- 20.03.2012, 11:55:19
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Branche mit Weitblick
- Betonfertigteilindustrie setzt auf Innovation und Forschung - Energieziele 2020 und Nachhaltigkeit geben Richtung vor

Wien (OTS) - Im aktuellen Konjunkturbarometer beweist die Branche
 Weitblick durch Innovation und Forschung. Die Stimmung bleibt
 positiv, denn die Krise ist zwar noch nicht vorüber, aber die
 Talsohle überschritten. Was die Branche vorhat und was sie umtreibt,
 darüber gaben Vertreter des VÖB beim heutigen Pressegespräch
 Auskunft.
Stimmung bleibt positiv
Vorsicht regierte die jüngste Stimmungsumfrage des VÖB. Doch trotz
 Skepsis blicken die Unternehmen optimistisch in die Zukunft: 31 % der
 Befragten berichten von stabilen Umsätzen im vergangenen Jahr. Mehr
 als die Hälfte verzeichnete Umsatzsteigerungen. 22 % der Unternehmen
 können sich für 2012 Umsatzsteigerungen im einstelligen Bereich für
 die gesamte Branche vorstellen. Für DI Dr. Bernd Wolschner, Präsident
 des VÖB, ist das "ein gutes Ergebnis, das optimistisch stimmt. Die
 allgemeine Lage verdeutlicht aber, dass wir jetzt keinesfalls die
 Hände in den Schoß legen dürfen."
Schleichende Kürzungen
Wie Wolschner kritisierte, werden öffentliche Ausgaben seit Jahren
 gekürzt bzw. schleichend reduziert. Im Bereich Siedlungswasserbau
 werden beispielsweise 2013 die Förderungen auf Null reduziert.
 "Sanierungs- und Erneuerungsarbeiten sind aber dringend nötig", so
 der VÖB Präsident. "Was jetzt nicht gemacht wird, kann in den
 kommenden Jahren nur mit erheblichen Mehrkosten
 realisiert werden." Streichungen bei ASFINAG und ÖBB wirken sich
 ebenfalls dramatisch auf das Bauwesen aus. Der Wohnbau in Österreich
 ist hingegen - zumindest derzeit noch - weitgehend
 konjunkturunabhängig.
Erfolgreiche Strategien
Wege aus der Krise waren 2011 vom Innovationswillen der VÖB
 Mitglieder geprägt. So konnten drohende Ausfälle abgeschwächt und
 neue Geschäftsfelder erschlossen werden. Betonfertigteile liegen auch
 2012 voll im Trend, weil sie kurze Bauzeiten garantieren und
 gestalterisch, energetisch und schalltechnisch höchste Anforderungen
 erfüllen. "Wer heute wettbewerbsfähig bleiben will, muss die Zeichen
 der Zeit ernst nehmen", so Wolschner. Aktuelle Themen wie Natur- und
 Umweltschutz oder Klimawandel liefern wichtige Vorgaben und müssen
 laufend in die Entwicklung neuer Produkte und Verfahren integriert
 werden.
Erreichung der Energieziele 2020
"Das Thema Energie gewinnt zunehmend an Bedeutung", so Wolschner.
 Der Trend geht dabei aber weg von der reinen Betrachtung und
 Bewertung des Heizwärmebedarfs, hin zur ganzheitlich konzipierten
 Gesamtenergie-Effizienz. Betonfertigteile eignen sich optimal für die
 Niedrigenergie- und Passivbauweise, weil sie alle Anforderungen an
 Speichermasse und Luftdichtheit erfüllen. Das macht Beton zum idealen
 Baustoff im Kontext von Nachhaltigkeit. "Nachhaltiges Bauen
 berücksichtigt ein Bauwerk in seiner Gesamtheit. Genau dafür steht
 Beton," so Wolschner.
Energieeffizienzgesetz: VÖB fordert positive Anreize
Bedauerlicherweise gibt es derzeit Anzeichen, dass die
 österreichische Legislative die Umsetzung der Energieziele vor allem
 bürokratisch vorantreiben will. Da Energie ein Produktionsfaktor ist,
 ist ein solcher Ansatz aber nicht hilfreich. Der VÖB fordert deshalb
 Anreize für Unternehmen, z. B. in Form von Energieschecks, vorzeitige
 Abschreibungen, leichterem Zugang zu Krediten etc. Zusätzlich wird
 versucht, im Gesetz veraltete Kennwerte festzuschreiben, so
 Wolschner. Auch das ist kontraproduktiv: "Um optimale und innovative
 Ergebnisse zu fördern, muss sich das Gesetz am letzten Stand der
 Technik orientieren", forderte der VÖB Präsident.
Trends 2012
Im Anschluss daran präsentierte Mag. Robert F. Holzer,
 stellvertretender Präsident des VÖB, die neuesten Trends. Er
 bestätigte die Relevanz des Energie-Themas im Betonsektor: "Gerade
 beim Heizen und Kühlen bietet Beton aufgrund der Speichermasse enorme
 Vorteile", so Holzer. Darüber hinaus erfordern die aktuellen
 Grundstückspreise die optimale Nutzung der verfügbaren Fläche: "40 %
 mehr Nutzfläche bringt der Fertigteilkeller beim Einfamilienhaus -
 das macht ihn schlicht zur wirtschaftlichen Notwendigkeit", so Holzer
 weiter. Aber auch die Optik wird immer wichtiger: "Werkstoffe
 verstecken sich nicht, weder im vertikalen Bereich noch in der
 horizontalen Fläche. Gerade in der Flächengestaltung bietet Beton
 fast unendliche Möglichkeiten in Technik und Design. Mit
 Betonpflaster und Platten kann auf jedes Umfeld eingegangen werden,
 von modernsten Bauwerken bis hin zur historischen, denkmalgeschützten
 Bausubstanz. Sichtbeton zum Beispiel verleiht jedem Bauwerk seinen
 ganz eigenen Charakter. Das spielt beim Neubau und auch zunehmend in
 der Sanierung eine Rolle", erklärte der Experte.
Querschnittsthema Sanierung
Die Energieeffizienz eines sanierten Bauwerks ist nicht unendlich
 steigerbar, deshalb ist bei jedem Objekt zwischen Sanierung und
 Ersatzneubau genau abzuwägen. Neue Bauwerke erfüllen durch
 effizientes Bauen, neuere statische Strukturen und bessere
 Grundstücksnutzung alle Anforderungen von Wirtschaftlichkeit. Darüber
 hinaus garantieren sie eine wesentlich höhere Restlebensdauer. Wie
 Holzer betonte, werden Objekte in denkmalgeschützter Umgebung häufig
 mit Betonfertigteilen bzw.
 Betonpflaster und -platten realisiert: "Weil Beton genau über jene
 Qualitäten verfügt, die historische Baustoffe wie z. B. Sandstein
 nicht bieten: Er ist witterungsbeständig, kostengünstig und kann
 gleichzeitig in Farbe und Gestaltung optimal an die historische
 Vorgabe angepasst werden."
Nachhaltig optimale Lösungen
Die ständige Weiterentwicklung macht Beton zu einem modernen,
 universell einsetzbaren Baustoff, der auch durch hohe Belastbarkeit,
 geringe Wartung und lange Lebensdauer besticht. Neben
 Rutschsicherheit, Brand- und Schallschutz liegt das Hauptargument für
 Beton aber ohne Zweifel in der Nachhaltigkeit. "Im Beton laufen alle
 Dimensionen der Nachhaltigkeit zusammen: wirtschaftliche
 Nachhaltigkeit, weil wir Werte für Generationen schaffen, soziale
 Nachhaltigkeit, weil wir in hohem Grad Sicherheit und Funktionalität
 gewährleisten und ökologische Nachhaltigkeit, weil wir bei jedem
 Projekt den Lebenszyklus in seiner Gesamtheit berücksichtigen. Das
 Ergebnis sind innovative und nachhaltige Baulösungen. Genau das
 zeigen wir auch in der aktuellen Kampagne des Betonmarketing
 Österreich", so Holzer abschließend.
Innovation und Forschung
Innovationen dürfen aber nicht durch Normen behindert werden,
 betonte DI Werner Pröll, ebenfalls stellvertretender Präsident des
 VÖB. Die ÖNORM B 3328, die am 1. April in Kraft tritt, schafft hier
 Abhilfe. Sie ermöglicht eine Zertifizierung für innovative
 Betonbauteile, für die es noch keine europäische Produktnorm gibt.
 "Das ist ein Meilenstein, der unter der Leitung des VÖB in der
 Ö-Normung gesetzt werden konnte", so Pröll. Der VÖB betrachtet es
 außerdem als eine seiner Kernaufgaben, nationale und internationale
 Forschungsprojekte zu unterstützen und zu koordinieren, vor allem
 dann, wenn die Ergebnisse Innovationsimpulse für das gesamte Bauwesen
 erwarten lassen, wie das bei der Forschungsinitiative "Nachhaltigkeit
 massiv" der Fall war, die die Schaffung eines neuen und innovativen
 Bewertungssystems für nachhaltiges Bauen zur Folge hatte.
VÖB fordert mehr Effizienz für Transporte
Wie Pröll abschließend feststellte, kann die
 Betonfertigteilindustrie aufgrund der restriktiven
 Vorschriften Transporte nicht optimal abwickeln: "LKW können vielfach
 nicht effizient beladen werden, was zu Mehrverkehr führt. Das ist
 weder verkehrs- noch umweltpolitisch zu verantworten. Darüber
 hinaus ist die Branche dadurch mit erheblichen Zusatzkosten
 belastet", so Pröll. Der VÖB fordert deshalb eine Erhöhung der
 zulässigen LKW-Gesamtgewichte um 10 % für alle beim Transport von
 mineralischen Rohstoffen und daraus hergestellten Erzeugnisse und
 Baumaterialien eingesetzten LKW. Wie der Experte vorrechnete, können
 dadurch 20 bis 50 % der Fahrten eingespart werden.
Weitere Bilder unter: http://www.apa-fotoservice.at/galerie/2809/
Über den VÖB
Der Verband Österreichischer Beton- und Fertigteilwerke (VÖB) mit
 Sitz in Wien vertritt die Interessen aller in Österreich tätigen
 Betriebe der Betonfertigteilbranche. Er unterstützt als unabhängiger
 Wirtschaftsverband seine Mitglieder sowohl in technischen als auch
 produktbezogenen Belangen und versteht sich als (Wissens-) Plattform
 und Sprachrohr der Branche. Der 1956 gegründete Verband, mit derzeit
 70 Mitgliedsbetrieben, sieht seine Hauptaufgaben primär in der
 Förderung von Qualitätssicherung, der Erschließung neuer
 Anwendungsgebiete von Produkten sowie der wissenschaftlichen und
 didaktischen Aufbereitung branchenrelevanter Themen. Die
 österreichischen Beton- und Fertigteilwerke erwirtschaften jährlich
 ein Umsatzvolumen von über 700 Millionen Euro und beschäftigen
 mehr als 4000 Mitarbeiter in rund 100 Betrieben. Somit zählt dieser
 leistungsfähige Industriezweig, mit seinem breit gefächerten
 Produktportfolio, zu den bedeutendsten Branchen im Baubereich.
Weitere Bilder unter: http://www.apa-fotoservice.at/galerie/2809/
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