- 16.04.2012, 11:36:25
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Die Rolle öffentlich-rechtlicher Medien im Internet
Studie von Viktor Mayer-Schönberger und Atilla Marton bestätigt Wichtigkeit von Online-Präsenz für Öffentlich-Rechtliche
Wien (OTS) - In einer neuen, vom ORF beauftragten Studie
untersuchten die renommierten Medienwissenschafter Viktor
Mayer-Schönberger und Attila Marton von der Oxford University "Die
Rolle öffentlich-rechtlicher Medien im Internet". Die wichtigsten
Ergebnisse wurden im Rahmen eines Studientages des ORF-Publikumsrates
mit dem Titel "Öffentlich-rechtliche Medien im digitalen Zeitalter"
am Montag, dem 16. April 2012, präsentiert. Die Studie kommt
insgesamt zu dem Schluss, dass öffentlich-rechtlichen Medien wie dem
ORF eine deutlich andere, aber auch weitere Rolle zukommen muss als
bisher behauptet.
Mayer-Schönberger: "Derzeitige Beschränkungen unsinnig"
Mayer-Schönberger, Autor der preisgekrönten Weltbestsellers "Delete -
Die Tugend des Vergessens in digitalen Zeiten", und Marton skizzieren
in der Studie die bisherige Public-Value-Debatte, analysieren die
Argumente der Kritiker, entwickeln ein neues, den Qualitäten des
Internets geschuldetes Rollenverständnis öffentlich-rechtlicher
Medien im Netz und geben konkrete Empfehlungen an Politik,
Regulierungsbehörde, die öffentlich-rechtlichen Medien selbst sowie
die Gesellschaft ab. Eine der wesentlichen Schlussfolgerungen: "Die
derzeitige gesetzliche Beschränkung öffentlich-rechtlicher Medien in
Deutschland und Österreich ist schlichtweg unsinnig. Sie beschränkt
in einer crossmedialen Welt die Öffentlich-Rechtlichen auf einen
konventionellen Medienstrom. Das ist - bildlich gesprochen - als
würde man öffentlich-rechtlichen Medien in Zeiten des Farbfernsehens
vorschreiben, nur schwarz-weiß zu senden. Derlei ist sowohl
wirtschaftlich absurd (weil höchst ineffizient), sondern auch
demokratiepolitischer (und damit gesamtgesellschaftlicher) Unsinn."
ORF-Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz: "Studie bestätigt Position
des ORF"
ORF-Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz zeigt sich wenig überrascht
von den Ergebnissen: "Die wissenschaftlichen Erkenntnisse bestätigen
nun die Position des ORF, auf allen Plattformen, also auch im
Internet, die Österreichrinnen und Österreicher mit Content und
Programm zu versorgen. Der Erfolg unserer Angebote im Netz - 5,4
Millionen Unique Clients im ORF.at-Network, 8,8 Millionen monatliche
Videoabrufe auf der ORF-TVthek - beweist, wie stark unserer
öffentlich-rechtlichen Angebote im Netz vom Publikum geschätzt und
genutzt werden."
Studie "Die Rolle öffentlich-rechtlicher Medien im Internet":
Forderungen an Politik, Regulator und ORF
Aus ihren Ergebnissen leiten die Studienautoren Mayer-Schönberger und
Marton Empfehlungen und Forderungen an die Politik, den Regulator,
die öffentlich-rechtlichen Medien und die Gesellschaft ab:
Politischen Entscheidungsträger/innen empfehlen sie, sich von
überalterten Begriffen und Denkschemata zu befreien und die
gesetzliche Rolle öffentlich-rechtlicher Medien aus den Qualitäten
und Anforderungen einer vernetzten Welt heraus zu definieren. Im
Konkreten seien absurde und ungerechtfertigte Beschränkungen
abzuschaffen und eine Beteiligung von Nutzer/innen an der Diskussion
zu ermöglichen. Regulierungsbehörden sollten sich nicht weiter nur
auf die Umsetzung und Überwachung der Vorgaben durch Gesetzgeber zu
beschränken, sondern hätten der Politik Feedback über Effektivität
und Effizienz der Vorgaben zu geben und Grundlagen für Entscheidungen
zu erheben.
Öffentlich-rechtlichen Medien wird empfohlen, sich auf den Wegfall
der Beschränkungen vorzubereiten, ihre eigenen Strukturen und
Prozesse zu überdenken und dahingehend anzupassen, ihre
gesamtgesellschaftliche Aufgabe im Sinne von Public Value gerade auch
im Internet und crossmedial zu erfüllen.
Der Studientag des Publikumsrates wird am Donnerstag, dem 19. April
2012, um 22.30 als "ORF-DialogForum spezial" in ORF III ausgestrahlt.
Die Studie "Die Rolle öffentlich-rechtlicher Medien im Internet"
steht auf zukunft.ORF.at als Download zur Verfügung.
Rückfragehinweis:
ORF-Unternehmenskommunikation
Alexander Horacek
(01) 87878 - DW 12953
alexander.horacek@orf.at
http://presse.ORF.at
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