• 19.01.2012, 09:41:27
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ÖAMTC-Sichtbarkeitserhebung: Nachholbedarf bei Fußgängern, Auto- und Radfahrer gut unterwegs (+ Foto)

73 Prozent der Fußgänger dunkel gekleidet, nur vier Prozent mit Reflektoren ausgestattet

Wien (OTS) - Der ÖAMTC hat in Wien eine Erhebung zum Thema
"Sichtbarkeit im Straßenverkehr" durchgeführt. Ende Dezember wurden
an den Kreuzungen Neulerchenfelder Straße/Gürtel (16.) und
Schleifmühlgasse/Margaretenstraße (4.) nach Einbruch der Dunkelheit
rund 2.100 Fußgänger, Radler, Motorrad- und Autofahrer beobachtet.
"Am schlechtesten in puncto Sichtbarkeit schnitten die Fußgänger ab.
Der Mode entsprechend waren 73 Prozent aller Personen dunkel
gekleidet", berichtet ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger.
"Auf Reflektoren zur besseren Sichtbarkeit setzten lediglich vier
Prozent". Die Autofahrer waren gut sichtbar unterwegs, lediglich bei
fünf Prozent der beobachteten Pkw fiel mindestens ein defektes Licht
auf. Auch die Radfahrer achteten großteils darauf, gesehen zu werden.
81 Prozent radelten mit eingeschalteten, funktionierenden Lichtern.

Ungefähr 90 Prozent der Informationen im Straßenverkehr wird über
die Augen wahrgenommen. "Im Winter sind die Tage kurz, sehr oft kommt
es zu Sichtbehinderungen durch Nebel oder Schneefall. Dementsprechend
wichtig ist eine vernünftige Eigen- und Fremdbeleuchtung,
insbesondere wenn die Tage kürzer sind", stellt die ÖAMTC-Expertin
klar. Rund ein Viertel aller Unfälle mit Personenschaden passiert
laut Statistik Austria bei Dämmerung, Dunkelheit oder künstlicher
Beleuchtung.

Die Ergebnisse der ÖAMTC-Erhebung im Detail

Am wenigsten für die eigene Sichtbarkeit sorgten die Fußgänger.
"73 Prozent aller Personen waren dunkel gekleidet, was sie für andere
Verkehrsteilnehmer sehr schwer wahrnehmbar gemacht hat. Nur vier
Prozent der Fußgänger hat durch reflektierendes Material an der
Kleidung oder Tasche auf sich aufmerksam gemacht", sagt die
ÖAMTC-Verkehrspsychologin.

Trotz geringer Temperaturen am Erhebungstag (um die vier Grad)
waren viele Radfahrer unterwegs. Immerhin 81 Prozent von ihnen hatten
eine funktionierende Beleuchtung eingeschaltet. Zumindest auf das
Licht am Fahrrad legten die Pedalritter also viel Wert. "Leider
nutzten nur zwölf Prozent der Radler die Möglichkeit, zusätzlich
reflektierendes Material an ihrer Kleidung anzubringen. Dadurch wäre
eine noch bessere Sichtbarkeit gegeben", ergänzt die ÖAMTC-Expertin.
Erschreckend: Nur 36 Prozent der Radfahrer entschieden sich bei
winterlichen Verhältnissen für einen Helm. Viele verzichteten
scheinbar zugunsten einer wärmeren Haube auf den Kopfschutz.

Sehr gut schnitten die motorisierten Verkehrsteilnehmer bei der
ÖAMTC-Erhebung ab. Aufgrund der Temperaturen waren allerdings nur
wenige Motorradfahrer auf der Straße. Bis auf einen Biker mit
Lichtdefekt waren alle den Vorschriften entsprechend unterwegs. Auch
alle beobachteten Pkw hatten das Licht eingeschaltet. Bei fünf
Prozent davon wurde jedoch mindestens ein funktionsuntüchtiger
Scheinwerfer beobachtet. "Insgesamt ein überraschend gutes Ergebnis,
dennoch sollte man als Fahrzeuglenker immer daran denken, die
Scheinwerfer regelmäßig zu kontrollieren. Mängel müssen so schnell
wie möglich behoben werden", hält die ÖAMTC-Verkehrspsychologin fest.

ÖAMTC-Expertentipps zur besseren Sichtbarkeit im
Straßenverkehr

* Fußgänger sollten - unabhängig von modischen Aspekten - Kleidung
tragen, die auch in der Dunkelheit gut sichtbar ist. "Reflektierende
Materialien an Taschen, Schuhen und Kleidung bringen zusätzliche
Sicherheit. Vor allem Kinder sollten damit ausgestattet sein", rät
die ÖAMTC-Verkehrspsychologin.

* Wenn Fußgänger oder Radfahrer eine Straße queren müssen, sollte das
insbesondere nach Einbruch der Dunkelheit nur an gesicherten Stellen
geschehen. Ampelanlagen, Schutzwege, Über- und Unterführungen bieten
zumindest ein Mindestmaß an Sicherheit. "Keinesfalls darf die Straße
überraschend zwischen parkenden Autos heraus betreten werden", mahnt
die ÖAMTC-Expertin.

* Verkehrsteilnehmer sollten generell nicht davon ausgehen, dass sie
von anderen automatisch wahrgenommen werden - unabhängig davon, wie
gut sichtbar man sich selbst fühlt.

* Autolenker sollten insbesondere nach Einbruch der Dämmerung im
Bereich von Schulen, Einkaufszentren oder Märkten mit erhöhter
Aufmerksamkeit fahren.

* Nicht nur defekte Scheinwerfer müssen umgehend repariert werden.
Auch die richtige Einstellung ist wichtig. Bei Reparatur von Defekten
und korrekter Lichteinstellung hilft ein Licht-Check an einem
ÖAMTC-Stützpunkt.

Aviso an die Redaktionen: Fotomaterial zu dieser Aussendung ist
unter www.oeamtc.at/presse abrufbar.

Rückfragehinweis:
ÖAMTC-Öffentlichkeitsarbeit
Stefan Tschernutter
Tel.: +43 (0) 1 711 99-1218
mailto:pressestelle@oeamtc.at
http://www.oeamtc.at

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