
Wien/Baumgarten (OTS) - Rund ein Drittel der russischen
Erdgas-Exporte nach Westeuropa wird in Baumgarten übernommen und
verteilt. Das OMV-Tochterunternehmen Gas Connect Austria ist für
Logistik und Infrastruktur verantwortlich.
Der Erdgasknotenpunkt in Baumgarten an der March ist das Herzstück
der österreichischen Gasversorgung und eine wichtige Drehscheibe für
Europa. Hier haben Transit-Pipelines wie die Trans-Austria-Gasleitung
(TAG), die West-Austria-Gasleitung (WAG) und die
Hungaria-Austria-Gasleitung (HAG) ihren Ausgangspunkt. Auch das
geplante europäische Großprojekt Nabucco soll in Baumgarten andocken,
um Erdgas aus der Kaspischen Region nach Europa zu bringen.
Erdgas, das in Österreich ankommt, wird aus dem kleinen Ort in der
Nähe der slowakischen Grenze verteilt. Das vorwiegend russische
Erdgas wird hier übernommen, gemessen, geprüft und für den
Weitertransport verdichtet. Das Verteilerleitungsnetz in Österreich
erstreckt sich über nahezu 40.000 Kilometer.
Aus dem niederösterreichischen Baumgarten wird das Erdgas über die
großen Transitleitungen nach Deutschland, Italien, Frankreich,
Slowenien, Kroatien und Ungarn gebracht und über das
Primärverteilsystem in die österreichischen Bundesländer
transportiert. Die Erdgas-Station Baumgarten ist für die Erhaltung
der Versorgungssicherheit im europäischen Erdgasverbund
unverzichtbar.
Ein Drittel der russischen Gasexporte wird über Baumgarten verteilt
Rund ein Drittel der für Westeuropa bestimmten Exportmenge aus
Russland wird über die Erdgasdrehscheibe Baumgarten abgewickelt. Gas
Connect Austria stellt die Logistik und Infrastruktur bereit. Zum
Pipelinesystem des Unternehmens gehören Leitungen in einer Länge von
insgesamt 2.000 Kilometern.
Harald Stindl, Geschäftsführer Gas Connect Austria: "Wir tragen
als Österreichs größter Erdgastransporteur eine große Verantwortung.
Nicht zuletzt sorgen wir durch den jahrzehntelangen kontinuierlichen
Ausbau unseres Netzes für die sichere Erdgasversorgung Österreichs
und Europas."
Gas Connect Austria steht als unabhängig agierender
Erdgasnetzbetreiber zu 100 Prozent im Eigentum des Mutterkonzerns
OMV. Die vermarktete Transportkapazität lag 2010 bei 89 Milliarden
Kubikmetern.
Europas Bedarf an Erdgas steigt
Prognosen zufolge wird Europa bis 2020 rund 150 Milliarden
Kubikmeter an zusätzlichen Erdgasimporten brauchen. Die langfristige
Steigerung der Nachfrage ergibt sich zum Beispiel durch den
Atomausstieg von Deutschland und den Ersatz alter Kohlekraftwerke.
Zudem erhält Erdgas als Ausgleich zu erneuerbaren Energien steigende
Bedeutung.
Mit 28 km/h unterwegs auf dem Erdgas-Highway
Acht Verdichterstationen und über 50 Mess- und Übergabestationen
sorgen für schnellen und sicheren Transport auf dem Erdgas-Highway,
der den Osten mit dem Westen und Süden Europas verbindet. Erdgas
erreicht dabei eine durchschnittliche Geschwindigkeit von 8 m/sec,
das sind etwa 28 km/h. Erdgas aus Russland ist somit etwa sechs Tage
unterwegs, bevor es am Knotenpunkt Baumgarten ankommt.
Erdgas wird mit einem Druck von über 70 bar transportiert,
verliert diesen jedoch durch Entnahmen und Reibungsverluste
allmählich. Um trotzdem einen konstanten Erdgas-Fluss aufrecht zu
erhalten, werden in Abständen von 70 bis 200 Kilometern sogenannte
Verdichterstationen betrieben. In diesen wird über eine Turbine ein
Kompressor angetrieben, der das Erdgas wieder auf den notwendigen
Druck zum Weitertransport verdichtet. Über Abzweigestationen gelangt
das Erdgas dann von den großen Transitleitungen in nachgelagerte
Verteilnetze und damit zu den Verbrauchern in den Bundesländern.
Österreich liegt beim Speichern von Erdgas im europäischen
Spitzenfeld
In der Nähe von Baumgarten stehen mit den Speichern Schönkirchen
und Tallesbrunn zwei große unterirdische Lagerstätten der OMV zur
Verfügung (siehe Tabelle Erdgasspeicheranlagen in Österreich).
Erdgasspeicher gleichen die saisonalen Schwankungen im Bedarf von
Erdgas aus. Im Winter ist der Verbrauch sechsmal höher als im Sommer.
Erdgas wird über das ganze Jahr in etwa gleichen Mengen gefördert und
importiert. Im Sommer wird die überschüssige Menge gespeichert, um
den höheren Bedarf im Winter auszugleichen.
In den vergangenen beiden Jahren wurden die
Erdgas-Speicherkapazitäten in Österreich stark ausgebaut.
Mittlerweile beträgt das in Österreich speicherbare Erdgas-Volumen
7,4 Milliarden Kubikmeter. Das sind um 53 Prozent mehr als noch 2009.
Österreich liegt beim Speichern von Erdgas im Vergleich zum Verbrauch
europaweit im Spitzenfeld. Nahezu 80 Prozent des Jahresbedarfs von
rund neun Milliarden Kubikmetern lagern in den großen geologischen
Speicheranlagen.
Michael Mock, Sprecher der Initiative "Nichts leichter als
Erdgas": "Die großen Speicher sichern für alle Österreicherinnen und
Österreicher, die mit Erdgas heizen, einen wohlig warmen Winter. Die
Versorgung mit Erdgas zählt in Österreich zu den sichersten und
zuverlässigsten in Europa."
Tabelle: Erdgasspeicheranlagen in Österreich
Technische Speicher- Arbeitsgas- Arbeitsgas- Entnahme- Entnahme- Betreiber anlagen Volumen 2009 Volumen 2011 Leistung Leistung in Mrd. m3 in Mrd. m3 2009 2011 in m3/h in m3/h RAG Puchkirchen et.alt. 1,10 1,20 540.000 590.000 Haidach I + II 1,20 2,64 520.000 1.100.000 7Fields I 1,15 600.000 Summe RAG 2,30 4,99 1.060.000 2.290.000 OMV Schönkirchen 1,68 1,78 960.000 960.000 Tallesbrunn 0,40 0,40 160.000 160.000 Thann 0,25 0,25 130.000 130.000 Summe OMV 2.33 2,43 1.250.000 1.250.000 Summe Österreich 4,63 7,42 2.310.000 3.540.000
Quelle: RAG
Erdgas: ein wertvolles Naturprodukt
Erdgas ist der Energieträger der Zukunft. Denn Erdgas ist
umweltschonend in Einsatz und Transport, besonders energieeffizient
und kann hervorragend gespeichert werden. Vor allem in Kombination
mit hocheffizienten und flexiblen Gaskraftwerken ist Erdgas der
unverzichtbare "Partner" für erneuerbare Energieträger: Erdgas deckt
den Energiebedarf dann, wenn dies Wind und Sonne nicht können. Zudem
punktet Erdgas mit reichhaltigen Vorkommen. Experten gehen
mittlerweile von weiteren 250 Jahren Verfügbarkeit aus.
Über Erdgas:
Erdgas nimmt in der umweltbewussten Energieversorgung eine
Schlüsselrolle ein: Die Energie der Zukunft lässt sich effizient und
komfortabel fürs Heizen, die Warmwasserbereitung, Kälte- und
Stromerzeugung und als Kraftstoff für Automobile einsetzen. Erdgas
verbrennt ohne Feinstaub und Partikel und ist damit der
emissionsärmste fossile Energieträger. Er eignet sich hervorragend
als Ersatz für Energieträger wie Holz, Pellets, Erdöl oder Kohle, die
höhere Umweltbelastungen verursachen.
Über die Initiative "Nichts leichter als Erdgas":
"Nichts leichter als Erdgas" ist eine Initiative des Fachverbands
der Gas- und Wärmeversorgungsunternehmungen, welche die Vorteile des
wertvollen Naturprodukts Erdgas noch bekannter machen will. Erdgas
steckt voller umweltfreundlicher Energie, die eine wichtige Rolle
beim Übergang zu einer nachhaltigen Energiewende spielt. Das saubere
und günstige Erdgas wird bereits von vielen Österreicherinnen und
Österreichern zum Autofahren und zum Heizen verwendet. Der Rohstoff
wird in Industrie und Gewerbe als zuverlässige und krisensichere
Energiequelle geschätzt.
Über den Fachverband der Gas- und Wärmeversorgungsunternehmungen:
Der Fachverband der Gas- und Wärmeversorgungsunternehmungen (FGW)
ist die unabhängige gesetzliche Interessenvertretung der
österreichischen Gas- und Wärmewirtschaft. Als diese nimmt der FGW
bei den Themen Globalisierung, Marktliberalisierung und Versorgung
eine wichtige Stellung ein. Darüber hinaus kommt den im FGW
vertretenen Branchen in Umweltschutz- und Klimafragen besondere
Bedeutung zu. Mit der Bereitstellung der umweltfreundlichen
Energieformen Erdgas, Biogas, Fernwärme und Fernkälte sind die
FGW-Mitgliedsunternehmen dazu prädestiniert, eine Schlüsselposition
bei der Bewältigung anstehender Probleme auf diesem Gebiet
einzunehmen.
Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM / Originalbild-Service
sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at
Rückfragehinweis:
Mag. Michael Mock
Sprecher der Initiative "Nichts leichter als Erdgas"
Mail: mock@gaswaerme.at
Tel.: +43/1/513 15 88/13
Web: www.erdgas.at
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