Wienbibliothek zeigt "Die drei Wien des Hermann Leopoldi"

Wien (OTS) - Die neue Ausstellung der Wienbibliothek "Die drei
Wien des Hermann Leopoldi" wird am 19. März, um 19.30 Uhr, im
Wappensaal des Rathauses (1., Lichtenfelsgasse 2) eröffnet. Neben
Stadtrat Andreas Mailath-Pokorny wird u.a. auch der Sohn des
Komponisten und Interpreten des Wienerliedes, Ronald Leopoldi,
anwesend sein. Die Wienbibliothek übernahm 2010/11 den Nachlass
Hermann Leopoldis als Schenkung von seinem Sohn. Die erste
öffentliche Präsentation von Teilen des Nachlasses in Form der
Ausstellung "Die drei Wien des Hermann Leopoldi", kuratiert von Georg
Traska und Christoph Lind, orientiert sich einerseits an den Liedern
Leopoldis und andererseits an den drei Epochen Wiens. Der Nachlass
enthält neben seinen Memoiren, Fotos, Zeitungsausschnitte,
Notenmaterial und persönliche Dokumente sowie hunderte Liedtexte.

Hermann Leopoldi wurde 1888 als Hersch Kohn in eine jüdische
Familie und in sein "erstes Wien", die Reichshaupt- und Residenzstadt
der Donaumonarchie, hineingeboren. In seinem "zweiten Wien", dem der
Zwischenkriegszeit, feierte Hermann Leopoldi seine größten Erfolge.
Seine Lieder dieser Zeit kommentierten politische Skandale,
gesellschaftliche Moden und die Medienrevolutionen. In den 1930er
Jahren war Leopoldi für den Ständestaat propagandistisch tätig. Für
ihn und andere jüdische Künstler bedeutete das faschistische Regime
vor allem die Erhaltung des unabhängigen österreichischen Staates.
Das "dritte Wien" des Hermann Leopoldi entstand 1938. Als Häftling
der Konzentrationslager Dachau und Buchenwald komponierte Leopoldi
den Buchwälder Marsch. Als Exilant präsentierte er in den USA ein
"Alt-Wien", dessen Kultur und Mentalität gegenüber dem "preußischen"
NS-System immun erschien. Bei seiner Rückkehr 1947 wurde er jubelnd
empfangen, als ob er in den USA nur eine ausgedehnte Tournee gemacht
hätte.

Die Ausstellung ist bis 4. Oktober 2012 im Ausstellungskabinett der
Wienbibliothek im Rathaus (Stiege 6, 1. Stock) bei freiem Eintritt zu
besichtigen. Informationen auch unter www.wienbibliothek.at.
(Schluss) red

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   Suzie Wong 
   Wienbibliothek im Rathaus (MA 9)
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   E-Mail: suzie.wong@wienbibliothek.at

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