AUVA-Landesstelle Wien bietet ab April 2012 Spezialseminare an
Wien (OTS) - Die Unfallrate in der Wartung und Instandhaltung ist
vier Mal so hoch wie bei Routinearbeiten. Beim Einsteigen in Behälter
wie Silos, Kanäle, Künetten, Tanks, Keller oder Schächte besteht
Lebensgefahr - vor allem durch Stürze, brennbare, giftige und
explosionsfähige Gase oder Sauerstoffmangel. Im Rahmen einer 2010
gestarteten europäischen Kampagne, die integrierte und strukturierte
Konzepte für die Instandhaltung fördern und die Unfallrate nachhaltig
senken will, bietet die AUVA-Landesstelle Wien für Betriebe in Wien,
Niederösterreich und Burgenland ab April 2012 Spezialseminare für
unfallfreies Arbeiten an.
Die in zwei Module geteilten, ganztägigen Seminare starten am 11.
April in der Höhenwerkstatt in Baden bei Wien. "Im ersten Modul
"Arbeiten in Behältern" bieten wir neben den gesetzlichen Grundlagen
Infos über die Gefahren in Behältern wie Gase, Atemgifte,
Sauerstoffverdrängung, durch Brand- bzw. Explosion sowie
physikalische Ursachen.
Im praktischen Teil beschäftigen wir uns mit Schutzmaßnahmen. Dazu
zählen Messtechnik, Belüftungssysteme, Atemschutz,
Selbstretter-Systeme und Absturzsicherung. Zum Abschluss werden
Rettung und Bergung mit allen Teilnehmern geübt. Dabei ist es
wichtig, dass sich die Retter nicht selbst in Lebensgefahr bringen.
Prinzipiell sind die Kenntnis der Gefahren, die organisatorische
Vorbereitung mit einem Fachkundigen und die unmittelbare Aufsicht
durch eine zweite Person wesentlich" erklärt Organisator Ing.
Christian Zehethofer vom Unfallverhütungsdienst der AUVA-Außenstelle
St. Pölten.
Modul II "Fachkundige Personen und Aufsichtspersonen für
Behältereinstieg" geht am 25. April darüber hinaus auf
Arbeitsorganisation, Prüfung der persönlichen Schutzausrüstung,
Haftung, Verantwortung, die Rolle von Aufsichtspersonen, den Einsatz
von Gasmessgeräten, Anlagenbau und Planung ein. In Gruppenarbeiten
mit Präsentation werden vier Fallbeispiele bearbeitet.
Die Teilnahme kostet 180 Euro für das Modul I und 120 Euro für
Modul II - mehrwertsteuerfrei. Weitere Termine sind für Herbst 2012
und für das Frühjahr 2013 geplant. Unter www.auva.at/kursbuchung
(Stichwort Behälter) kann man sich direkt anmelden.
Die Gefahren bei Arbeiten in engen Räumen und Behältern
In engen Räumen und Behältern können sich auf Grund der schlechten
Durchlüftung Gefahrstoffe sammeln. Aber auch die Elektrik,
mechanische Einbauten, herabstürzende Teile und schmale Steighilfen
können einen "engen Raum" zu einer Gefahr werden lassen. Dies gilt
zum Beispiel für Kanäle und Schächte, Klärgruben und -becken,
Schüttgutsilos (z.B. Salz oder Streugut), Tanks, Sickergruben,
Stollen, Bunker, Kabelgänge, Kontrollgänge, Hohlräume in Maschinen
und Konstruktionsteilen, Kellerräume, Kessel, Schwimmbecken,
Kastenprofile für Brücken, Kesselwaggone, Gruben, tiefere Gräben und
Künetten mit schlechter Durchlüftung, Anschlussbauten an bestehende
Abwasserkanäle, Futtermittelsilos, Gülle-/Jauchegruben, Weintanks
sowie -keller usw.
Unfälle in Behältern enden mit schweren Verletzungen oder sogar
tödlich, weil die wichtigsten Grundregeln nicht beachtet werden. Die
wichtigsten Fragen sind:
- Gibt es Gefahrstoffe oder Sauerstoffmangel? - Selbst wenn das Messgerät genügend Sauerstoff anzeigt, können giftige Gase zur Lebensgefahr werden. Dazu gehören Schwefelwasserstoff (H2S), Kohlenmonoxid- oder dioxid (CO, CO2), Methan (CH4), Schweißrauch, Abgase von Notstromversorgungen, Benzin, Pestizide, Lacklösemittel, Klebstoffe, etc. - Gibt es Medien, Einbauten oder Rohre im Behälter? - Sind Arbeiten mit elektrischen Betriebsmitteln im Behälter erforderlich? - Sind brand- oder explosionsgefährliche Stoffe vorhanden oder kann das nicht mit 100 prozentiger Sicherheit ausgeschlossen werden? - Besteht Absturzgefahr? - Sind die Einstiegsöffnungen groß genug? - Ist eine Rettung und Bergung selber möglich? Je nach Verletzungsmöglichkeit müssen Rettungs- und Bergungsmöglichkeiten bereits vorbereitet werden.
Ansprechpartner zur Seminarreihe für Betriebe in Wien,
Niederösterreich und Burgenland ist Ing. Christian Zehethofer,
E-Mail: christian.zehethofer@auva.at,
Telefon: +43 2742 25 89 50-302.
Der Link zu den Fotos:
http://auva.celumimagine.com/pindownload/login.do?pin=31TXO
Über die AUVA:
Bei der AUVA sind rund 4,5 Millionen Personen gesetzlich gegen
Arbeitsunfälle und Berufskrankheiten versichert: 1,2 Millionen
Arbeiter, 1,6 Millionen Angestellte, 420.000 Selbständige
sowie 1,3 Millionen Schüler und Studenten. Die Landesstelle Wien
betreut in den Bundesländern Wien, Niederösterreich und Burgenland 42
Prozent der AUVA-Versicherten. Pro Jahr erhalten 120.000 Verletzte in
den Wiener AUVA-Unfallkrankenhäusern Meidling und Lorenz Böhler sowie
1.900 Patienten in den Rehabilitationszentren Wien-Meidling und
Weißer Hof, Klosterneuburg, die bestmögliche Behandlung. Die AUVA
finanziert ihre Aufgaben als soziale Unfallversicherung aus
Pflichtbeiträgen der Dienstgeber. Prävention ist dabei die vorrangige
Kernaufgabe der AUVA - die Verhütung von Unfällen und die Vorbeugung
von Berufskrankheiten senkt die Kosten für die drei weiteren
Unternehmensbereiche Heilbehandlung, Rehabilitation und finanzielle
Entschädigung von Unfallopfern am wirksamsten.
Rückfragehinweis:
Gabriela Würth
Öffentlichkeitsarbeit der AUVA-Landesstelle Wien
Telefon mobil: 0676-33 24 879
E-Mail: gabriela.wuerth@auva.at
Im Internet: www.auva.at/wien.
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