• 07.03.2012, 15:20:41
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Wachsende Lebenskosten für Innsbrucks Studierende

Kommentar zur Wohnsituation der Studierenden und dem Semesterticket in Innsbruck

Innsbruck (OTS) - Bereits im Juni 2010 beschloss
Ex-Bildungsministerin Beatrix Karl bei der Budgeterstellung die
Streichung der Förderungen für Neubauten und Sanierungen in
Studentenheimen. Daher müssen nun österreichische Heimträger
selbstständig für Erneuerungsmaßnahmen ihrer Wohnheime aufkommen. Nun
ist es soweit: In vielen Studentenheimen stehen nötige
Sanierungsmaßnahmen bevor, und da diese Maßnahmen nicht mehr
subventioniert werden, müssen nun wohl oder übel die studentischen
Bewohner dafür aufkommen.

In Innsbruck stehen die Studierenden seit jeher vor dem Problem
hoher Wohnkosten und spärlichen Platzangebot. Dies ist nicht
verwunderlich, bei einem Angebot von 3.500 Heimplätzen auf 30.000
Studierende.

Jetzt werden die Bedingungen weiter erschwert: Zu den ohnehin
hohen Innsbrucker Preisen für ein Studierendenheimzimmer von etwa
250-350 Euro monatlich kommen nun aufgrund der Sanierungsmaßnahmen
noch Preissteigerungen von bis zu 50Euro mehr hinzu. Dies ist für
Studierende ohne finanzielle Unterstützung kaum tragbar, vor allem
bei einem Vollzeitstudium wie der Medizin. Wir sehen hier eine klare
Benachteiligung, vor allem wenn man bedenkt, dass für Heimplätze
nicht einmal Mietzinsbeihilfe beantragt werden kann.

Zusätzlich wird das Budget der Studierenden durch die hohen Kosten
im öffentlichen Verkehr belastet. Aktuell zahlt man als Innsbrucker
Student 122,50 Euro für 6 Monate Stadtverkehr, und für Wohnorte
außerhalb der Stadt etwa 170 Euro für ein Semesterticket. In Wien und
Linz kostet ein Semesterticket trotz der umfangreicheren Verbindungen
nur 50 Euro - und Linzer StudentInnen erhalten obendrein mit diesem
Ticket Vergünstigungen bei verschiedenen Partnerunternehmen. Die
Wiener Verkehrsbetriebe werben inzwischen sogar schon damit, dass die
Studierenden dort deutlich weniger bezahlen, als in der Kleinstadt
Innsbruck.

Die Einführung des Semestertickets für Studierende war ein Schritt
in die richtige Richtung seitens des VVT, jedoch bedarf es noch
weiterer Arbeit an Zonen- und Tarifmodel, um die Preislage zu
verbessern.

Die ÖH Medizin Innsbruck sieht in diesen Zuständen
Handlungsbedarf: Eine Reform der Wohnheimförderungen und eine
Verbesserung des VVT-Zonen- und Tarifmodells sind nötig, um das
Wohnen und den öffentlichen Verkehr für Studierende weiterhin
finanziell tragbar zu gestalten. Durch gezieltes Fördern von
Heimbewohnern und öffentlichem Verkehr lässt sich verhindern, dass
wuchernde Lebenskosten zum Studienhindernis werden!

Rückfragehinweis:
Hannah Schaumann
Vorsitzende der HochschülerInnenschaft an der Medizinischen Universität Innsbruck
Schöpfstraße 41, 6020 Innsbruck
Tel.: 0512/ 9003-70670
sekretariat@skalpell.at

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