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Kernstock: Noch nicht alle Gesundheitsberufe profitieren von Reformen

Hilfeschreie aus dem Gesundheitswesen endlich ernst nehmen

St. Pölten (OTS/SPI) - Bereits seit drei Jahren liegt eine Studie mit ernüchternden Fakten über die Arbeitsbedingungen und das berufliche Umfeld in Gesundheitsberufen auf dem Tisch. Viel zu lange Arbeitszeiten, überbordende Bürokratie und mangelhafte Personalentwicklung sind die Ursachen dafür, dass zunehmend jene krank werden, die eigentlich andere gesund pflegen sollten. "Die Studie zeigt uns, dass bereits ein Fünftel aller im Gesundheitsbereich tätigen Arbeitskräfte und ein Drittel der angestellten ÄrztInnen emotional erschöpft und massiv von Burnout bedroht sind", so SPNÖ-Krankenanstaltensprecher LAbg. Otto Kernstock. "Mit der nun ausverhandelten Besoldungsreform für SpitalsärztInnen ist zwar ein absolut wichtiger Schritt gesetzt worden, aber eben nur ein erster Schritt auf einem langen Weg. Die anderen Berufe im Gesundheitswesen warten noch immer auf Hilfe", so Kernstock weiter, der sich auch erfreut zeigte, dass der Druck, den nicht zuletzt die SPÖ in den letzten Jahren in diese Richtung ausgeübt hatte, zumindest zu einem entscheidenden Teilerfolg führte.

Kernstock brachte daher zum Budgetvoranschlag des Landes 2012 eine "Resolution gegen den Versorgungsengpass bei den niederösterreichischen Gesundheitsberufen" ein, um weiterhin auch Verbesserungen für alle Gesundheitsberufe einzufordern. Vor allem Belastungen, die sich aus der Arbeitszeit, aus Personalmangel und aus der Bürokratie ergeben, können durch organisatorische Maßnahmen vermindert werden, so der SP-Gesundheitspolitiker: "Aufgrund der Verantwortung gegenüber dem Gesundheitssystem und seinen Beschäftigten sind deshalb unverzüglich wirksame Schritte zu setzen."

Die notwendigen Maßnahmen liegen für Kernstock auf der Hand. Sie betreffen unter anderem eine deutliche Aufstockung des Personals, planbare verlässliche Arbeitszeiten im Sinne einer Family-Work-Balance, eine professionelle Personalentwicklung - die auch individuelle Weiterentwicklungen ermöglicht, eine Gehaltsarchitektur - die auch ohne Sonderzahlungen eine leistungsgerechte Entlohnung darstellt sowie eine Forcierung gesundheitsfördernder Arbeitsplätze.

Obwohl die Situation alarmierend ist, gab die ÖVP Niederösterreich keine Zustimmung für diese SPÖ-Initiative. Trotzdem wird Abgeordneter Otto Kernstock nicht locker lassen: "Wir müssen die Hilfeschreie aus dem Gesundheitswesen endlich ernst nehmen. Hier darf es nicht um Parteipolitik gehen, für eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen müssen alle Verantwortlichen an einem Strang ziehen. Dass mit der Reform für die Spitalsärzte ein erster Schritt gelungen ist, ist zweifelsohne erfreulich, aber es müssen dringend weitere folgen. Auch die anderen Berufe im Gesundheitswesen stöhnen unter den massiven Belastungen."

(Schluss) ha

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