Fachleute klärten über Stevia-Irrtümer auf

Wien (OTS) - Seit Kurzem sind Süssungsmittel, die aus der Pflanze
"Stevia rebaudiana" gewonnen werden, in Österreich zugelassen und
finden inzwischen in zahlreichen Lebensmitteln beispielsweise in
Getränken, Ketchups, Yogurts, Marmeladen und anderen sowie in
tausenden privaten Haushalten Verwendung.
Dennoch gibt es eine Diskussion um die "Natürlichkeit" des neuen
Süßstoffs. Zum Herstellungsprozess von Steviol Glycosiden, der
richtigen und sinnvollen Verwendung im Haushalt und deren
potenzieller Rolle in der Prävention nahmen Fachleute in einer
Pressekonferenz, veranstaltet von der Plattform Diabetes Austria,
Stellung.
Steviolglycoside sind sowohl im Kampf gegen Übergewicht als auch
bei der Verringerung von Karies-Erkrankungen und natürlich auch für
Diabetiker eine willkommene Alternative.
"Die Pflanze Stevia und der daraus gewonnen Süßstoff sind im
Internet seit gut zehn Jahren ein Thema. Vor allem auch deshalb, weil
Süßspeisen in traditionellen Therapieformen für Menschen mit Diabetes
oft noch tabu sind", erklärte Peter P. Hopfinger, Herausgeber und
Chefredakteur von www.diabetes-austria.com: "Dazu ist Folgendes zu
sagen: erstens stimmt es nicht mehr und zweitens sind auch Speisen,
die mit Steviol Gycosiden gesüßt wurden, nicht ohne Augenmaß zu
genießen."
Als von Diabetes Betroffener hält er Produkte, die mit
Steviaprodukten gesüßt werden für eine - wenn auch nicht billige -
Alternative. Zum einen, weil Steviaprodukte die Zähne nicht angreifen
und die übermäßige Kalorienzufuhr und damit das Dickwerden
verhindern, zum anderen, weil er der Auffassung ist, dass zwischen
den biomechanischen und chemischen Produktionsabläufen von Zucker und
Steviolglycosiden wenig Unterschied besteht. Die natürliche
Ausgangsbasis beider Produkte ist für manche Menschen -
beispielsweise Diabetiker - wichtig.
Der Lebensmitteltechniker Univ. Prof. DI Dr. Senad Novalin
(Universität für Bodenkultur Wien), wies darauf hin, dass die
Gewinnung von Steviol Glycosiden aus der Stevia-Pflanze im Vergleich
zur Erzeugung von Kristallzucker aus der Rübenpflanze von der
Technologie teilweise ähnlich, allerdings etwas aufwändiger sei. "Der
Herstellungsprozess von Steviol Glykosiden kann durchaus als
natürlich bezeichnet werden!" (Novalin).
"Der Vorteil der Glycoside von Stevia ist aus der Sicht des
Internisten, dass die Substanz gar nicht verstoffwechselt wird. Sie
ist kalorienfrei und beeinflusst weder den Blutzucker noch den
Insulinspiegel", führte der Diabetes-Experte Univ. Prof. Dr. Rudolf
Prager (Krankenhaus Hietzing) aus. Von Kollegen aus der Zahnmedizin
wisse man auch, dass die Glycoside im Unterschied zu Zucker den
Zahnschmelz nicht angreifen und damit nicht für Karies sorgen.
"Menschen, die nicht zunehmen oder Diabetes bekommen wollen, sollten
wenn möglich auf Fructose und Haushaltszucker verzichten!", erklärte
Prager. Angesichts der weltweiten Übergewichts-Epedemie sei die
Industrie aufgerufen, speziell Getränke mit weniger Fruchtzucker und
damit kalorienärmer zu produzieren.
Der österreichische Stevia-Pionier Franz Reisenberger produziert
als Einziger in Österreich Steviol Glycoside, die er an verschiedene
Nahrungsmittelproduzenten liefert: "Steviol Glycoside sind auf Grund
der Kalorienfreiheit sichere Süßstoffe natürlichen Ursprungs, die
sowohl in Tafelsüße und Lebensmitteln verstärkt eingesetzt werden."
Er wies auch auf die generelle Situation am Süßstoffmarkt hin: "Die
EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) muss bis Ende
2012 eine Sicherheitsbewertung über Aspartam durchführen. Nach der
Entscheidung der EFSA kann es zu einer weiteren Verwendung oder einem
Verbot von Aspartam kommen. Dies beeinflusst entscheidend den Markt
der Steviol Glycoside."
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Rückfragehinweis:
Manfred Hluma (PR-Betreuung Diabetes Austria) U. A. w. g.: Gassner & Hluma Communications Dagmar Riedl E-Mail: dagmar.riedl@gh-pr.at Tel.: 01/479 81 82
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