- 30.05.2012, 11:10:59
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Fakultät für Informatik/TU Wien: Vorhandene Ressourcen ist gleich Anzahl Studienplätze
Initiative "Schlüsseltechnologie Informatik" stellt mit einer Reihe von Maßnahmen

Wien (OTS) - Qualität statt Quantität zur Aufrechterhaltung des
national und international anerkannten Informatik Qualitätsstudiums
an der TU Wien sicher. Ohne zusätzliche Ressourcen können ab Herbst
2012 nur mehr 420 AnfängerInnen pro Studienjahr betreut werden. Zu
wenige InformatikabsolventInnen stellen jedoch eine Gefährdung des
Wirtschaftsstandortes Österreich dar.
Die Fakultät für Informatik der TU Wien ist eine
forschungsorientierte Fakultät, wissenschaftlich exzellent
ausgewiesen und international bestens verankert mit ausgezeichneten
Lehrenden mit hohem, wissenschaftlich basiertem Forschungshintergrund
sowie mit insgesamt rund 8.000 aktuell Studierenden. Im
internationalen Vergleich mit Informatik Fakultäten vergleichbarer
Größe betreut die Fakultät für Informatik an der TU Wien bis zu drei
Mal mehr Studierende. Aktuell gibt es über 1.000 StudienanfängerInnen
pro Jahr, das bindet einen großen Teil der Lehrressourcen. Es werden
ja keine Massenveranstaltungen in riesigen Hörsälen abgehalten,
sondern themenbedingt sehr viel in Qualitätslehrmodellen in
Kleingruppen bei Übungen und in Labors gelehrt, geforscht und
gearbeitet. Um die hervorragenden Leistungen in der Forschung und
Qualitätslehre weiterhin zu gewährleisten, fehlen rund 180 Lehrende,
und dazu fehlt das Budget.
"Eliteanforderungen bei unterfinanzierten Massenbedingungen, das
kann nicht funktionieren. Es wird die Zukunft des
Wirtschaftsstandortes Österreich gefährdet, in der die Informatik
eine immer wichtigere Rolle spielt und InformatikabsolventInnen am
Arbeitsmarkt dringend benötigt werden", zeigt sich Prof. Dr. Gerald
Steinhardt, Dekan der Fakultät für Informatik an der TU Wien besorgt.
Es gibt einen IT-Fachkräftemangel in Österreich, der von vielen
Unternehmen immer wieder bestätigt wird. Hohe Job-out Raten
unterstreichen den dringenden Bedarf an qualifiziertem
Informatikpersonal, denn die hervorragend ausgebildeten StudentInnen
werden schon während des Studiums von Wirtschaft und Industrie
abgeworben.
"Wir machen, was wir können, mit teilweise sehr hohem persönlichem
Einsatz. Wir versuchen auch über Forschungsprojektgelder aus
Industrie, Wirtschaft und unabhängigen Forschungsförderungsinstituten
zusätzliche Mittel aufzustellen, um unsere hohe Forschungsqualität zu
halten, aber die seit Jahren bestehende Unterfinanzierung können wir
dadurch nicht auffangen. Unser System steht kurz vor dem Kollaps und
nur das große Engagement der Lehrenden und die hohe Flexibilität und
das Verständnis der Studierenden machen einen Betrieb noch möglich",
fasst Dekan Steinhardt die Brisanz der Situation zusammen.
"Initiative Schlüsseltechnologie Informatik"
Um auf die Budgetproblematik aufmerksam zu machen wurde die
Initiative "Schlüsseltechnologie Informatik" mit zahlreichen
begleitenden Maßnahmen ins Leben gerufen. Denn die Fakultät für
Informatik an der TU Wien hat sich für die Aufrechterhaltung einer
Lehr- und Forschungsumgebung entschieden, die sicherstellt, dass bei
einer der wichtigsten Schlüsselkompetenzen der heutigen Wirtschaft -
der Informatik - Qualität und Zukunftsperspektive die wichtigsten
Kriterien bleiben.
Anpassung Studierendenzahlen an vorhandene Ressourcen
Fehlende legistische Steuerungen des Studienzugangs zwingen die
Fakultät für Informatik der TU Wien jedoch, eigene Maßnahmen zu
setzen. Ohne zusätzliches Budget gibt es im Herbst 2012
Qualitätslehrkapazität für ungefähr 420 StudienanfängerInnen pro
Studienjahr. Mehr sind nach derzeitiger Lage nicht qualitätskonform
betreubar. Daher sieht die Fakultät für Informatik derzeit als
einzige Möglichkeit, nach einem Monat den Lehrstoff aus den ersten
vier Wochen zu testen, um die am besten geeigneten und motiviertesten
StudentInnen zu finden.
Informationsmaßnahmen
Diese Anpassung der Studierendenzahlen an die vorhandenen
Ressourcen soll die vielen schon getroffenen Aktivitäten ergänzen, um
die StudienanfängerInnen bei der Wahl des Studiums zu unterstützen
und die "richtigen" Studierenden zu bekommen. Denn die
StudienanfängerInnen haben teilweise nur wenig Vorstellungen vom
Studium und dem zukünftigen IT-Beruf. Dabei hat die Fakultät für
Informatik an der TU Wien eine Reihe von Maßnahmen gesetzt, um den
StudienanfängerInnen optimale Voraussetzungen für ein erfolgreiches
Studium zu ermöglichen. Neben diversen
Studieninformationsveranstaltungen und dem Beginners' Day werden
Studieneingangsgespräche (STEG;
www.informatik.tuwien.ac.at/lehre/steg), abgehalten. Mit den
Studieneingangsgesprächen mit jeweils zwei Lehrenden, zu denen die
StudienaspirantInnen ein Motivationsschreiben bringen müssen, hat die
Fakultät für Informatik seit dem Sommersemester 2011 sehr gute
Erfahrungen gemacht.
Neue Homepage
Im Rahmen der Initiative "Schlüsseltechnologie Informatik" wurde
soeben eine neue Homepage gelauncht, auf der Hintergrundinformationen
zur Situation und zu den geplanten Maßnahmen der Fakultät für
Informatik an der TU Wien gegeben werden:
www.schluesseltechnologie-informatik.at.
Eigener Ansprechpartner für Wirtschaftskooperationen
Die Fakultät für Informatik an der TU Wien ist nicht nur eines der
führenden Informatiklehrzentren in Österreich, sondern auch ein
perfekter Forschungskooperationspartner für Industrie und Wirtschaft,
auch für mittelständische Unternehmen. Für eine einfache
Kontaktaufnahme über die Homepage wurde ein eigener Ansprechpartner
für Forschungskooperationen mit der Wirtschaft genannt. Neben höchst
erfolgreichen Forschungspartnerschaften mit der Industrie belegen
auch erfolgreiche Spin-Off-Unternehmen wie z. B. TTTech die hohe
Leistungsfähigkeit der Informatik Fakultät
(www.informatik.tuwien.ac.at/forschung/projekte).
Übernahme von Studienpatenschaften durch Wirtschaft und
Industrie
In der jetzigen Situation hilft jeder Euro, mehr Studierende
ausbilden zu können. Daher hat die Fakultät für Informatik die
Möglichkeit für die einfache Übernahme von neutralen
Studienpatenschaften durch Wirtschaft und Industrie in drei
verschiedenen Höhen von 5.000/10.000/20.000 Euro geschaffen
(www.informatik.tuwien.ac.at/fakultaet/kooperationen).
"Ich appelliere an die Unternehmen, eine
Informatik-Studienpatenschaft zu übernehmen. Selbstverständlich
freuen wir uns weiterhin auch über jedes Projektsponsoring und jede
Forschungskooperation, immerhin sind wir im aktuellen
Forschungsranking von Microsoft Academic Search unter den Top Ten der
europäischen Universitäten bei Forschungsleistungen gereiht", ergänzt
Dekan Steinhardt.
Hintergrundinformationen Informatik Fakultät an der TU Wien
Die Fakultät für Informatik an der TU Wien ist die größte
Forschungs- und Ausbildungsstätte im Bereich Informatik und
Wirtschaftsinformatik in Österreich. Sie ist eine
forschungsorientierte Fakultät, die wissenschaftlich exzellent
ausgewiesen und international hervorragend verankert ist
(www.schluesseltechnologie-informatik.at/ranking). Zahlreiche
internationale Projekte und Netzwerke (EU Projekte) sowie viele
Auszeichnungen (www.informatik.tuwien.ac.at/forschung/auszeichnungen)
belegen die Leistungsfähigkeit der österreichischen top
Informatik-Ausbildungsstätte. Sieben Informatikinstitute der TU Wien
sind für die Ausbildung in insgesamt fünf Bachelorstudien, die erste
Stufe der universitären Ausbildung (insgesamt 6 Semester),
verantwortlich. Bachelorstudien werden in den Bereichen
Medieninformatik & Visual Computing, Medizinische Informatik,
Software & Information Engineering, Technische Informatik und
Wirtschaftsinformatik angeboten. Danach kann ein viersemestriges
Masterstudium (Titel Dipl.-Ing.) und danach ein weiterführendes,
dreijähriges Doktoratsstudium absolviert werden (Dr.techn.).
Die Kapazitätsgrenzen an der Fakultät für Informatik sind seit Jahren
überschritten. Die Lehrenden bilden unter prekären
Ressourcenbedingungen und einer permanenten Überbelastung mehr als
die Hälfte aller Informatik-Studierenden in Österreich aus, obwohl es
in Österreich sechs weitere universitäre Informatikstandorte gibt.
www.informatik.tuwien.ac.at
Hintergrundinformationen TU Wien
Die Technische Universität Wien wurde 1815 als "k. k.
polytechnisches Institut" gegründet und ist Österreichs größte
Universität im Bereich Technik und Naturwissenschaften. Die TU Wien
zählt mit ihren insgesamt acht Fakultäten (Architektur & Raumplanung,
Bauingenieurwesen, Technische Chemie, Maschinenwesen &
Betriebswissenschaften, Mathematik & Geoinformation, Physik,
Elektrotechnik & Informationstechnik und Informatik) sowie den
insgesamt 54 Instituten zu den besten Technischen Hochschulen
Europas. Neben hervorragender Forschung werden in der Lehre 19
Bachelor-, 43 Master-, 5 Lehramts- und 3 Doktoratsstudien angeboten
und von aktuell rund 27.000 jungen Menschen studiert. Die TU Wien
beschäftigt rund 5.000 MitarbeiterInnen, die einen jährlichen Umsatz
von rund 250 Mio. Euro tragen. Operativ geleitet wird die TU Wien von
einem fünfköpfigen Rektorat, das von o.Univ.Prof. DI Dr. Sabine
Seidler als erste weibliche Rektorin der TU Wien seit Oktober 2011
angeführt wird.
Die TU Wien hält auch zur Unterstützung des universitären
Entrepreneurships mehrfache Firmenbeteiligungen, die durch
Forschungskooperationen und Unternehmens-Spin-offs entstanden sind
und weiter ausgebaut werden. Fakultätsübergreifende
Kooperationszentren stellen eine optimale Vernetzung aller Fakultäten
zur Unterstützung der fünf TU Wien Forschungsschwerpunkte sicher -
Computational Science & Engineering, Quantum Physics & Quantum
Technologies, Materials & Matter, Information & Communication
Technology und Energy & Environment. Universitäre Kooperationen
bestehen über die Plattform TU Austria mit der TU Graz und der
Montanuniversität Leoben und über den Vienna Scientific Cluster mit
der Universität Wien und der Universität für Bodenkultur. Weltweit
hat die TU Wien bilaterale Partnerschaftsverträge mit mehr als 80
Universitäten. www.tuwien.ac.at
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sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at
Rückfragehinweis:
Mag. Elisabeth Lueginger
Öffentlichkeitsarbeit
Fakultät für Informatik, TU Wien
eMail: elisabeth.lueginger@tuwien.ac.at
Tel.: +43 1 58801-19568
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