- 29.03.2012, 12:44:39
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Hundstorfer will Berufsanerkennung für Migranten schneller, einfacher, chancengleicher machen
Informations- und Anlaufstellen in den Bundesländern step-by-step ab April/Mai
Wien (OTS/SK) - Viele Migrantinnen und Migranten sind in
Österreich weit unter der ihrer im Ausland erworbenen Qualifikation
beschäftigt. Konkret hat nur jeder fünfte mit fertigem Lehrabschluss,
jeder vierte mit einem Abschluss an einer Berufsbildenden Schule und
nur jeder dritte mit Matura oder akademischer Ausbildung hierzulande
eine Anerkennung seiner Ausbildung. "Die Anerkennung einer
ausländischen Ausbildung ist ein bürokratischer Aufwand. Die Frage
ist, wie kann man dieses Prozedere schneller, einfacher und
chancengleicher machen", sagte Arbeitminister Rudolf Hundstorfer am
Donnerstag in einer gemeinsamen Pressekonferenz mit
Integrationsstaatssekretär Sebastian Kurz. ****
"Mir geht es darum, dass nicht nur Akademikerinnen und Akademikern
diese Anerkennung erleichtert wird, sondern Ausgebildete in allen
anderen Berufssparten auch", sagte Hundstorfer im Verweis auf ein
Programm für die raschere Berufsanerkennung akademischer
Qualifikationen, das im März von Wissenschaftsminister Karlheinz
Töchterle vorgestellt worden ist.
Um das Ziel der zügigeren Berufsanerkennung voranzubringen, wurde
eine Arbeitsgruppe im Sozialministerium eingerichtet und eine Studie
von der Donau-Universität Krems erstellt. Diese ergab, dass ein
Drittel der im Ausland geborenen österreichischen Staatsbürger nicht
ihrem Qualifikationsniveau entsprechend eingesetzt wird. Konkret
sollen als erste Ergebnisse der Arbeitsgruppe in den Bundesländern
Informations- und Anlaufstellen eingerichtet werden, die
Interessenten beim Anerkennungs-Verfahren begleiten. In erster Linie
wird es diese Anlaufstellen in den Bundesländern mit hohem
Migranten-Anteil geben - step-by-step ab April/Mai. Die Anlaufstellen
sollen in enger Kooperation mit dem AMS agieren.
Oft ist eine formale Anerkennung gar nicht notwendig, insbesondere
bei Facharbeiterqualifikationen. Neue Instrumente sollen hier eine
unbürokratische Bewertung möglich machen. Vorbild ist das im
Wissenschaftsministerium eingerichtete National Academic Recognition
Information Centre (NARIC), das tertiäre Abschlüsse unverbindlich
bewertet.
In reglementierten Berufen (zum Beispiel Ärzte, Architekten,
Gesundheits- und Pflegeberufe) soll es auch gesetzliche
Verbesserungen geben. Die Verfahren sollen gemäß der
EU-Anerkennungsrichtlinie so geändert werden, dass nur "wesentliche
Unterschiede" des Lehr- beziehungsweise Studienplans zur
Nicht-Anerkennung führen. Zugleich soll auch einschlägige
Berufserfahrung mehr berücksichtigt werden. Weiters sollen auch
angelernte Kompetenzen, denen keine formale Berufsausbildung zugrunde
liegt, besser sichtbar gemacht werden können.
Auf der neuen Website www.berufsanerkennung.at, die ab Montag, 2.
April online geht, kann die für die Anerkennung zuständige jeweilige
Behörde unkompliziert ermittelt werden. (Schluss) up/mis
Rückfragehinweis:
SPÖ-Bundesorganisation, Pressedienst, Löwelstraße 18, 1014 Wien
Tel.: 01/53427-275
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