
Wien/Krems (OTS) - Von 3. bis 4. Mai 2012 findet an der
Universität Wien der Kongress "Kultur der Anerkennung" statt,
veranstaltet von der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule (KPH)
Wien/Krems und der Universität Wien im Rahmen der gemeinsamen
Initiative lebens.werte.schule. Internationale Expertinnen und
Experten zeigen Ideen und Wege auf, wie Diversität respektiert und
als Chance für Schulen wirksam werden kann.
In Europa erhält die einzelne Schule durch Bildungspolitik und
Schulpädagogik wachsende Bedeutung. Die Schule wird für ihre eigene
Entwicklung verantwortlich. Maßgeblich für Schulentwicklung sind
wertorientierte Ausrichtung an der Würde der Einzelnen,
wertschätzender Umgang mit Diversität, wertvolle Strukturen
demokratischer Beteiligung und menschengerechte Bildung.
Expertinnen und Experten aus Deutschland, Österreich und der Schweiz
arbeiten mit rund 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmern aus acht
Ländern an der Frage, wie aus einem Ort so mancher demütigender
Erfahrung eine Schule der Würdigung werden kann.
Eine Schulkultur der Anerkennung würdigt die Person vor jeder
Leistung, in den Unterschieden von Vielfalt und durch alle
Beteiligten. Sie prägt die Gestaltung des Schullebens, das
Unterrichtsgeschehen, die Haltung der LehrerInnen und SchülerInnen,
die Kommunikationsformen in der Schule, das Leiten der Schule, die
Prozesse der Selbstreflexion und Erneuerung. Sie ist aber auch mit
Konflikten verbunden.
Sebastian Kurz, Staatsekretär für Integration: "Oft entstehen
Ängste dadurch, dass man andere Kulturen, Bräuche und Sitten nicht
kennt und versteht. Es ist wichtig, sich damit ehrlich und sachlich
auseinanderzusetzen und ein Kennenlernen zu unterstützen, um die
unterschiedlichen Geschichten und Hintergründe wertschätzen zu
können." Seitens des Staatssekretariats freue er sich daher ganz
besonders, dass es Veranstaltungen wie den Kongress "Kultur der
Anerkennung" gäbe, die diesen Prozess unterstützen.
Ziel der Initiative lebens.werte.schule, eine Kooperation der
Universität Wien und der Kirchlichen Pädagogischen Hochschule
Wien/Krems, ist es, die Wahrnehmung kultureller und religiöser
Dimensionen in der Schulkultur und Schulentwicklung zu stärken. "Eine
gute Schule erkennen wir am Umgang mit kultureller und religiöser
Pluralität. Unser Ziel ist eine demokratiefähige Schule und ein
Beitrag zur menschengerechten Bildung", erklärt Dekan Martin Jäggle,
Uni Wien.
Menschenwürde und Identitätsentwicklung
In den Vorträgen wird vor allem eines hervorgehoben - die
Bedeutung der Würde und der Menschenrechte jeder einzelnen Schülerin
und jedes einzelnen Schülers. Die Bandbreite der Themen reicht von
"Diversität" (Prof. Annette Scheunpflug, Uni Erlangen-Nürnberg)
"Scham - Hüterin der Menschenwürde" (Dr. Stephan Marks, PH Freiburg),
"Bildungsgerechtigkeit" (Prof. Krassimir Stojanov, Uni Eichstätt) bis
"Identität" (Prof. Lothar Krappmann, Berlin).
15 Workshops fächern die Themen breiter auf z.B. "Gewalt",
"Migration", "Gender", "Gedenkstättenpädagogik" und "Kultur der
Anerkennung aus christlicher und muslimischer Sicht".
"Die Herkunft der Schülerinnen und Schüler wird immer bunter. Das
Klassenzimmer bietet ein Spiegelbild unserer multikulturellen
Gesellschaft. Hier können Werte wie Toleranz, Respekt, Anerkennung
und Menschenwürde gelernt und gelebt werden." Mit dieser Aussage
trifft Thomas Krobath, Vizerektor der KPH Wien/Krems, das Thema des
Kongresses "Kultur der Anerkennung" genau auf den Punkt.
Schülerinnen und Schüler präsentieren ihre Projekte
Wichtige Akteure des Kongresses sind Schülerinnen und Schüler aus
Berlin, Wien und Niederösterreich. Aus Berlin stellen sie die Praxis
der Kultur der Anerkennung ihrer Evangelischen Schule Berlin -
Zentrum vor, aus Wien (Schulzentrum Wien- Friesgasse, BAKIP Wien 10)
und Niederösterreich (HAK Wiener Neustadt) präsentieren sie die
Ergebnisse des von ihnen selbst durchgeführten Forschungsprojektes
zur Kultur der Anerkennung. Unter dem Motto "wahrnehmen - aufzeigen -
verändern" entwickelten Schülerinnen und Schüler Indikatoren, mit
deren Hilfe der Umgang mit (religiöser) Diversität reflektiert werden
kann.
Die Veranstalter danken dem Zukunftsfonds der Republik Österreich
und Raiffeisen für die Kongressunterstützung.
Meilensteine für eine Kultur der Anerkennung
1. Wege inklusiven Umgangs mit Diversität im Unterricht und Schulleben 2. Kultur der Achtung und des Respekts aller Beteiligten im Umgang miteinander 3. Mitgestaltung von demokratischen Strukturen in der Schule 4. Transparente und klar vereinbarte Kommunikationsformen 5. Strukturelle Formen der Wertschätzung und Würdigung aller Beteiligten 6. Konstruktiver Umgang mit Konflikten
Quelle: www.lebenswerteschule.at
Die Kirchliche Pädagogische Hochschule (KPH) Wien/Krems ist
Österreichs größte Private Pädagogische Hochschule mit fünf
Standorten in Wien und Niederösterreich. Das gemeinsame Konzept der
Erstausbildung, Fort- und Weiterbildung soll Lehrerinnen und Lehrer
in ihren pädagogischen und religionspädagogischen Berufsfeldern
bestmöglich qualifizieren und professionalisieren. Im Sinne einer
aufgeklärten christlichen Perspektive fördert und vertritt die KPH
Wien/Krems die Kooperation der fünf an der Hochschule vertretenen
christlichen Konfessionen (Katholische Kirche, Evangelische Kirche
A.B. und H.B., Orthodoxe und Orientalisch-Orthodoxe Kirchen sowie
Altkatholische Kirche) bei gleichzeitiger Wahrung der jeweiligen
Identität. Das breite Lehrangebot der KPH Wien/Krems setzt sich
derzeit zusammen aus 44 Erststudien, aufbauenden Studien sowie
Erweiterungs- und Fernstudien, 6 Master- und Hochschullehrgängen
sowie einer Vielzahl an Seminaren.
Rückfragehinweis:
Mag. Hannes Martschin
Kirchliche Pädagogische Hochschule Wien/Krems,
Mayerweckstraße 1, 1210 Wien
http://www.kphvie.ac.at
Pressebüro:
Tel. +43-1-409 77 20
Mail: hannes.martschin@kphvie.ac.at
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