- 02.04.2012, 12:02:11
- /
- OTS0126 OTW0126
Kommission für wissenschaftliche Integrität präsentiert Jahresbericht 2011
Wien (OTS) - Am Montag, den 2. April, präsentierte Peter Weingart,
Vorsitzender der Kommission für wissenschaftliche Integrität, den
Jahresbericht 2011 in einer Pressekonferenz. "Angelehnt an die
Vorgehensweise entsprechender Kommissionen in europäischen
Nachbarländern präsentieren wir dieses Mal im Jahresbericht Fälle
wissenschaftlichen Fehlverhaltens in anonymisierter Form", so Peter
Weingart.
Die international besetzte Kommission wurde im Juni 2009 als
unabhängiges Organ des Vereins Österreichische Agentur für
wissenschaftliche Integrität (OeAWI) eingesetzt. Im Jahr 2011 wurden
30 Verdachtsfälle an die Kommission herangetragen; im Jahr davor
waren es noch elf. "Der starke Anstieg der Anfragen liegt daran, dass
die Agentur mittlerweile gut etabliert und bekannt ist. Außerdem hat
das Bekanntwerden möglicher Plagiatsfälle prominenter Politiker das
Interesse der Öffentlichkeit in Bezug auf wissenschaftliches
Fehlverhalten geweckt" erklärt der Vorsitzende der Kommission. Nicht
jede Anfrage wird zum Fall: Die Kommission ist in studienrechtlichen
oder anderen rechtlichen Fragen nicht zuständig. Sie hat keine
rechtliche Handhabe, sondern beendet ihre Verfahren mit einer
Stellungnahme in Form einer Empfehlung an die jeweilige Institution.
Die Kommission konnte 2011 in elf Fällen ihre Verfahren
abschließen, fünf dieser Fälle waren noch vom Vorjahr offen.
Insgesamt wurden bisher 15 Fälle behandelt, diese kamen aus allen
wissenschaftlichen Disziplinen. In sechs Fällen ging es um
Plagiatsvorwürfe, in fünf um die Ausbeutung fremder
Forschungsansätze, in zwei weiteren um Datenfälschungen und in zwei
Fällen um einen Autorschaftskonflikt.
Christoph Kratky, Vorsitzender des Vereins, sprach bei der
Pressekonferenz über die Gründung der Agentur im Dezember 2008:
"Damals waren es noch 12 Gründungsmitglieder, heute haben wir 31
Mitgliedsinstitutionen, mit dabei sind alle österreichischen
Universitäten und weitere wichtige Forschungseinrichtungen sowie
Förderorganisationen."
Die Agentur stellt ihr Wissen im Sinne der Prävention von
wissenschaftlichem Fehlverhalten zur Verfügung. "Wir bieten Vorträge
und Workshops zum Thema gute wissenschaftliche Praxis an und haben
eine nationale Arbeitsgruppe für Plagiatsbekämpfung und Prävention
gegründet" erzählt Nicole Föger, Leiterin der Geschäftsstelle.
Derzeit erhebt die OeAWI im Auftrag des BMWF eine österreichweite
Statistik über Plagiatsfälle. Die Agentur ist außerdem Mitglied des
European Network of Research Integrity Offices (ENRIO) und
international gut vernetzt.
Der Jahresbericht 2011 steht unter
http://www.oeawi.at/downloads/Jahresbericht-2011.pdf
zum Download zur Verfügung.
Rückfragehinweis:
Dr. Nicole Föger
Geschäftsstelle der Agentur für wissenschaftliche Integrität
Email: nicole.foeger@oeawi.at
Tel: +43/1/40 24 052
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NEF