• 15.06.2012, 09:24:52
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Baukultur am parlamentarischen Abstellgleis

Parlament und Regierung verabsäumen konkrete Initiativen zur Verbesserung der heimischen Baukultur

Wien (OTS) - Diese Woche wurde der Baukulturreport 2011 im
Parlament behandelt. Die Parteien betonten dabei die Wichtigkeit
baukultureller Entwicklung. Konkrete Initiativen und Beschlüsse
blieben sie aber schuldig. Der Baukulturreport beinhaltet u.a. 45
Empfehlungen, wie eine höhere baukulturelle Qualität erreicht werden
kann und wendet sich dabei an alle politischen Ebenen. "Baukultur ist
eine Querschnittsmaterie, bei der alle Beteiligten bereit sein
müssen, ihre Möglichkeiten zu einer Verbesserung der gebauten Umwelt
wahrzunehmen: einerseits mit der Schaffung von gesetzlichen
Rahmenbedingungen aber auch durch ihr gelebtes Vorbild,
beispielsweise in der Rolle als Auftraggeber", meint Jakob Dunkl.
Sprecher der plattform baukultur, die für die ertellung des
Baukulturreports verantwortlich war.

Großen Handlungsbedarf ortet der Baukulturreport aktuell im
Bildungsbereich. Viele Schulen der vergangenen Jahrzehnte müssen in
den nächsten Jahren bautechnisch saniert werden. Es ist ein Gebot der
Stunde, dabei neben energetischen Verbesserungen auch neue
pädagogische Erkenntnisse zu integrieren. "Gerade im Schulbau hat die
öffentliche Hand die Möglichkeit zu beweisen, dass sie bereit ist, in
Innovation zu investieren. Der Gesetzgeber hätte beispielsweise die
Möglichkeit, die Bundesimmobiliengesellschaft mit dem Auftrag
auszustatten, Innovationsweltmeister im Schulbau zu werden", so Dunkl
weiter im Hinblick auf die sich abzeichnenden Veränderungen im
Schulbereich.

Neben gesetzlichen Maßnahmen ist auch eine Förderung des
Bewusstseins für baukulturelle Qualitäten notwendig. Der
Baukulturreport empfiehlt dazu die Einführung einer Stiftung zur
Förderung von Forschung und Vermittlung von Baukultur. "Baukultur ist
Gesprächskultur" so Dunkl abschließend. "Bauen ist immer auch
öffentlich, weil es unseren gemeinsamen Lebensraum verändert. Nur
wenn es uns gelingt, diese Veränderungen so zu gestalten, dass dieser
Raum auch lebenswerter wird, können wir von gelebter Baukultur
sprechen. Die Regierung und das Parlament haben jetzt die Möglichkeit
zu beweisen, dass ihnen eine Verbesserung der baukulturellen
Situation am Herzen liegt. Aber nicht nur mit Worten, sondern auch
mit Taten."

Rückfragehinweis:
Plattform baukultur
t +43 1 997 13 24
m kontakt@architekturpolitik.at

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