• 20.02.2012, 12:08:10
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Sparpaket: Österreichs Wettbewerbsfähigkeit ist nicht in Stein gemeißelt

Wien (OTS) - Die Amerikanische Handelskammer in Österreich hat das
Sparpaket auf seinen Einfluss auf Österreichs Position im
internationalen Standort-Wettbewerb geprüft. Das Ergebnis fällt
durchwachsen aus.

"Das von der Regierung vorgelegte Maßnahmenpaket ist ein insgesamt
positiver, relativ ausgewogener erster Schritt zur
Budget-Konsolidierung. Alles in allem ist es jedoch nicht
ambitioniert genug, um den Negativ-Trend Österreichs im
internationalen Standort-Ranking zu stoppen", so Daniela Homan,
Executive Director der AmCham Österreich. Die Steuerbelastung spielt
bei unternehmerischen Investitionsentscheidungen eine wichtige Rolle:
nicht nur die Höhe, sondern auch die Struktur des Steuersystems haben
daher einen wesentlichen Einfluss auf die Attraktivität eines
Standortes - und somit auch auf Wachstum und Beschäftigung. Es ist
daher bedauerlich, dass die ohnehin schon hohe Abgabenquote in den
nächsten Jahren weiter steigen wird, während für die notwendigen
Strukturreformen nur vage Absichtserklärungen vorliegen.

Ausdrücklich begrüßt wird seitens der AmCham Austria, dass die im
internationalen Vergleich vorbildliche Gruppenbesteuerung im
Wesentlichen beibehalten wird: Die Gruppenbesteuerung hilft, das
Anfangsrisiko einer Investition abzufedern und ist damit ein
wichtiges Argument im Standortwettbewerb. Jede Diskussion um
Änderungen bei der Gruppenbesteuerung sorgt für Verunsicherung
potentieller Investoren. Positiv zu beurteilen ist auch die Anhebung
des "Deckels" für begünstigungsfähige externe Forschungsaufwendungen
- für die AmCham ein Schritt in die richtige Richtung, um die
Innovationskraft vor allem der kleineren und mittleren Unternehmen zu
stärken und Forschungsaufträge an Universitäten attraktiver zu
machen.

Der Solidarzuschlag als Standort-Nachteil

Eine Standort-Sünde jedoch ist der Best-Verdiener-Solidarzuschlag.
Die Gehaltskosten für hoch qualifizierte Mitarbeiter und Experten
sind gerade für Konzern-Zentralen ("Headquarters") sowie für
Forschungs- und Innovationszentren ein wesentlicher Kostenfaktor. Der
Grenzsteuersatz für Besserverdienende liegt damit in Österreich
europaweit im absoluten Spitzenfeld und ist ein nicht zu
unterschätzender Standortnachteil gegenüber benachbarten Ländern wie
der Schweiz oder der Slowakei und in Zukunft auch gegenüber
Deutschland. Sehr bedauerlich ist, dass keine Schritte zur
Vereinfachung des Steuersystems gesetzt wurden und es aufgrund der
budgetären Situation offenbar nicht möglich war, die enorme Belastung
der Arbeitgeber mit Lohnnebenkosten zu reduzieren.

Der Umstand, dass die Regierung in relativ kurzer Zeit ein
Sparpaket ausverhandeln konnte, ist jedenfalls ein von der Wirtschaft
erhofftes und erwartetes Signal: "Wir hoffen, dass dies der Koalition
den Mut macht, sofort die Verhandlungen für einen nächsten Schritt
über das doppelte Volumen mit wirklichen Struktur-Reformen anzugehen.
Das wird notwendig sein, um den nötigen Spielraum zu schaffen,
wirklich standort-relevante Maßnahmen wie die Entlastung des Faktors
Arbeit und die dringenden Investitionen in Innovation, Bildung und
Infrastruktur zu ermöglichen", fordert Daniela Homan.

FACTBOX - ÜBER AMCHAM AUSTRIA:

AmCham Austria, die amerikanische Handelskammer in Österreich,
setzt sich seit über 50 Jahren für den Ausbau und die Verstärkung der
Handels- und Wirtschaftsbeziehungen zwischen Österreich und den USA
ein und ist DIE Plattform zur konstruktiven Zusammenarbeit
österreichischer und amerikanischer Unternehmen. AmCham Austria
arbeitet als aktive Interessensvertretung für die Mitglieder und
fördert deren individuelle und gemeinsame Interessen in der
Öffentlichkeit. Aktuell hat AmCham Austria rund 350 Mitglieder, 250
davon sind Unternehmen aus den USA mit Standorten in Österreich.

Rückfragehinweis:

Mag. Daniela Homan
   Amerikanische Handelskammer in Österreich
   Telefon: +43/1/319 57 51
   Email: daniela.homan@amcham.at    
   
   Nikolaus Pjeta, MSc
   Yield Public Relations OG
   Telefon: +43/676/948 40 12
   Email: n.pjeta@yield.at

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