- 26.04.2012, 08:30:00
- /
- OTS0018 OTW0018
Nazi-Regulierungen in Osttirol
Im Dritten Reich wurden in Osttirol rund 130 Agrargemeinschaften mit "Heil Hitler" gegründet. Und die Gemeinden gleichsam enteignet.
Innsbruck (OTS) - Der Bezirk Lienz bildet im Zusammenhang mit dem
Tiroler Agrargemeinschafts-Skandal eine Besonderheit. Während in
Nordtirol erst nach dem Zweiten Weltkrieg zahlreiche Gemeinden ihren
Grundbesitz aufgrund verfassungswidriger Bescheide an die bäuerlichen
Agrargemeinschaften verloren haben, waren die Osttiroler Agrarier
bereits während des Dritten Reiches damit beschäftigt, sich das
sogenannte Gemeindegut unter den Nagel zu reißen. Der Bezirk Lienz
war im Nazireich dem Gau Kärnten zugeschlagen worden und Wolfram
Haller, Jurist der Agrarbehörde Villach, half den besitzbegierigen
Landwirten dabei, mit dem "Heil-Hitler-Segen" die Verfügungsgewalt
über die Gemeindegrundstücke zu bekommen. Auf Grundlage einer
derartigen, verfassungswidrigen "Haller'schen Urkunde" war
beispielsweise die Agrargemeinschaft Panzendorf (Gemeinde Heinfels)
gegründet worden. Wie das Tiroler Nachrichtenmagazin ECHO in seiner
aktuellen Ausgabe berichtet, ist der ehemalige leitende
Oberstaatsanwalt Eckart Rainer einflussreiches Mitglied in dieser
Agrargemeinschaft und damit Nutznießer des Unrechts. Die Tatsache,
dass die Anklagebehörde am Landesgericht Innsbruck bis zu Rainers
Pensionierung Ende 2010 keine rechtlichen Schritte gegen die Organe
der Agrargemeinschaften in die Wege leitete, obwohl sich die
Verdachtsmomente häuften, "erstrahlt" dadurch in einem neuen Licht.
Rückfragehinweis:
Echo Zeitschriften und Verlags GmbH, CR Armin Muigg, Tel.: 0512/34 21 70
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | ECH






