• 22.03.2012, 20:46:24
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GLOBAL 2000 deckt auf: Antibiotikaresistente Keime auch in Österreichs Hühnern

Nach der großen Diskussion um Antiobiotika-resistente Bakterien in Deutschland hat GLOBAL 2000 nun österreichisches Hühnerfleisch getestet - und wurde fündig.

Wien (OTS) - GLOBAL 2000 untersuchte in den vergangenen Wochen
Produkte von vier großen österreichischen Hühnerfleischproduzenten
auf antibiotikaresistente Keime (Methicillin-resistenter
Staphylococcus Aureus (MRSA) und Extended Spectrum Beta-Laktamase
(ESBL)

produzierende Escherichia Coli (E. Coli)). Gekauft wurden die Proben
in vier verschiedenen Supermarktketten. Das Ergebnis ist
schockierend: Bis auf eine einzige wurden in allen Proben sowohl MRSA
als auch ESBL-Keime gefunden.

Die Keime können bei Menschen mit einem schwachen Immunsystem
gravierende gesundheitliche Probleme auslösen. Lungenentzündungen,
Harnwegsinfekte, schwere Blutvergiftungen oder komplizierte
Entzündungen der Haut können die Folge sein. Das Problem: Da die
Keime auf Antibiotika resistent sind, die auch in der Humanmedizin
eingesetzt werden, wird es immer schwieriger, ein geeignetes
Medikament für die Behandlung zu finden.

EU-weit wird von 25.000 Todesfällen jährlich auf Grund von
Antibiotika-Resistenzen gesprochen. Heidemarie Porstner,
Landwirtschaftsexpertin von GLOBAL 2000, erklärt: "Das Problem ist,
dass bei der Erkrankung einzelner Tiere in der Massentierhaltung
gleich der gesamte Stall mit Antibiotika behandelt wird. Das
bedeutet, dass der Großteil der Hühner präventiv mit Medikamenten
gefüttert wird, obwohl sie gesund sind. Obendrein werden die
Medikamente oft zu kurz verabreicht, sodass Resistenzen entstehen. Es
muss dringend zu einer dramatischen Reduzierung des
Antibiotikaverbrauchs in der österreichischen Landwirtschaft kommen -
und es dürfen keine Humanantibiotika mehr an Tiere in diesem Ausmaß
verabreicht werden."

Heidemarie Porstner betont: "Es ist wirklich schockierend - ein so
eindeutiges Ergebnis hätten wir uns nicht erwartet. Laut der Agentur
für Gesundheit und Ernährungssicherheit AGES wurde MRSA in
Hühnerfleischproben in den letzten drei Jahren nicht nachgewiesen.
Uns reichte eine vergleichsweise kleine Stichprobe, um das Gegenteil
zu beweisen. "

GLOBAL 2000 fordert dringend eine zentrale Erfassung und ein
bundesweites transparentes Monitoring von Antibiotikaeinsatz und
Resistenzenentwicklung in der Landwirtschaft. Porstner erklärt: "Es
muss endlich ein Umdenken in der österreichischen Agrarpolitik
stattfinden - die derzeitigen Entwicklungen finden auf dem Rücken der
österreichischen KonsumentInnen statt: Die Regierung subventioniert
die risikobehaftete Intensiv-Tierhaltung, und übt so indirekt
Gesundheitsgefährdung für die EndkundInnen aus."

Auf Anfrage versendet GLOBAL 2000 gerne ein ausführliches
Hintergrundpapier an interessierte JournalistInnen.

Ergebnisse der Probenziehungen werden heute um 21.20h in ORF 2 "Am
Schauplatz" präsentiert.

Rückfragehinweis:

GLOBAL 2000
   Nunu Kaller 
   Pressesprecherinnen
   +43 699 14 2000 20
   mailto:presse@global2000.at
   www.global2000.at

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