• 20.02.2012, 09:32:06
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Österreichischer Erwerbsimkerbund: Zusammenhang zwischen Maisbeizmitteln und Bienenschäden wissenschaftlich bewiesen

Graz (OTS) - Im Rahmen der Fachtagung des Österreichischen
Erwerbsimkerbundes in Graz wurden am Wochenende Forschungsergebnisse
des Projektes "APENET" aus Italien präsentiert. "APENET" hat sich
weltweit am intensivsten mit der Problematik der Bienenschäden durch
Maisbeizmittel beschäftigt. Beginnend mit zahlreichen Bienenschäden
in 2008 wurden durch eine Fülle von Versuchsaufstellungen die für
Bienenvölker fatalen Folgen der Verwendung dieser Pestizide ganz klar
wissenschaftlich belegt.

Kleinste Dosen der Nervengifte beeinträchtigen Funktion der
Bienenvölker und lösen Krankheiten aus

Neben der ohnedies unumstrittenen akut tödlichen Kontaktwirkung,
zeigen die Ergebnisse, dass kleinste Dosen dieser Nervengifte die
Einzelbiene in grundsätzlichen Lebensfunktionen arg beeinträchtigen.
Betroffene Bienen können ihren höchst wichtigen und komplexen
Aufgaben zum Funktionieren des Bienenvolkes nicht mehr nachkommen und
die biologische Funktion der Völker wird dadurch schwerst
beeinträchtigt. Darüber hinaus konnte durch die Versuche aufgezeigt
werden, dass die Exposition mit geringsten Dosen von Neonicotinoiden
offensichtlich das Immunsystem der Bienenvölker stark
beeinträchtigt und damit aktiv den Ausbruch von Krankheiten bei den
Bienen begünstigt und auslöst.

Rohdaten von Melissa lassen ähnliche Schlüsse zu

Die ebenfalls im Rahmen der Veranstaltung präsentierten Rohdaten
des österreichischen Projektes "Melissa" (2009-2011) lassen im Lichte
der italienischen Ergebnisse eine gleich lautende Bewertung der
österreichischen Ergebnisse zu.

Wirksamkeit der technischen Ausrüstung von Sämaschinen zur Vermeidung
von Bienenschäden in Frage gestellt

Durch die Ergebnisse aus Italien ist übrigens die Wirksamkeit der
zur Vermeidung von Bienenschäden verwendeten abdriftmindernden
Ausstattung von Sämaschinen in Frage gestellt. Bei genauen Messungen
zeigte sich, dass es durch die "Verbesserung" an den Sämaschinen
sogar zu einer Verdoppelung der für die Bienen relevanten
Wirkstoffmengen kam.

Auf Grund der Ergebnisse von APENET wurde die Anwendung dieser
Pestizide in Italien ab 2009 ausgesetzt, was übrigens zum einem
100%igen, bis heute anhaltenden, Rückgang der Bienenschäden in den
Maisbaugebieten geführt hat. In Österreich ist die Verwendung dieser
Beizen nach wie vor erlaubt.

Rückfragehinweis:
Österreichischer Erwerbsimkerbund, Josef Stich, Tel. 0664/921 53 08, email: erwerbsimkerbund@aon.at, www.erwerbsimkerbund.at

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