- 20.04.2012, 11:25:47
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Fernwärme aus Biomasse für Steyr: EVN und Energie AG setzen Vorzeigeprojekt um
Steyr wird künftig mit umweltfreundlicher Fernwärme versorgt. Beim Herzstück, dem Biomasse-Fernheizkraftwerk, wurde heute die Dachgleiche gefeiert.
Steyr (OTS/Energie AG / EVN) - Energie AG Oberösterreich und EVN
AG versorgen Steyr künftig mit umweltfreundlicher Fernwärme aus
heimischen Wäldern. Herzstück der
oberösterreichisch-niederösterreichischen Naturwärme-Partnerschaft
ist das Biomasse-Fernheizkraftwerk, bei dem heute die Dachgleiche
gefeiert werden konnte. Es wird ab Dezember 2012 Fernwärme und Strom
für die drittgrößte Stadt Oberösterreichs und angrenzende Gebiete
liefern.
Energie AG-Generaldirektor Leo Windtner: "Wir setzen gemeinsam ein
Zeichen, dass auch eine große Industriestadt wie Steyr
umweltfreundlich mit Wärme und Strom aus Biomasse versorgt werden
kann. EVN und Energie AG verwirklichen mit der Innovationskraft ihrer
Unternehmen hier ein weiteres Vorzeigeprojekt!"
EVN-Vorstandssprecher Peter Layr: "Das gemeinsame Projekt von Energie
AG und EVN zeigt, dass die Zukunft den erneuerbaren Energien gehört.
Die EVN wird ihr Erzeugungsportfolio in den nächsten Jahren im
Bereich der erneuerbaren Energieträger wie Wind, Wasser, Biomasse und
Sonne weiter verstärken. Dafür werden alleine am Heimmarkt bis zu 800
Millionen Euro investiert und damit rund 20.000 Arbeitsplätze
abgesichert beziehungsweise neu geschaffen. Bereits jetzt stammen
mehr als zwei Drittel der von der EVN gelieferten kommunalen
Fernwärme aus Biomasse."
Die Tochterunternehmen der beiden Landesenergieversorger, die Energie
AG Oberösterreich Wärme GmbH und die EVN Wärme GmbH sind Partner in
den Unternehmen "Bioenergie Steyr GmbH" und "Fernwärme Steyr GmbH".
Die beiden Unternehmen sind das Herz der
oberösterreichisch-niederösterreichischen Naturwärme-Partnerschaft
für die drittgrößte Stadt Oberösterreichs. "Mit dem
Gemeinschaftsprojekt beginnt in Steyr ein neues Energiezeitalter",
streicht Energie AG-Generaldirektor Leo Windtner die Bedeutung des
Projektes hervor.
Das neue Kraftwerk wird direkt an der
oberösterreichisch-niederösterreichischen Landesgrenze auf den
Gemeindegebieten von Steyr (OÖ) und Ramingdorf / Behamberg (NÖ)
errichtet. Die Bauarbeiten für das neue Biomasse-Fernheizkraftwerk,
die im Herbst 2011 begonnen haben, verlaufen nach Plan. Heute konnte
die Dachgleiche gefeiert werden.
Energie aus umweltfreundlicher, nachwachsender Biomasse
Das neue Fernheizkraftwerk wird über eine thermische Leistung von
max. 20 Megawatt und eine elektrische Leistung von 5 Megawatt
verfügen. Die Erzeugung des Kraftwerkes liefert für rund 12.000
Haushalte und Betriebe umweltfreundliche, erneuerbare und
CO2-neutrale Wärme zum Heizen und versorgt Industrie- und
Gewerbebetriebe mit Prozesswärme. Darüber hinaus wird in dem
Biomassekraftwerk elektrischer Strom erzeugt - mit der erzeugten
Menge von rund 40 Millionen Kilowattstunden kann der
Jahresstrombedarf von weiteren 12.000 Haushalten gedeckt werden.
Der Bau des Fernwärmenetzes hat ebenfalls in diesen Tagen begonnen.
Das im Heizkraftwerk auf bis zu 120 Grad Celsius erhitzte Wasser wird
über ein insgesamt 11 Kilometer langes Leitungsnetz in die Stadt
Steyr und die angrenzenden Gemeindegebiete Behamberg und Ramingdorf
verteilt. Bei den Abnehmern wird die Wärme über Wärmetauscher in den
Heizkreislauf der Kunden übertragen. "Die Versorgung mit Fernwärme
ist für die Kunden die bequemste und sicherste Art der
Wärmeversorgung", sagt Windtner und verweist darauf, dass gerade im
städtischen Bereich aus genau diesen Gründen die Fernwärme bei den
Kunden besonders hoch im Kurs stehe.
Nutzung von Fernwärme ist aktiver Umwelt- und Klimaschutz
Eine Schlüsseltechnologie, die Fernwärme so effizient macht, ist die
Kraft-Wärme-Kopplung. Darunter versteht man die gleichzeitige
Produktion von Wärme und Strom. Basis hierfür ist die Verbrennung des
Energieträgers Biomasse. Mit der entstehenden Verbrennungshitze wird
Dampf zum Antrieb einer Dampfturbine erzeugt, die wiederum den
Generator zur Stromerzeugung antreibt. Die beim Prozess entstehende
Abwärme wird für das Erhitzen des Wassers im Fernwärmenetz genutzt.
"In Steyr sorgt die hochmoderne Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlage durch
den Einsatz von rund 250.000 Schüttraummeter Hackschnitzel, für eine
CO2-Einsparung von rund 43.000 Tonnen pro Jahr", hebt
EVN-Vorstandssprecher Peter Layr den Umweltaspekt des
Fernwärmeprojektes hervor. Der überwiegende Teil der erforderlichen
Biomasse stamme zudem aus der Region, was für eine nachhaltige
regionale Wertschöpfung sorge. Eingesetzt wird Waldhackgut aus der
Durchforstung der heimischen Wälder.
Gleichzeitig wird mit dem Fernwärmeprojekt ein wesentlicher Beitrag
zur Verbesserung der Luftqualität in Steyr geleistet. Vor allem
Verkehr und das Heizen sorgen in den städtischen Bereichen für eine
massive Feinstaubbelastung. Mit dem Einsatz von Fernwärme kann durch
die hocheffiziente Produktion sowie dem Einsatz modernster Filter die
Entstehung von Feinstaub aber deutlich reduziert werden. Daher ist
die Fernwärmenutzung eine nachhaltige Umweltschutzmaßnahme und trägt
wesentlich zur Verbesserung der Luftsituation bei.
Kunden setzen auf nachhaltige und preisstabile Bio-Energie
Sowohl in Steyr als auch in Ramingdorf haben Kunden bereits großes
Interesse an der Bio-Fernwärme signalisiert. Sie schätzen nicht nur
die ökologische, heimische Energieerzeugung, sondern auch die bequeme
und versorgungsichere Art zu Heizen.
Geplant ist, mit Beginn der Heizperiode 2012 Fernwärme und Strom an
Privatkunden, Gewerbe- und Industriebetriebe in der Region zu
liefern. Eine Reihe von Kundenverträgen sind bereits abgeschlossen.
Das Gesamtinvestitionsvolumen von Energie AG und EVN beträgt 36
Millionen Euro.
Projekt unterstützt die Ziele der OÖ. Energiestrategie 2030
Im Gegensatz zu den fossilen und nur begrenzt vorhandenen
Energieträgern wie Kohle oder Erdöl ist Biomasse ein nachwachsender,
erneuerbarer Energieträger, der umweltfreundlich und CO2-neutral
verbrennt. Die Biomasse im Heizkraftwerk Ramingdorf besteht aus
Waldhackgut in Form von unbehandeltem Frischholz aus der
Forstwirtschaft bzw. aus Sägewerken. Bei deren Verbrennung wird nur
so viel Kohlendioxyd (CO2) freigesetzt, wie die Pflanzen während
ihres Wachstums aus der Luft aufgenommen haben, so dass dieser
Energieträger als CO2-neutral bezeichnet wird. "Das neue
Biomassefernheizkraftwerk leistet einen wichtigen Beitrag zum
Klimaschutz, aber auch für die Versorgungssicherheit", sagt das für
Wärmeprojekte zuständige Energie AG-Vorstandsmitglied Andreas Kolar.
Mit dem Fernwärmeversorgungsprojekt für Steyr leisten EVN und Energie
AG einen wichtigen Beitrag zur Umsetzung der oberösterreichischen
Energiestrategie 2030. In ihr ist als Ziel definiert, bis zum Jahr
2030 die Wärmeversorgung zu 100 Prozent auf erneuerbare Energieträger
umzustellen.
"Mit diesem Projekt zeigen EVN und Energie AG, dass sie sich ihrer
Rolle als nachhaltige und innovative Energieversorger bewusst sind
und gerecht werden. Wir leisten hier einen wesentlichen Beitrag zur
Umsetzung der oberösterreichischen Energiestrategie", sagt Kolar.
Technische Daten
Wärmeerzeugung: ca. 90 GWh/Jahr (Jahreswärmebedarf von ca. 12.000
Haushalten)
Stromerzeugung: ca. 40 GWh/Jahr (Jahresstrombedarf von ca. 12.000
Haushalten)
jährliche CO2-Einsparung: 43.000 Tonnen pro Jahr
Rückfragehinweis:
Michael Frostel MSc T 05/9000-3993 M 0664/60165-3993 E michael.frostel@energieag.at Mag. Stefan Zach T 02236/200-12294 M 0676/810 32294 E stefan.zach@evn.at
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