• 30.05.2012, 14:00:34
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Welt-Nichtrauchertag: Motivforschung für Suchtfreiheit!

Bei der Motivation zum Nichtrauchen hat Österreich großen Nachholbedarf!

Wien (OTS) - Beim Rauchen liegt Österreich im europäischen
Spitzenfeld, vor allem was den hohen Raucheranteil bei Jugendlichen
betrifft. Sicherlich liegt das auch in der groben Vernachlässigung
der Motivation zum Nichtrauchen in Österreich.

"Anti-Rauch-Kampagnen" sind oft mangels Berücksichtigung der
komplexen Motivation des Rauchens wirkungslos. Auch die Hinweise auf
Gesundheitsschäden auf den Packungen entfalten kaum Wirkung.
Schließlich macht die "Gefährlichkeit" für viele Jugendliche das
"coole" Image des Rauchens erst aus. Eine harmlose oder "gesunde"
Zigarette wäre als Symbol des Erwachsenseins, des Verabschiedens von
der Kindheit oder des Abenteuers wohl kaum geeignet und entsprechend
uninteressant.

Die Gründe, warum jemand mit dem Rauchen beginnt, sind
vielschichtig und je nach Persönlichkeit sehr unterschiedlich. Für
viele ist die Zigarette ein Imageträger, die verschiedenen
Zigarettenmarken helfen zusätzlich bei der akzentuierten
Selbstdarstellung. Manche sind vom Rauch-Ritual fasziniert: vom
Öffnen des appetitlichen Päckchens und dem Entfachen der Glut bis zum
eleganten Formen von Rauchfiguren. Manche können nur mit der
Zigarette in der Hand entspannt kommunizieren oder brauchen eine
Beschäftigung für die nervösen Hände, andere suchen das
Geschmackserlebnis oder die Wirkungen des Nikotins, das sowohl
entspannen als auch aktivieren kann. Die Zigarette hilft schon durch
das Hantieren mit ihr Spannungen abzuleiten und Unsicherheiten zu
kaschieren, das Saugen hat eine entspannende Wirkung. Auch der Wunsch
abzunehmen ist für viele Jugendliche ein nicht zu unterschätzendes
Motiv, zur Zigarette zu greifen. Durch Rauchen lässt sich das
Hungergefühl gut überdecken. Viele rauchen aber auch einfach
unreflektiert, "weil man einfach raucht". Die Eltern rauchen, die
Freundinnen, die Freunde rauchen, überall wird geraucht. Wenn man
dazugehören will, raucht man meist ganz automatisch auch selbst, ohne
darüber nachgedacht zu haben. Viele Kinder wachsen in einer
Rauchumgebung auf und nehmen das Rauchen als ein selbstverständliches
Verhalten wahr, das dann oft unreflektiert übernommen wird.

Das Hauptproblem des Rauchens ist die Sucht!

Jeder weiss, dass Rauchen gesundheitsschädlich ist. Das trifft
aber auch auf viele andere Dinge des täglichen Lebens zu. Zum
hochproblematischen Produkt wird die Zigarette aber durch das enorme
Suchtpotenzial, wodurch der Konsum im Suchtfall nicht mehr freiwillig
erfolgt, sondern unter Zwang. Und es geht sehr schnell, in die
Spirale der psychischen oder körperlichen Abhängigkeit zu geraten.
Hier müssten Aufklärung und Kampagnen in geeigneter Form anknüpfen -
beispielsweise nach dem Motto "Nichtrauchen - ein Stück Freiheit".
Freiheit und Unabhängigkeit sind Werte, die auch bei Jugendlichen
hoch im Kurs stehen. Kreative sind gefordert, diese Werte
eindrucksvoll mit "Nichtrauchen" zu verknüpfen. Keinesfalls sollen
(rücksichtsvolle) RaucherInnen kritisiert werden - primär geht es um
die wirksame Vermeidung einer unfreiwilligen Abhängigkeit. Hier muss
natürlich ein gutes Angebot an Therapien bzw. Hilfen zur Entwöhnung
anknüpfen.

Kampagne für nikotinfreie Kindheit!

Ein weiteres Problem des Rauchens ist das unfreiwillige
Mitrauchen. Während sich Erwachsene hier vielleicht untereinander
arrangieren können, muss es eine Selbstverständlichkeit werden, dass
Kinder weitgehend frei von Tabakrauch aufwachsen können. Hier liegt
das Bewusstsein in Österreich leider im Argen. Immer wieder kann man
beobachten, dass Kinder dauerhaft hochbedenklichen
Schadstoffkonzentrationen durch Rauchen - nicht selten durch die
eigenen Eltern - ausgesetzt sind, sei es in der Wohnung, in Lokalen
oder auch im Auto.

"Eine Nichtrauch-Kampagne könnte sich vorerst dieser Thematik
widmen und das Bewusstsein schärfen, in der Nähe von Babys oder
Kindern keinesfalls zu rauchen. Diese Kampagne wäre sicher auch dazu
geeignet, manche/n RaucherIn zum Überdenken des eigenen
Rauchverhaltens zu bewegen," so der Motivforscher Michael Praschl,
Autor des Buches "Anti-Rauch-Werbung - Werbung für das Nichtrauchen
auf Basis der Motivforschung" (Fachverlag der WU Wien)

Rückfragehinweis:

Praschl - Motivforschung
   Mag. Michael Praschl
   Stättermayergasse 32/16, 1150 Wien
   Tel.: 01 494 80 60
   mailto: praschl@aon.at 
   www.vsicher.at

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