• 20.03.2012, 11:55:19
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Branche mit Weitblick

- Betonfertigteilindustrie setzt auf Innovation und Forschung - Energieziele 2020 und Nachhaltigkeit geben Richtung vor

http://www.apa-fotoservice.at/galerie/2809/
Im Bild v.l.n.r. DI Werner Pröll (stellvertretender Präsident des VÖB), DI Dr. Bernd Wolschner (Präsident des VÖB), Mag.
Robert F. Holzer (stellvertretender Präsident des VÖB) und DI Gernot Brandweiner (Geschäftsführer VÖB)

Wien (OTS) - Im aktuellen Konjunkturbarometer beweist die Branche
Weitblick durch Innovation und Forschung. Die Stimmung bleibt
positiv, denn die Krise ist zwar noch nicht vorüber, aber die
Talsohle überschritten. Was die Branche vorhat und was sie umtreibt,
darüber gaben Vertreter des VÖB beim heutigen Pressegespräch
Auskunft.

Stimmung bleibt positiv

Vorsicht regierte die jüngste Stimmungsumfrage des VÖB. Doch trotz
Skepsis blicken die Unternehmen optimistisch in die Zukunft: 31 % der
Befragten berichten von stabilen Umsätzen im vergangenen Jahr. Mehr
als die Hälfte verzeichnete Umsatzsteigerungen. 22 % der Unternehmen
können sich für 2012 Umsatzsteigerungen im einstelligen Bereich für
die gesamte Branche vorstellen. Für DI Dr. Bernd Wolschner, Präsident
des VÖB, ist das "ein gutes Ergebnis, das optimistisch stimmt. Die
allgemeine Lage verdeutlicht aber, dass wir jetzt keinesfalls die
Hände in den Schoß legen dürfen."

Schleichende Kürzungen

Wie Wolschner kritisierte, werden öffentliche Ausgaben seit Jahren
gekürzt bzw. schleichend reduziert. Im Bereich Siedlungswasserbau
werden beispielsweise 2013 die Förderungen auf Null reduziert.
"Sanierungs- und Erneuerungsarbeiten sind aber dringend nötig", so
der VÖB Präsident. "Was jetzt nicht gemacht wird, kann in den
kommenden Jahren nur mit erheblichen Mehrkosten
realisiert werden." Streichungen bei ASFINAG und ÖBB wirken sich
ebenfalls dramatisch auf das Bauwesen aus. Der Wohnbau in Österreich
ist hingegen - zumindest derzeit noch - weitgehend
konjunkturunabhängig.

Erfolgreiche Strategien

Wege aus der Krise waren 2011 vom Innovationswillen der VÖB
Mitglieder geprägt. So konnten drohende Ausfälle abgeschwächt und
neue Geschäftsfelder erschlossen werden. Betonfertigteile liegen auch
2012 voll im Trend, weil sie kurze Bauzeiten garantieren und
gestalterisch, energetisch und schalltechnisch höchste Anforderungen
erfüllen. "Wer heute wettbewerbsfähig bleiben will, muss die Zeichen
der Zeit ernst nehmen", so Wolschner. Aktuelle Themen wie Natur- und
Umweltschutz oder Klimawandel liefern wichtige Vorgaben und müssen
laufend in die Entwicklung neuer Produkte und Verfahren integriert
werden.

Erreichung der Energieziele 2020

"Das Thema Energie gewinnt zunehmend an Bedeutung", so Wolschner.
Der Trend geht dabei aber weg von der reinen Betrachtung und
Bewertung des Heizwärmebedarfs, hin zur ganzheitlich konzipierten
Gesamtenergie-Effizienz. Betonfertigteile eignen sich optimal für die
Niedrigenergie- und Passivbauweise, weil sie alle Anforderungen an
Speichermasse und Luftdichtheit erfüllen. Das macht Beton zum idealen
Baustoff im Kontext von Nachhaltigkeit. "Nachhaltiges Bauen
berücksichtigt ein Bauwerk in seiner Gesamtheit. Genau dafür steht
Beton," so Wolschner.

Energieeffizienzgesetz: VÖB fordert positive Anreize

Bedauerlicherweise gibt es derzeit Anzeichen, dass die
österreichische Legislative die Umsetzung der Energieziele vor allem
bürokratisch vorantreiben will. Da Energie ein Produktionsfaktor ist,
ist ein solcher Ansatz aber nicht hilfreich. Der VÖB fordert deshalb
Anreize für Unternehmen, z. B. in Form von Energieschecks, vorzeitige
Abschreibungen, leichterem Zugang zu Krediten etc. Zusätzlich wird
versucht, im Gesetz veraltete Kennwerte festzuschreiben, so
Wolschner. Auch das ist kontraproduktiv: "Um optimale und innovative
Ergebnisse zu fördern, muss sich das Gesetz am letzten Stand der
Technik orientieren", forderte der VÖB Präsident.

Trends 2012

Im Anschluss daran präsentierte Mag. Robert F. Holzer,
stellvertretender Präsident des VÖB, die neuesten Trends. Er
bestätigte die Relevanz des Energie-Themas im Betonsektor: "Gerade
beim Heizen und Kühlen bietet Beton aufgrund der Speichermasse enorme
Vorteile", so Holzer. Darüber hinaus erfordern die aktuellen
Grundstückspreise die optimale Nutzung der verfügbaren Fläche: "40 %
mehr Nutzfläche bringt der Fertigteilkeller beim Einfamilienhaus -
das macht ihn schlicht zur wirtschaftlichen Notwendigkeit", so Holzer
weiter. Aber auch die Optik wird immer wichtiger: "Werkstoffe
verstecken sich nicht, weder im vertikalen Bereich noch in der
horizontalen Fläche. Gerade in der Flächengestaltung bietet Beton
fast unendliche Möglichkeiten in Technik und Design. Mit
Betonpflaster und Platten kann auf jedes Umfeld eingegangen werden,
von modernsten Bauwerken bis hin zur historischen, denkmalgeschützten
Bausubstanz. Sichtbeton zum Beispiel verleiht jedem Bauwerk seinen
ganz eigenen Charakter. Das spielt beim Neubau und auch zunehmend in
der Sanierung eine Rolle", erklärte der Experte.

Querschnittsthema Sanierung

Die Energieeffizienz eines sanierten Bauwerks ist nicht unendlich
steigerbar, deshalb ist bei jedem Objekt zwischen Sanierung und
Ersatzneubau genau abzuwägen. Neue Bauwerke erfüllen durch
effizientes Bauen, neuere statische Strukturen und bessere
Grundstücksnutzung alle Anforderungen von Wirtschaftlichkeit. Darüber
hinaus garantieren sie eine wesentlich höhere Restlebensdauer. Wie
Holzer betonte, werden Objekte in denkmalgeschützter Umgebung häufig
mit Betonfertigteilen bzw.
Betonpflaster und -platten realisiert: "Weil Beton genau über jene
Qualitäten verfügt, die historische Baustoffe wie z. B. Sandstein
nicht bieten: Er ist witterungsbeständig, kostengünstig und kann
gleichzeitig in Farbe und Gestaltung optimal an die historische
Vorgabe angepasst werden."

Nachhaltig optimale Lösungen

Die ständige Weiterentwicklung macht Beton zu einem modernen,
universell einsetzbaren Baustoff, der auch durch hohe Belastbarkeit,
geringe Wartung und lange Lebensdauer besticht. Neben
Rutschsicherheit, Brand- und Schallschutz liegt das Hauptargument für
Beton aber ohne Zweifel in der Nachhaltigkeit. "Im Beton laufen alle
Dimensionen der Nachhaltigkeit zusammen: wirtschaftliche
Nachhaltigkeit, weil wir Werte für Generationen schaffen, soziale
Nachhaltigkeit, weil wir in hohem Grad Sicherheit und Funktionalität
gewährleisten und ökologische Nachhaltigkeit, weil wir bei jedem
Projekt den Lebenszyklus in seiner Gesamtheit berücksichtigen. Das
Ergebnis sind innovative und nachhaltige Baulösungen. Genau das
zeigen wir auch in der aktuellen Kampagne des Betonmarketing
Österreich", so Holzer abschließend.

Innovation und Forschung

Innovationen dürfen aber nicht durch Normen behindert werden,
betonte DI Werner Pröll, ebenfalls stellvertretender Präsident des
VÖB. Die ÖNORM B 3328, die am 1. April in Kraft tritt, schafft hier
Abhilfe. Sie ermöglicht eine Zertifizierung für innovative
Betonbauteile, für die es noch keine europäische Produktnorm gibt.
"Das ist ein Meilenstein, der unter der Leitung des VÖB in der
Ö-Normung gesetzt werden konnte", so Pröll. Der VÖB betrachtet es
außerdem als eine seiner Kernaufgaben, nationale und internationale
Forschungsprojekte zu unterstützen und zu koordinieren, vor allem
dann, wenn die Ergebnisse Innovationsimpulse für das gesamte Bauwesen
erwarten lassen, wie das bei der Forschungsinitiative "Nachhaltigkeit
massiv" der Fall war, die die Schaffung eines neuen und innovativen
Bewertungssystems für nachhaltiges Bauen zur Folge hatte.

VÖB fordert mehr Effizienz für Transporte

Wie Pröll abschließend feststellte, kann die
Betonfertigteilindustrie aufgrund der restriktiven
Vorschriften Transporte nicht optimal abwickeln: "LKW können vielfach
nicht effizient beladen werden, was zu Mehrverkehr führt. Das ist
weder verkehrs- noch umweltpolitisch zu verantworten. Darüber
hinaus ist die Branche dadurch mit erheblichen Zusatzkosten
belastet", so Pröll. Der VÖB fordert deshalb eine Erhöhung der
zulässigen LKW-Gesamtgewichte um 10 % für alle beim Transport von
mineralischen Rohstoffen und daraus hergestellten Erzeugnisse und
Baumaterialien eingesetzten LKW. Wie der Experte vorrechnete, können
dadurch 20 bis 50 % der Fahrten eingespart werden.

Weitere Bilder unter: http://www.apa-fotoservice.at/galerie/2809/

Über den VÖB

Der Verband Österreichischer Beton- und Fertigteilwerke (VÖB) mit
Sitz in Wien vertritt die Interessen aller in Österreich tätigen
Betriebe der Betonfertigteilbranche. Er unterstützt als unabhängiger
Wirtschaftsverband seine Mitglieder sowohl in technischen als auch
produktbezogenen Belangen und versteht sich als (Wissens-) Plattform
und Sprachrohr der Branche. Der 1956 gegründete Verband, mit derzeit
70 Mitgliedsbetrieben, sieht seine Hauptaufgaben primär in der
Förderung von Qualitätssicherung, der Erschließung neuer
Anwendungsgebiete von Produkten sowie der wissenschaftlichen und
didaktischen Aufbereitung branchenrelevanter Themen. Die
österreichischen Beton- und Fertigteilwerke erwirtschaften jährlich
ein Umsatzvolumen von über 700 Millionen Euro und beschäftigen
mehr als 4000 Mitarbeiter in rund 100 Betrieben. Somit zählt dieser
leistungsfähige Industriezweig, mit seinem breit gefächerten
Produktportfolio, zu den bedeutendsten Branchen im Baubereich.

Weitere Bilder unter: http://www.apa-fotoservice.at/galerie/2809/

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sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at

Rückfragehinweis:
Für weitere Auskünfte und Interviewanfragen:
Mag. Sabine Klein
Himmelhoch - Text, PR & Event
Tel.: 0676/958 29 10
sabine.klein@himmelhoch.at | www.himmelhoch.at

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