Graz (OTS) - Die HochschülerInnenschaft an der Medizinischen
Universität Graz spricht sich vehement gegen die geplante Kürzung des
Mindestausmaßes des Medizinstudiums aus. Von Seiten der EU-Kommission
liegt aktuell ein Vorschlag vor, das Medizinstudium von sechs auf
fünf Jahre zu reduzieren - offiziell bei gleichem Stundenausmaß.
"Solche unüberlegten Vorstöße zeigen das geringe Verständnis für
die Anforderungen der medizinischen Ausbildung. Es wird unreflektiert
versucht, die Qualität des Studiums europaweit herunter zu
nivellieren", so Simon Fandler, Vorsitzender der
HochschülerInnenschaft der MedUni Graz.
"Die moderne praxisorientierte und patientenInnennahe Lehre an der
MedUni Graz, die in den letzten Jahren massiv verbessert und
ausgeweitet wurde, bedeutet hohen klinischen Aufwand. Mehr Inhalte in
noch weniger Studienzeit unterzubringen, hätte katastrophale Folgen
und würde die medizinische Ausbildung entscheidend verschlechtern",
ergänzt Julian Wenninger, stellvertretender Vorsitzender.
Georg Obermayer, Referent für Presse und Öffentlichkeitsarbeit,
erklärt: "Die offenbar von Irland und Großbritannien gestellten
Forderungen zeigen ein Unverständnis für gemeinschaftliche Politik in
Europa, wo die meisten Medizinstudien 6 Jahre dauern - hier soll auf
Kosten der Patientinnen und Patienten ein Studienjahr eingespart
werden."
Die HochschülerInnenschaft tritt daher gegen die geplanten
Vorstöße zur Änderung des Art. 24 Abs. 2 S. 1 der Richtlinie
2005/36/EG ein. Der Medizinische Fakultätentag Deutschlands, die
offizielle Vertretung aller medizinischen Fakultäten, hat sich
ebenfalls strikt gegen diese Änderung ausgesprochen. "Gemeinsam mit
den anderen HochschülerInnenschaften und medizinschen Universitäten
Österreichs wollen wir eine Verschlechterung der Lehre verhindern und
für eine weiterhin hochwertige Lehre an den Medizinischen
Universitäten kämpfen.
Denn: Schlechtere Ausbildung heißt mehr Fehler - wir hingegen
setzen uns für eine optimale Ausbildung und folglich eine optimale
PatientInnenversorgung ein!", so Verena Herbert,
zweitestellvertretende Vorsitzende der ÖH Med Graz, abschließend.
Rückfragehinweis:
HochschülerInnenschaft Medizinische Universität Graz
Tel.: 0664/88725773
E-mail: oeh-presse@medunigraz.at
OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | NHO