- 13.04.2012, 13:28:53
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Erster Waldrapp seit 400 Jahren in Österreich eingebürgert - BILD

Wien (OTS) - Ein seltenes, wildes Waldrapp-Weibchen, das nach der
 britischen Naturschützerin Jane Goodall benannt ist, ist nach 400
 Jahren die erste dieser vom Aussterben bedrohten Vogelart, die über
 die Alpen zu den alten Brutplätzen Nordeuropas gelangte.
Der seltene Waldrapp lebte 1,8 Millionen Jahre lang in
 Mitteleuropa bis er vor 400 Jahren von Jägern ausgerottet wurde. Nun
 ist, dank einem österreichischen Vogelliebhaber und dem Einsatz eines
 Ultraleichtflugzeugs, das den Vögeln den Weg wies, der erste
 zurückgekehrt.
Dr. Johannes Fritz nutzte die instinktive Prägung der Vögel indem
 er sicherstellte, dass er das erste war, das die Küken des seltenen
 Waldrapps nach dem Schlüpfen sahen. Dann benutzte er die aufgebaute
 Vertrauensbindung und brachte die Vögel dazu, ihm in seinem
 Ultraleichtflugzeug von den Winterfutterplätzen in der Toskana in die
 alten Sommerfutterplätze in den österreichischen und deutschen Alpen
 zu folgen.
Nun, nach einer Dekade Arbeit, hat es der erste der Vögel endlich
 wieder aus eigener Kraft über die Alpen geschafft.
Der Flug der Vögel wurde mit GPS verfolgt, mit dem alle
 erwachsenen Waldrappe letztes Jahr ausgestattet wurden. Außerdem
 wurde eine Kampagne zur Erziehung der Jäger, die Vögel nicht zu
 erschießen, gestartet.
Fritz: "Von unserem Hauptsitz in Innsbruck folgten wir "GoJas"
 Reise über die Alpen mittels GPS. Es war ein unglaublicher Flug in
 Rekordzeit. Sie flog pfeilgerade zu den Brutplätzen und es gab eine
 große Feier, als sie endlich ankam. Wir haben dutzende Vögel
 aufgezogen, geprägt und ihnen die Flugroute gezeigt, aber GoJa war
 die erste, die es aus eigener Kraft zurück geschafft hat.
"Jane Goodall war eine große Unterstützung für unser Projekt und
 besuchte uns das erste Mal 2008 im Rahmen eines Buchprojektes an dem
 sie damals arbeitete. Ihr zu Ehren haben wir, wie es bei uns beim
 Benennen der Vögel üblich ist, ihre Initialen genommen und einem neu
 geschlüpften Vogel den Namen GoJa gegeben.
Sie ist nun seit 400 Jahren der erste erwachsene Waldrapp, der zu
 Brutplätzen nördlich der Alpen zurückgekehrt ist. Dutzende von Vögeln
 kamen in unserem Programm zur Welt und es ist purer Zufall, dass wir
 dieses spezielle Exemplar nach Jane Goodall benannt haben. Also trägt
 unser berühmtester Vogel den Namen der berühmtesten Naturschützerin.
"Wir haben die Vögel jetzt in drei Bergregionen eingebürgert -
 zwei in Österreich und eine in Deutschland. Es ist ein großer Erfolg
 - aber wir zählen die Tage bis die ersten Vögel von den Jägern wieder
 zum umkehren gezwungen werden."
Unter den Feiernden waren auch die deutsche Studentin Stefanie
 Heese (25) und die österreichische Studentin Daniela Trobe (29), die
 sich letztes Jahr sechs Monate von der Uni frei nahmen, um die
 Elternrolle für die neuesten Ankömmlinge zu übernehmen.
Von der Dämmerung bis zum Sonnenuntergang waren die beiden für
 jedes der Bedürfnisse der Jungvögel da - von der Fütterung der Küken
 bis zur Pflege und späteren Erziehung, wie man in der Wildnis
 überlebt. Lernspiele wie die Wurmjagd wurden gemeinsam entwickelt, um
 das Interesse der Vögel für die sie umgebende Welt zu erweitern und
 ihnen beizubringen, selber Futter zu finden. In den letzten sechs
 Wochen der gemeinsamen Zeit gab es dann Flugtraining.
Mithilfe eines Ultraleichtflugzeuges übten die Studentinnen jeden
 Tag mit den Vögeln das Fliegen und Gleiten über den Salzburger Alpen,
 um sie für ihren langen Flug zurück in die Toskana vorzubereiten.
Letzten Oktober begleiteten die zwei schließlich ihre 16 Zöglinge
 mit drei Begleitflugzeugen bei der 1.353 km langen Reise über 36 Tage
 zu ihren Winterfutterplätzen in Italien.
Es bleibt die Hoffnung, dass die Vögel, die die Reise ohne
 Probleme geschafft haben, in Zukunft weiteren ihrer Art den Weg
 zeigen können.
Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM / Originalbild-Service 
 sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at
Rückfragehinweis:
 Projektleiter Dr. Johannes Fritz
 Tel.: 0043 676 5503244
 mailto:info@waldrapp.eu
 www.waldrapp.eu
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