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VIER PFOTEN kritisiert Bärenhaltung in japanischem Zoo scharf

Forderung: Keine Massenhaltung von Wildtieren zur Publikumsbelustigung

Tokio (OTS) - Nachdem gestern im japanischen Tierpark
Hachimandaira entlaufene Bären zwei Wärterinnen getötet haben und in Folge einige der Tiere erschossen wurden, äußert VIER PFOTEN scharfe Kritik: Sowohl die Haltung der Bären als auch die Vorgehensweise der Verantwortlichen nach dem Unglück seien völlig unangemessen, so die Tierschutzorganisation.

"Die Anlage in Hachimandaira ist katastrophal; Braunbären müssen in winzigen Betongehegen dahinvegetieren", kritisiert Bärenexperte Carsten Hertwig von VIER PFOTEN. Braunbären seien Wildtiere, die in der Natur leben und für die Kontakt mit Menschen unnatürlich ist. Es sei auch völlig normal, dass sie aggressiv auf diese beengten Haltungsbedingungen reagierten, zumal sie offensichtlich auch nicht ausreichend gefüttert wurden.

Anstatt die Bären nach dem Entkommen zu töten, hätte geschulte Tierärzte sie mit speziellen Pfeilen betäuben müssen, so Hertwig; das sei die gängige Praxis in solchen Fällen.

Dass an sich gesunde Braunbären gefangen, in engen Gehegen gehalten und Menschen zur Schau gestellt werden, sei reine Tierquälerei. VIER PFOTEN fordert, lediglich solche Wildtiere privat zu halten, die selbst nicht mehr in der Wildnis überleben können. "In solchen Fällen brauchen Wildtiere aber artgerechte, weitläufige Gehege und nicht kleine Betonkäfige", stellt Hertwig klar. Ein Bär etwa sollte mindestens 2000 qm Fläche, besser 5.000 qm, zur Verfügung haben.

Wie viele der insgesamt 38 Bären des japanischen Bärenparks aus ihren Gehegen geflohen sind, ist immer noch unklar. Neben den katastrophalen Haltungsbedingungen können sicherlich auch Betreuung und Sicherheitsstandards als fachlich völlig unzureichend bezeichnet werden. Anders ist es nicht zu erklären, warum so viele Bären überhaupt ausbrechen konnten.

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