euro weniger an
Energiekosten.

Ganzheitliche Lösungen

"Als ganzheitlicher Lösungsanbieter wollten wir mit gutem Beispiel
vorangehen und zeigen, was alles möglich ist", sagt Rafael Daum, CEO
REHAU Region Südosteuropa.
Der Standort Guntramsdorf, Sitz des REHAU Head Office Südosteuropa,
wurde in den letzten Jahren nach modernsten ökonomischen und
ökologischen Gesichtspunkten saniert. Außerdem wurden im Werk
Neulengbach immer wieder Maßnahmen zur Steigerung der
Energieeffizienz gesetzt, sodass nun an beiden Standorten jährlich
Energie im Ausmaß von rund 900.000 kWh eingespart werden kann, "das
entspricht
dem Energiebedarf von etwa 300 Haushalten", so Daum.

Erster "Green Event" in Niederösterreich

Die "Helios"-Gala in der Wirtschaftskammer Niederösterreich war
übrigens die erste Veranstaltung in NÖ, die nach der neuen
Umweltzeichen-Richtlinie für Green Meetings und Green Events als
"Green Event" deklariert und ausgezeichnet wurde. Einige
Besonderheiten eines "grünen" Events" sind beispielsweise
- Saisonales Buffet mit Bioprodukten aus der Region bzw. regionalen
Getränken
- Offensive Bewerbung einer klimaschonenden Anreise mit öffentlichen
Verkehrsmitteln bzw. Einrichtung einer Mitfahrbörse
- Barrierefreier Veranstaltungsbereich etc.

Die gesamte Einreichung erfolgte bei diesem Helios zu 100 % über ein
Online-System, was ebenfalls einen Beitrag zum sorgsamen Umgang mit
Ressourcen leistet.

Die Sieger des "Helios 2012":

GESAMTSIEGER:

REHAU GmbH mit Standorten in Guntramsdorf (Bez. Mödling) und
Neulengbach (Bez. St. Pölten)

Das auf Polymerverarbeitung und Kunststoffveredlung in den Bereichen
Bau, Automotive und Industrie spezialisierte deutsche
Familienunternehmen REHAU ist schon seit 1956 auch in Österreich
vertreten. Weltweit sind an 170 Standorten rund 15.000 Mitarbeiter
beschäftigt. Die Produktpalette reicht von Kanalrohren und Fenstern
über Kunststoffteile bei Kraftfahrzeugen bis hin zu den so genannten
"Relazzo"-Elementen aus Holz und Kunststoff.

Der Standort Guntramsdorf bei Wien ist heute Sitz des Head Office
Südosteuropa. Er wurde in den letzten Jahren nach modernsten
ökonomischen und ökologischen Gesichtspunkten saniert.
So wird die benötigte Energie zum Heizen und Kühlen heute unter
anderem über eine Anlage mit 14 Erdwärmesonden und zwei Wärmepumpen
bereit gestellt, eine dritte sorgt für die Brauchwasserbereitung und
zur Lüftungsunterstützung.
Außerdem wurden 58 Fenster aus dem GENEO-System sowie eine
Hebeschiebetür mit Wärmeschutzverglasung eingebaut. Das
Sanierungsprojekt wird durch ein Langzeitmonitoring begleitet, um die
Einsparungen nachvollziehbar bewerten zu können.

Auch im Werk in Neulengbach wurden seit Jahren Maßnahmen zur
Steigerung der Energieeffizienz gesetzt.
Begonnen hatte alles mit dem Einbau eines Wärmerückgewinnungssystems.
Dabei wird die thermische Energie der Druckluft zur Heizung der Büros
und zur Warmwasseraufbereitung genutzt. Zudem wurde eine
klimaneutrale Kälteanlage in Betrieb genommen. Wesentliche
Einsparungen bringt auch ein drehzahlgeregelter Druckluftkompressor
für das gesamte Niederdrucknetz.

Insgesamt kann mit den Umbauten und einer Optimierung der Prozesse im
Betrieb an beiden Standorten zusammen jährlich Energie im Ausmaß von
90.000 kWh eingespart werden. Das entspricht dem Energiebedarf von
etwa 300 Haushalten.

KATEGORIESIEGER:

A) ENERGIEEFFIZIENTE GEBÄUDE:

ATS DATENVERARBEITUNG, GRUBERAU; WIENERWALD

Seit 1980 beschäftigt sich das Unternehmen mit der Entwicklung und
Fertigung von Systemen der Gebäudeautomation, wie Lichtsteuerungen,
Videoüberwachungen, Zutrittskontrollen, Zeiterfassungssystemen oder
Brandmeldeanlagen. Insgesamt sind es mehr als 400 Produkte, die
weltweit in 27 Länder exportiert werden.

Zuletzt setzte ATS auch intern verstärkt auf Energieeinsparung. So
wurden alle Flachdächer sowie Lichtkuppeln wärmegedämmt und die
Außenmauern erhielten eine spezielle Isolierung. Bei der Sanierung
der Glasfassaden kam ein Passivhausprofil mit 3-fach-Verglasung zum
Einsatz. Außerdem wurden elektrisch schaltbare Gläser eingebaut, die
sich bei Anlegen einer Spannung dunkel färben.
Für die kontrollierte Lüftung mit Wärmerückgewinnung sorgen drei
Lüftungsgeräte mit Enthalpie-Wärmetauschern. Geheizt wird mit einer
Solaranlage unterstützt durch Erdwärme, die auch für die Kühlung
herangezogen wird.
Die Beleuchtung wird tageslicht- und bewegungsabhängig gesteuert und
alle Räume sind mit Einzelraumregelung und Präsenzerfassung
ausgestattet.
Im Sinne einer besseren Bewusstseinsbildung werden alle Energieflüsse
auf einem Bildschirm in der Eingangshalle sichtbar gemacht.
Insgesamt konnte der Energieverbrauch um 75% verringert werden.

B) ENERGIEEFFIZIENTE MOBILITÄT:

FAHRSCHULE SKARABELA, GROßENZERSDORF

Die Fahrschule Skarabela in Großenzersdorf, Mitglied der Easy Drivers
Organisation, besteht seit 65 Jahren. Das innovative
Familienunternehmen hat sich durch seine Initiativen im Bereich des
Umweltschutzes bereits einen Namen gemacht.
So bietet die Fahrschule nicht nur ein spezielles Spritspartraining
an (alle Fahrlehrer sind zertifizierte Spritspartrainer, Skarabela
hat auch den Fuhrpark auf besonders energiesparende Fahrzeuge
umgestellt. Elektromopeds ersetzen seit vier Jahren die
benzinbetriebenen Fahrzeuge und sogar ein Elektromotorrad kommt im
Schulbetrieb zum Einsatz. Jüngste Errungenschaft ist ein
Elektro-Auto, das bei Perfektionsfahrten genutzt wird.
Darüber hinaus wurde eine Ökostrom-Tankstelle eingerichtet, die
Nutzern gratis zur Verfügung steht.
Gespeist wird sie durch eine Photovoltaikanlage, mit der alleine 3000
kWh Strom pro Jahr produziert werden. Auch bei den Gebäuden wurden
Energiesparmaßnahmen gesetzt. So wurden z. B. energiesparende
Beleuchtungen und Netzfreischalter in den Lehrsälen eingebaut.
Fahrlehrertage und regelmäßige Treffen zum Thema E-Mobilität für die
gesamte Easy Drivers Organisation haben für alle Fahrschulen
Vorbildwirkung.

C) ENERGIEEFFIZIENTE PRODUKTION:

FA. HIESS, ASPARN/ZAYA

Räucherdauerwurst und Salami sowie die berühmte Zayataler-Dauerwurst
sind die Spezialitäten der Fleischhauerei Hiess in Asparn an der
Zaya. Der Erfolg der hochwertigen Fleisch- und Wurstwaren des 30
Mitarbeiter zählenden Familienunternehmens machte eine
Betriebserweiterung notwendig, bei der neben ökonomischen auch
ökologischen Grundsätzen Rechnung getragen wurde.
Herzstück war die Anschaffung einer leistungsstarken und
energieeffizienten Kälteanlage. Diese wurde mit einer
Wärmerückgewinnungsanlage kombiniert, welche die Kondensationsabwärme
mittels spezieller Wärmetauscher bis zu 98 Prozent aus dem
Kälteprozess auskoppelt. Die so zurückgewonnene thermische Energie
wird je nach Bedarf entweder direkt im Produktionsprozess genutzt
oder in 5000 l Puffertanks zwischengespeichert. Dabei kommen
stufenlos drehzahlgeregelte Hocheffizienzpumpen mit äußerst geringem
Energiebedarf zum Einsatz.
Mit diesen Maßnahmen können nicht nur die CO2 Emissionen wesentlich
reduziert werden, sondern auch drei Viertel der Energiekosten
eingespart werden. Damit ist das Unternehmen beispielgebend für die
gesamte Branche.

D) BEWUSSTSEINSBILDUNG:

26 ZERTIFIZIERTE RAUCHFANGKEHRERBETRIEBE

26 niederösterreichische Rauchfangkehrer-Betriebe haben sich unter
der Führung der Landesinnung zusammengeschlossen und ein gemeinsames
Managementsystem entwickelt. In diesem Zusammenhang haben die
Unternehmen auch zahlreiche interne Maßnahmen zur
Energieeffizienzsteigerung gesetzt, die Vorbildwirkung haben sollen.

Beispiele sind etwa der Einbau alternativer Heizanlagen oder
verbrauchsgünstiger Leuchten. Damit konnte der CO2 Ausstoß in den
Betrieben um beachtliche 75% verringert werden.
Es wurden aber auch alle Kesseldaten im Kehrgebiet erhoben und
Verbesserungsvorschläge erarbeitet, die bei fachmännischen Beratungen
an die Hauseigentümer weitergegeben werden. Mit dem Know-how der
Rauchfangkehrer sollte es möglich sein, zukunftsweisende Lösungen zu
finden.

Auch in anderen Bundesländern wird diese Initiative mittlerweile
schon aufgegriffen. Damit wird ihre Breitenwirkung noch wesentlich
gesteigert.

Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM / Originalbild-Service
sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at

Rückfragehinweis:
Wirtschaftskammer NÖ, Kommunikationsmanagement, Landsbergerstraße 1, 3100 St. Pölten
Tel.: (++43-0) 2742 / 851 DW 14100
mailto:kommunikation@wknoe.at
http://wko.at/noe

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | HKN

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