• 31.01.2012, 16:45:31
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Initiative "Leben mit Krebs": Krebstag im Wiener Rathaus am 4. Februar 2012

Von der Akutbedrohung zur chronischen Erkrankung

Wien (OTS) - Jährlich erhalten in Österreich mehr als 40.000
Menschen die Diagnose Krebs, 20.000 sterben jährlich an einer
Tumorerkrankung. Am Weltkrebstag, dem 4. Februar, finden rund um den
Globus Aufklärungsinitiativen über Prävention, Früherkennung,
Therapie und Rehabilitation im Kampf Krebs statt. Diese haben in den
letzten zehn bis 15 Jahren in Kombination mit neuen medizinischen
Entwicklungen beeindruckende Erfolge erzielt.

Österreich ist im europäischen Vergleich unter den Top 5-Ländern
mit den längsten Überlebensraten bei Krebs und - neben Frankreich,
der Schweiz und den USA - führend in der Anwendung neuester
Krebsmedikamente. 1983 überlebten 4 von 10 Krebspatienten länger als
fünf Jahre, 2003 waren es bereits 6 von 10. "Vor zehn Jahren haben
Patientinnen mit fortgeschrittenem Brustkrebs im Durchschnitt 22
Monate gelebt. Heute leben sie fast dreimal so lang", betont
Univ.-Prof. Dr. Christoph Zielinski, Vorstand der Univ. Klinik für
Innere Medizin und Leiter der Klinischen Abteilung für Onkologie der
Medizinischen Universität Wien. "Krebs ist in den meisten Fällen
keine Akutbedrohung mehr, sondern wird zu einer chronischen
Erkrankung."

Therapiekosten werden überschätzt

Moderne Therapien wirken gezielter und sind dadurch oft wirksamer
und gleichzeitig besser verträglich, aber auch teurer als
herkömmliche Chemotherapien. Die Medikamentenkosten werden jedoch
vielfach bei weitem überschätzt, so Prof. Zielinski:
"Krebsmedikamente verursachen nur rund 1,1 % der
Gesamtgesundheitsausgaben." Die Gesamtbehandlungskosten für Krebs
liegen bei 1,2 Milliarden Euro (11,1 % der Gesamtspitalsausgaben),
davon entfallen 210 Millionen Euro (17,7 %) auf Krebsmedikamente. Die
Hauptausgaben werden jedoch durch indirekte Kosten verursacht: Diese
entstehen zum Beispiel durch Todesfälle, Fehlzeiten im Beruf und
frühzeitige Pensionierung und machen bis zu 85 % der Gesamtkosten von
Krebserkrankungen aus.

Persönliches Risiko senken

30-40 % der Todesfälle könnten vermieden werden. Die wichtigste
Vorsorgemaßnahme ist ein vernünftiger Lebensstil mit Nichtrauchen,
gesunder Ernährung, regelmäßiger Bewegung und Vermeiden von
Übergewicht. "Einen hohen Stellenwert hat auch die HPV-Impfung zur
Prävention einer Infektion mit dem Humanen-Papilloma-Virus (HPV) und
assoziierten Erkrankungen wie Gebärmutterhalskrebs und dessen
Vorstufen", erklärt Prim. Univ. Prof. Dr. Paul Sevelda, Vorstand der
Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe im Krankenhaus
Wien-Hietzing, Präsident der Österreichischen Krebshilfe. Empfohlen
wird die Impfung v.a. für junge Mädchen zwischen elf und 14 Jahren
vor dem ersten Sexualkontakt. Sie ist jedoch generell bei Frauen bis
zum 45. Lebensjahr äußerst effizient.

Als wirksame Vorsorgeuntersuchungen haben sich vor allem die
Darmspiegelung ab dem 50. Lebensjahr, die Mammografie ab dem 40.
Lebensjahr sowie der jährliche Krebsabstrich für Frauen ab dem 20.
Lebensjahr erwiesen. Ab dem Jahr 2013 soll erstmals ein organisiertes
Screeningprogramm in Österreich angeboten werden, in dessen Rahmen
alle Frauen zwischen dem 45. und 69. Lebensjahr im Zweijahres-Abstand
zu dieser Untersuchung eingeladen werden. Eine freiwillige Teilnahme
wird auch für Frauen zwischen 40 und 45 sowie 70 bis 75 Jahren
möglich sein.

Fortbildung für Patienten und Ärzte

Je qualifizierter der Patient und seine Angehörigen über die
diagnostischen und therapeutischen Optionen informiert sind, desto
besser können die behandelnden Ärzte gemeinsam mit den Patienten die
weiteren Schritte planen und umsetzen. Aus diesem Grund bietet die im
Jahr 1999 gegründete Initiative "Leben mit Krebs" auf ihrer Website
www.leben-mit-krebs.at die erste online Krebsfortbildung mit einem
Patientendiplom für "Prävention, Diagnose und Therapie" an.
"Patienten können online Vorträge von Experten betrachten und dann
Fragen beantworten", erklärt Univ.-Prof. Dr. Gabriela Kornek,
Präsidentin von "Leben mit Krebs". "Sollte es nach dem Test offene
und unbeantwortete Fragen geben, können diese dann gezielt im
nächsten Arzt-Patientengespräch geklärt werden." Weiters ist
"Leben-mit-Krebs" auch als Basis für den Wissenstransfer von der
medizinischen Forschung direkt zum behandelnden Arzt gedacht. Erste
online-Kurse werden ab Februar auf der Website angeboten.

Startschuss für das umfangreiche Fortbildungsprogramm 2012 ist der
Krebstag, der am 4. Februar von 11 bis 17 Uhr bei freiem Eintritt im
Wiener Rathaus stattfindet und sich an alle interessierten und
betroffenen Menschen richtet.

Bildmaterial senden wir Ihnen gerne auf Anfrage zu (Tel. 0/879 99
07, office@hennrich-pr.at)

Weitere Informationen (Pressemappe, Quellenangaben, etc.) finden
Sie unter http://hennrich-pr.at/?p=1084

Rückfragehinweis:

Daniela Hennrich
   Hennrich.PR
   Bergmillergasse 6/Top 35, A-1140 Wien
   Tel./Fax: +43 (0)1/879 99 07
   Mobil: +43 (0)664/408 18 18
   Mail: d.hennrich@hennrich-pr.at  
   www.hennrich-pr.at

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