- 11.04.2012, 12:10:18
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LEVNÖ fordert mehr Energie bei der Umsetzung der Neuerungen
St. Pölten (OTS) -
- Stellungnahmen zu Neuer Mittelschule, Bildungsstandards, Ganztagsschule, neue Reifeprüfung und Oberstufenreform - Die Eltern vertrauen dem Schulsystem ihre Kinder an, daher haben sie ein Recht auf Informationen und Mitsprache, wie Schule gelingt
Neue Mittelschule - Noten werden immer wichtiger
Die praktische Umsetzung der NMS stellt eine neue Herausforderung
für alle beteiligten Lehrerinnen und Direktorinnen dar. Begabte
SchülerInnen müssen gefordert werden, langsamer Lernende gefördert
werden. Neue Unterrichtsformen sollen erprobt werden - dabei ist die
Expertise der Eltern eine wichtige Erfahrungsquelle für LehrerInnen.
Elternvereine müssen daher unbedingt an der Schulentwicklung
beteiligt werden. Auch wenn viele LehrerInnen engagiert sind, drohen
Kinder einerseits überfordert oder andererseits oft unterfordert zu
werden. Fehlende Weiterentwicklung kann auch zu
Qualitätsverschlechterung führen.
In der NMS erhalten Noten eine immer wichtigere Rolle, letztlich
entscheiden sie, ob ein Kind nach dem Lehrplan der AHS unterrichtet
wird oder nicht. Die Notengebung ist daher systematisch vom BMUKK und
BIFIE zu untersuchen. Eine bessere Vergleichbarkeit der Noten ist
dringend erforderlich.
Bildungsstandards - Elternvereine begrüßen mehr Transparenz
Die kommende erstmalige Erhebung der Bildungsstandards an allen
Hauptschulen, NMS und AHS weckt hohe Erwartungen beim Elternvereinen
und bei Landeselternverbänden. Erstmals werden Schülerleistungen in
Mathematik wirklich umfassend erhoben. Dass dabei die Notengebung
ausgeklammert wird ist ein Mangel, der bei den zukünftigen Erhebungen
behoben werden muss.
Wir begrüßen, dass Ministerin Schmied zugesichert hat, dass die
Elternvereine die Schulberichte bekommen. Wir sehen das als wichtiges
Element der Schulpartnerschaft und Ausgangspunkt für Verbesserungen
vor Ort.
Schulische Tagesbetreuung - besseres Angebot wird begrüßt,
Ganztagsschule muss auch mehr Mitsprache der Eltern ermöglichen
Wenn die Eltern ihre Kinder der Schule den ganzen Tag statt nur
den halben Tag anvertrauen, ist das eine wichtige Neuerung in
Österreich. Wenn das gesamte Lernen in die Schule verlagert werden
soll, müssen Qualität des Unterrichts und Qualitätskontrolle hohe
Erwartungen erfüllen. Alle Beteiligten müssen auf das Feedback der
Eltern viel mehr als sonst achten. Falls irgend etwas nicht
funktioniert, trifft SchülerInnen und Eltern ein höheres Risiko als
bei der Halbtagsschule. Eine verpflichtende Ganztagsschule lehnt der
LEVNÖ Landesverband der Elternvereine ab.
Neue Reifeprüfung - Eltern fordern mehr Ernsthaftigkeit bei
der Vorbereitung
Die neue standardisierte Reifeprüfung war kein Wunschprojekt der
Elternvereine, ist aber auch kein Angstgegner. Jetzt, wo sie
beschlossen ist, muss die Umsetzung auf allen Ebenen ernsthaft
betrieben werden. Es geht nicht an, dass die Umsetzung halbherziger
verläuft als jede Maturavorbereitung. Laut Umfrage der
Schülervertretung gibt es nur an der Hälfte der Schulen sichtbare
Vorbereitungen, eine Verschiebung erscheint unausweichlich. Insgesamt
macht das System einen unausgegorenen Eindruck: Es kann nicht sein,
dass Schüler, die im Lauf der Oberstufe z.B. weniger
Mathematikunterricht gehabt haben, trotzdem das gleiche Punktelimit
bei der Matura zu erreichen haben.
Oberstufenreform - Elternvereine fordern mehr
Wahlmöglichkeiten
Die modulare Oberstufe würde eigentlich eine ideale
Ausgangssituation für mehr Wahlmöglichkeiten der jungen Erwachsenen
bieten. Es ist nicht einzusehen, warum jede/r wirklich den ganzen
Oberstufenlehrplan durchmachen muss, ohne die zahlreichen
Wahlmöglichkeiten zu haben, die es beispielsweise in Deutschland
gibt. Dies ist kein Widerspruch zur zentralen Reifeprüfung, die es in
Deutschland ja ebenfalls gibt.
Elternvereine mehr ins Qualitätskonzept der Schulen einbinden
Eine Qualitätssicherung vor Ort kann daher am besten durch die
konsequente Einbindung der Elternvereine geschehen. Dazu ist mehr
Transparenz bei der Verteilung der Ressourcen notwendig. Die Schulen
sollten für jeden Schüler, für jede Schülerin eine bestimmte Anzahl
an Lehrerstunden zugesagt bekommen, Kleinschulen einen Sockelbetrag
erhalten. Damit kann die Planung transparent und mit Einbindung der
Eltern zustande kommen.
Eltern vertreten die Interessen ihrer Kinder, sie vertreten
damit die Interessen der Kundinnen und Kunden des Schulsystems.
Elternvereine an Schulstandorten sind als unabhängige Vereine
nicht weisungsgebunden, also "außerhalb des Schulsystems" und
vertreten ausschließlich die Meinungen ihrer Mitglieder. Andererseits
sind Elternvereine mit ihrem Sitz auch an den Schulen verortet und
aufgrund von §63 des SchUG auch "innerhalb des Schulsystems":
Elternvereine haben das Recht auf Information und Anhörung.
Elternvereine wirken in Schulforum und Schulgemeinschaftsausschuss
mit. Durch Mitgliedsbeiträge verfügen Elternvereine über ein Budget,
tragen damit zur finanziellen Ausstattung der Schulen bei,
unterstützen Schulprojekte und gestalten den Schulalltag aktiv mit.
Die einzelnen Elternvereine sind in den Bundesländern in
Landesverbänden organisiert, diese entsenden Vertreter in die
Bundesverbände. Vertreter aus den Elternverbänden gehören dem
Elternbeirat des BMUKK an. Die Stellungnahmen, Empfehlungen und
Wünsche sind wichtige Entscheidungshilfen für die Bundesministerin.
Rückfragehinweis:
LEVNÖ - NÖ Landesverband der Elternvereine
3109 St. Pölten
Franz Schaupmann, Tel.: 02841 8904)
Paul Haschka, Tel.: 0699 8122 7414)
mailto:obmann@levnoe.at
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