- 24.04.2012, 14:05:43
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Leitl: Kroatiens EU-Beitritt von Österreichs Wirtschaft immer voll unterstützt
Kroatischer Wirtschaftsminister Cacic in der WKÖ: Kroatien hat seine Möglichkeiten noch nicht voll ausgeschöpft, ist aber am richtigen Weg
Wien (OTS/PWK274) - Wirtschaftskammer-Präsident Christoph Leitl
betonte in seiner Eröffnungsrede zum heutigen "Europatag - Kroatien"
im Haus der Wirtschaft, "dass der im kommenden Jahr bevorstehende
EU-Beitritt Kroatiens von Seiten der österreichischen Wirtschaft
immer unterstützt wurde". Nach dem Abschluss der
Beitrittsverhandlungen und der Unterzeichnung des Beitrittsvertrags
im Dezember 2011 wird Kroatien am 1. Juli 2013 als 28. Mitglied der
Europäischen Union beitreten. Neben Leitl referierten unter anderem
Radimir Cacic, Wirtschaftsminister und erster Vizepremier Kroatiens,
sowie der österreichische Landwirtschafts- und Umweltminister
Nikolaus Berlakovic.
Österreich sei mit seinem südlichen 'Nachbarland', mit dem es zwar
keine gemeinsame Grenze hat, historisch, kulturell und vor allem
wirtschaftlich eng verbunden, so Leitl. Die österreichische
Wirtschaft hat von 1993 (Beginn der Aufzeichnungen) bis Ende 2011 mit
rund 6,4 Mrd. Euro ein Viertel aller Auslandsinvestitionen (gesamt
ca. 25,6 Mrd. Euro) getätigt. Österreich ist damit der bei weitem
größte Auslandsinvestor, vor den Niederlanden mit 3,8 Mrd. Euro,
Deutschland mit 3 Mrd. Euro und Ungarn mit 2,4 Mrd. Euro. Etwa 750
österreichische Firmen verfügen über Niederlassungen in fast allen
Sektoren. Kroatien sei dadurch ein "erweiterter Heimmarkt" mit
bereits vielen österreichischen Anknüpfungspunkten. "Auch die
kommenden Schwerpunkte der kroatischen Regierung - wie
Infrastrukturausbau, Investitionen in Erneuerbare Energien und
Energieeffizienz - werden die gegenseitigen Wirtschaftsbeziehungen
beflügeln, da Österreich gerade in diesen Bereichen viel bieten kann
und die heimischen Banken auch vor Ort sind, um österreichische
Firmen auf dem kroatischen Markt zu begleiten", betonte Leitl
abschließend.
Der traditionelle Handelsbilanzüberschuss im bilateralen Handel zu
Gunsten Österreichs machte im Vorjahr über 500 Millionen Euro aus und
zählt damit zu den höchsten im österreichischen Außenhandel, vor
allem wenn man diesen in Relation zur Exportsumme setzt. Die
österreichischen Exporte nach Kroatien machten im Vorjahr 1,1 Mrd.
Euro aus, die Importe aus Kroatien beliefen sich auf 630 Mio. Euro.
Wirtschaftsminister Cacic erwähnte in seinem Vortrag durchaus
selbstkritisch, dass Kroatien seine Möglichkeiten noch nicht zur
Gänze ausgeschöpft habe und noch keine voll wettbewerbsfähige
Marktwirtschaft sei. Das spiegle sich unter anderem darin wieder,
dass die kroatischen Exporte erst die Hälfte der Importe ausmachen.
Bezüglich verschiedener bestehender Probleme ausländischer Investoren
in Kroatien meinte der Wirtschaftsminister, dass "wir am richtigen
Weg sind, diese zu lösen." Österreichs Umweltminister Berlakovic,
der einerseits die seit Jahrzehnten guten bestehenden Beziehungen
zwischen Kroatien und Österreich hervorhob, erwähnte andererseits,
dass ausländische Investoren vorrangig mit dem noch aufwendigen
Verwaltungsapparat zu kämpfen hätten. Conclusio aller
Europatag-Teilnehmer war, wie es der österreichische
Wirtschaftsdelegierte aus Zagreb, Roman Rauch, formulierte, dass
"Kroatien auf Schiene ist und der Zug in die richtige Richtung fährt,
auch wenn einzelne Schwellen der Gleisanlage noch ausgetauscht werden
müssen". (BS)
Rückfragehinweis:
AWO-Süd-Osteuropa Mag. Günther Sucher Telefon: +43 (0)5 90 900 4442 E-Mail: awo.suedosteuropa@wko.at Internet: http://wko.at/awo Stabsabteilung EU-Koordination MMag. Christian Mandl Telefon: +43 (0)5 90 900 4316 E-Mail: christian.mandl@wko.at Internet: http://wko.at/eu
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