• 05.03.2012, 09:01:57
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ÄK-Wahlkampf: Ärzteverband fordert Ambulanzgebühr!

Wien (OTS) - Der NÖ-Ärzteverband fordert die Wiedereinführung der
Ambulanzgebühr in der Höhe von 20 Euro pro Patient - ausgenommen
Patienten mit Überweisungen und Kinder bis zum 15. Lebensjahr.
Abgerechnet werden soll die Ambulanzgebühr wie die Rezeptgebühr.

Alleine in Niederösterreich sind die Kosten der ambulanten
Patientenversorgung seit 2001 um satte 130 Prozent gestiegen.
"Österreich ist laut OECD Spitzenreiter bei vermeidbaren
Spitalsaufenthalten. Während etwa Bluthochdruck, Asthma oder
Bronchitis in vergleichbaren Ländern wie Deutschland oder Dänemark
von niedergelassenen Ärzten behandelt werden, landen diese Patienten
bei uns im Spital", erklärt dazu Harald Schlögel, Obmann des
NÖ-Ärzteverband. Die Folgen? Vor allem an den Wochenenden werden die
Spitalsärzte in den Ambulanzen von Patienten überrannt, während den
Ärzten für komplexe stationäre Fälle die Zeit fehlt. Problematisch
ist, dass sich viele Patienten gar nicht mehr nach den
Bereitschaftsdiensten der niedergelassenen Ärzte erkundigen und
gleich den Weg in die Ambulanz wählen. Meist mit Anliegen, die alles,
nur keinen Spitalsbesuch erfordern. Der NÖ-Ärzteverband tritt daher
für eine Ambulanzgebühr in der Höhe von 20 Euro pro Patient ein.

Ambulanzgebühr neu: Praxistauglich und klar!

Jeder kann wie bisher eine Spitalsambulanz aufsuchen. Künftig soll
aber den Patienten eine Ambulanzgebühr von 20 Euro verrechnet werden.
Von der Ambulanzgebühr ausgenommen sind Patienten mit einer
Überweisung durch niedergelassene Ärzte, Kinder unter 15 Jahren und
Notfälle, die mit der Rettung ins Krankenhaus kommen. "Die alte
Ambulanzgebühr war ein administrativer Nonsens, weil von ständigen
Ausnahmeregeln zerfleddert und vor allem mussten wir Spitalsärzte
ständig die Entscheidung treffen, wer zahlt und wer nicht", erinnert
sich Günter Ranftl, Anästhesist im KH Mödling und Spitzenkandidat der
Spitalsärzte für den Ärzteverband.

"Wir wollen jene Patienten, deren Anliegen keinen Spitalsbesuch
erfordern, wieder in die Ordinationen lenken. Die Ambulanzgebühr
schafft Kostenbewusstsein zum Vorteil der Steuerzahler und
wiedergewonnene Ressourcen für die Spitalsärzte", ergänzt Schlögel.

Weg aus der Ambulanz, rein in die Ordination!

Ein Ressourcenproblem durch die angestrebte Leistungsverteilung
sieht Schlögel nicht. Durch eine Verbesserung der jetzigen
Kooperationsmodelle wie Gruppenpraxen oder Ärzte GesmbHs und
flächendeckende Bereitschaften kann das Patientenaufkommen durch
niedergelassene Ärzte leicht abgefangen werden. Derzeit blockiert die
NÖ-GKK die Gründung von Gruppenpraxen und verweigert einen neuen
Kassenvertrag. Schlögel fordert einen Kassenvertrag, in dem Einzel-
statt Pauschalleistungen abgerechnet werden und eine Einzel- statt
einer Gruppenhaftung verankert ist. Ärzte GesmbHs brauchen eine
einfache Bedarfsprüfung und die Beibehaltung des bewährten
Honorarsystems. Und: Ärzte müssen Ärzte anstellen dürfen.

"Politik und Kassen haben durch kurzsichtige Entscheidungen, wie
etwa das Auflösen der Gemeindeärzte, für einen veralteten Leistungs-
und Honorarkatalog und damit für die mangelnde Attraktivität unseres
Berufsbildes gesorgt. Die Politik steht der Kostenexplosion, in Folge
eines fehlgeleiteten und aufgeblasenen Spitalsystems, ratlos
gegenüber und wälzt die Verantwortung auf uns Ärzte ab. Die
Ambulanzgebühr ist eine Art Befreiungsschlag, um vermehrt wieder jene
Patienten im Spital zu behandeln, die auch einen Aufenthalt
tatsächlich benötigen!", erklärt Harald Schlögel abschließend.

Rückfragehinweis:

Dr. Harald Schlögel, Obmann und Spitzenkandidat des NÖ-Ärzteverband - Die Überparteilichen
   NÖ-ÄK, Kurienobmann-Stv. Niedergelassene Ärzte
   Mobil: 0676/ 5288 388, mail: harald.schloegel@arztnoe.at
   
   Dr. Günter Ranftl, Spitzenkandidat der Spitalsärzte des NÖ-Ärzteverband - Die Überparteilichen
   Mobil: 0699/104 20250, mail: guenter_ranftl@hotmail.com

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