Salzburg (OTS) - Eine riesige Spielbude eröffnet mitten im
Wohngebiet von Schallmoos, direkt neben der
Spielsuchtberatungsstelle, dem AMS, der Pensionsversicherungsanstalt,
einem Kindergarten, der Bewährungshilfe und einem Jobcenter. Das
Angebot der WINWIN wird dadurch einigen der bedeutendsten
Risikogruppen für Spielsucht aufgedrängt: Arbeitslose, sozial
Schwache und Migranten.
Die Standortwahl der neuen WINWIN-Megaspielbude der
Österreichischen Lotterien GmbH mitten im Wohngebiet in
Salzburg-Schallmoos ist ungewöhnlich und wirft viele Fragen auf.
Nicht nur ein Kindergarten, das AMS und die
Pensionsversicherungsanstalt befinden sich im unmittelbaren Umkreis,
auch die Spielsuchtberatungsstelle ist nur wenige Meter von den
geplanten 82 Geldspielautomaten entfernt. Wie Vorstand Dietmar
Hoscher das mit seinem Gewissen vereinbaren kann, bleibt
Spekulationen überlassen. Hoscher ist zuständig für die Corporate
Social Responsibility der Unternehmensgruppe.
Besonders schwer wird die bevorstehende Eröffnung die
Hilfesuchenden der Spielsuchtberatungsstelle treffen. Menschen, die
tagtäglich darum kämpfen, spielfrei zu bleiben und sich so von
schwerwiegenden sozialen und finanziellen Folgeproblemen zu befreien,
werden nun permanent mit dem Spielangebot konfrontiert - was
erwiesenermaßen eine der größten Gefahren für Problemspieler
darstellt.
Können es sich die Österreichischen Lotterien angesichts der
wiederholten Spielerschutzverstöße überhaupt noch erlauben, von
sozial schwachen Bevölkerungsgruppen zu profitieren? Als Monopolistin
wäre die Österreichische Lotterien GmbH verpflichtet, die Bevölkerung
vor den Gefahren des Glücksspiels zu schützen. Stattdessen weitet
WINWIN ihr Angebot mit dieser äußerst problematischen Standortwahl
aus.
Eine Anrainerinitiative wehrt sich bereits seit Wochen gegen die
Eröffnung des Spielsalons. Bisher vergeblich. Im Büro von
Vizebürgermeister Harry Preuner (ÖVP) befürchtet man, dass sich die
Lärmbelastung für die Anrainer noch verschärfen wird. Bürgermeister
Heinz Schaden (SPÖ) muss machtlos zusehen.
Rückfragehinweis:
Roman Neßhold, PMM, BA
Präsident
Tel.: +43662874030-20
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