• 25.05.2012, 10:23:20
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Karlheinz Töchterle verleiht Phönix 2012: starkes Zeichen für die wirtschaftliche Bedeutung universitärer Forschung

Spin-Off-Preis des BMWF erstmals vergeben - Verwertung von Forschungserkenntnissen stärkt Innovation - Auszeichnung für Ausgründungen der Uni Innsbruck, TU Graz und BOKU Wien

Bundesminister Dr. Karlheinz Töchterle mit den Phönix-Preisträger/innen: (v.l.n.r.) Dr. Regina Grillari, DI Valentine Troi, DI Andreas Flanschger und DI Peter Leitl

Wien (OTS) - Wissenschafts- und Forschungsminister Dr. Karlheinz
Töchterle hat gestern im Audienzsaal des Bundesministeriums für
Wissenschaft und Forschung erstmals den "Phönix" an drei erfolgreiche
akademische Ausgründungen übergeben. Der Preis wurde ins Leben
gerufen, um die Verbindung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft noch
stärker bewusst und öffentlich zu machen. "Universitäre Forschung und
der Transfer deren Erkenntnisse in erfolgreiche Unternehmen stellen
einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des Wirtschafts- und
Innovationsstandortes Österreich dar. Diese zentrale Rolle heimischer
Universitäten möchten wir mit dem Phönix noch stärker nach außen
tragen", so Töchterle.

Die Preise wurden in den Kategorien "Phönix für junge Unternehmen",
"Phönix Frauen für innovative Unternehmerinnen" und "Phönix Junior
für Newcomer/innen mit besonders aktuellen und innovativen Themen"
vergeben. Teilnahmeberechtigt waren grundsätzlich alle
Verwertungs-Spin-Offs, die im Zeitpunkt der Antragstellung nicht
älter als sechs Jahre waren und für die die Nutzung neuer
Forschungsergebnisse oder neuer wissenschaftlicher Verfahren oder
Methoden aus der öffentlichen Forschung unverzichtbar für die
Gründung waren.

"Spin-Offs stärken auch die regionalen Forschungs- und
Wirtschaftsstandorte: Denn eine starke Anbindung an die Wissenschaft
und die intensive Kooperation der Forschungs- und
Entwicklungstätigkeit der Ausgründungen mit jener der
Forschungseinrichtung kann für den Wettbewerbsvorsprung und somit für
die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen entscheidend sein.
Universitäten und öffentliche Forschungseinrichtungen agieren somit
als wichtiger Motor für die regionale Entwicklung", so der
Forschungsminister.

Die international besetzte Fachjury kürte schlussendlich die
Unternehmen "superTEX composites GmbH" (Geschäftsführerin: DI
Valentine Troi, Ausgründung der Universität Innsbruck), "Evercyte"
(Senior Vice President: Assoc. Prof. DI Dr. Regina Grillari,
Ausgründung der BOKU Wien) und "Bionic Surface Technologies GmbH"
(Geschäftsführer: DI Andreas Flanschger, DI Peter Adrian Leitl,
Ausgründung der TU Graz) zu den ersten Phönix-Gewinner/innen und
erhalten dafür seitens des BMWF Förderungen bis zu 10.000 Euro.

"Der Phönix zeigt einerseits, dass sich in Österreich eine immer
größere Spin-Off-Kultur entwickelt und der Wissenstransfer stärker an
Bedeutung gewinnt. Zugleich zeigt der Blick auf die Preisträgerinnen
und Preisträger, dass zwei von drei ausgezeichneten Personen Frauen
sind - dies ist besonders erfreulich und soll als motivierendes
Beispiel für hoffentlich viele künftige Nachahmerinnen dienen", so
Töchterle.

Die Gewinner/innen:

"Phönix" für junge Spin-Off-Unternehmen:
superTEX composites GmbH

Geschäftsführerin: DI Valentine Troi

Beschreibung:
superTEX composites GmbH ist ein Spin-Off-Unternehmen der Universität
Innsbruck, welches von DI Valentine Troi im Jahr 2011 gegründet
wurde. Das hochmotivierte Team um die junge Architektin verwertet und
entwickelt das von ihr am Institut für experimentelle Architektur
entwickelte Material bzw. frei formbare Strukturelement splineTEX(R)
weiter. Gemeinsam mit Architekten und Designern und internationalen
Industriepartnern werden die Forschungsergebnisse in industriellem
Maßstab in Form von Produkten und Projekten umgesetzt und am Markt
positioniert. Die revolutionäre Werkstofftechnologie splineTEX(R)
bietet hierbei eine Alternative zur Herstellung freigeformter
Strukturbauteile, wobei diese ohne aufwendigen und kostenintensiven
Formenbau in die gewünschte Form gebracht werden können. Der
Mehrphasenwerkstoff auf Basis von Kohle-, Glas-, Basalt- oder
Hanffasern kann nämlich in einem weichen Zustand, in dem er sich wie
ein Gartenschlauch verhält, einfach in die gewünschte Form gebracht
werden, bevor er dann gehärtet wird. Damit können komplexe
geometrische Strukturen, die aufgrund der rasanten
Softwareentwicklungen virtuell entworfen und dargestellt werden
können, nun auch in unterschiedlichen Maßstäben materialisiert
werden. Das Anwendungsgebiet von splineTEX(R)reicht hierbei von
Architektur und Design über Anwendungen im Automobil-, Flugzeug- und
Bootsbau bis hin zur Raumfahrt.

"Phönix Frauen" für innovative Unternehmerinnen:
Evercyte

Senior Vice President: Assoc. Prof. DI Dr. Regina Grillari

Beschreibung:
In "Evercyte" (eine Ausgründung der Universität für Bodenkultur Wien)
bündelte man die komplementären Expertisen in Zell- und
Molekularbiologie mit der großen Management Erfahrung von Otto
Kanzler, der langjährigen Mitarbeiter von Boehringer Ingelheim
Austria war. Die Gründung von Evercyte im Februar 2011 wurde durch
Zuerkennung einer "pre-seed call" Förderung der aws unterstützt und
professionell begleitet. Das Evercyte Team griff insbesondere auf 2
Patente zurück, die während der wissenschaftlichen Tätigkeit der
"Grillaris" entstanden. Einerseits sicherte man sich die Idee, Zellen
verschiedener Gewebe und Spender zu immortalisieren und zu
"Zell-panels" zusammenzufassen, um relevante Testsysteme für die
pharmazeutische, kosmetische, und chemische Industrie anzubieten.
Andererseits gelang es Regina Grillari und ihrem Team in Kooperation
mit Pei und Esteban vom Institut der Chinesischen Akademie der
Wissenschaften in Guangzhou, Zellen aus dem Urin zu gewinnen und in
pluripotente Stammzellen, ähnlich embryonalen Stammzellen,
zurückzuführen. Dadurch kann man nicht-invasiv von jedem Spender
Zellen gewinnen und in theoretisch jedes Gewebe konvertieren, was
wiederum als Modellsystem von großem Wert für die Industrie ist.
Diese Arbeit wurde 2011 am renommierten internationalen Kongress
"ESACT" mit dem mit 3000Euro dotierten "best presentation award"
ausgezeichnet.

"Phönix Junior" für neue Spin-Offs mit besonders aktuellen und
innovativen Themen:
Bionic Surface Technologies GmbH

Geschäftsführer: DI Andreas Flanschger, DI Peter Adrian Leitl

Beschreibung:
bionic surface technologies ist eine Ausgründung der Technischen
Universität Graz und beschäftigt sich mit der Erforschung von
bionischen Mikrostrukturen (Riblets), welche strömungsoptimierte
Körper wie zum Beispiel Surfbretter, Boote, Flugzeuge, Windkraftwerke
usw. aerodynamisch verbessern können. Durch die Anbringung dieser
Mikrostrukturen kann in einem sehr breiten Anwendungsbereich der
Reibungswiderstand eines Körpers in Fluiden um bis zu 8% vermindert
werden. Der Vorteil für die Zielkunden ergibt sich durch
Treibstoffeinsparungen sowie eine Verringerung des CO2-Ausstoßes um
bis zu 4% beispielsweise bei Flugzeugen oder Wasserfahrzeugen. Die
Entwicklung wurde im letzten Jahr sehr erfolgreich im Flugrennsport
eingesetzt, wie beispielsweise beim Reno Airrace in Nevada. Weiters
konnte ein dreijähriges Forschungsprojekt mit Joanneum Research
gestartet werden und Tests an Windkraftwerken werden bereits
durchgeführt. Ergebnisse werden für Mitte 2012 erwartet.

Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM / Originalbild-Service
sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at

Rückfragehinweis:

Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung 
   Minoritenplatz 5, 1014 Wien
   Pressesprecher: Markus Gorfer
   Tel.: +43 1 531 20 9027
   mailto: markus.gorfer@bmwf.gv.at
   www.bmwf.gv.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | MWF

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