- 13.01.2012, 14:26:08
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Grüne Wien/Pilz zu Kontrollamtsbericht zu Hebammen im AKH: Ärztliche Direktion hat Handlungsbedarf erkannt
Wien (OTS) - Der Bericht zur Versorgung rund um Schwangerschaft,
Geburt und Neugeborene im Wiener Krankenanstaltenverbund, der von den
Grünen Wien im September 2010 in Auftrag gegeben worden war,
bestätigt, dass die seit Jahren schwelende Führungsproblematik der
AKH-Hebammen dringend gelöst werden musste. "Mit der Einrichtung
einer eigenen Abteilung für Hebammen in der ärztlichen Direktion und
der Bestellung einer Oberhebamme im November 2011 hat das AKH
mittlerweile dafür gesorgt, dass sich die angespannte
Arbeitssituation im Kreißsaal normalisieren konnte. Als Folge dieser
Maßnahme sind die Krankenstände, die in den vergangenen Jahren - so
die Feststellung des Kontrollamts - weit über dem Durchschnitt lagen,
bereits rückläufig. Kritisch merkt das Kontrollamt an, dass die
Dokumentation der Arbeitszeiten im AKH nach wie vor handschriftlich
erfolgt, während sich die städtischen Spitäler bereits eines
"EDV-Dienstplanpakets" bedienen würden. Die Prüfer stellen
ausdrücklich unmittelbaren Handlungsbedarf fest, da die
handschriftliche Dokumentation ein hohes Fehlerrisiko bedeutet. "Es
ist also sehr zu empfehlen, das EDV System AKIM möglichst rasch auch
in der Geburtshilfe und Neonatologie zur Anwendung zu bringen,"
empfiehlt Pilz.
"Moderne standardisierte Dokumentation ist im Bereich der Gynäkologie
und Geburtshilfe grundsätzlich unverzichtbar," so Pilz weiter. Das
Kontrollamt hat nämlich festgestellt, dass das geburtshilfliche
Dokumentationssystem PIA, das für das gesamte österreichische
Geburtenregister Daten zuliefert, im KAV nicht ausreichend umgesetzt
und gewartet wird. So war es in der Vergangenheit möglich, dass
unbemerkt Veränderungen in laufenden Patientinnenakten vorgenommen
und auch bereits abgeschlossene Patientinnenakten rückwirkend
abgeändert werden konnten. "Es ist positiv festzustellen, dass der
Krankenanstaltenverbund sofort reagiert und das Berechtigungskonzept
dahingehend geändert hat, dass nunmehr rückwirkende Änderungen
ausgeschlossen sind, " so Pilz zum Bereich Geburtshilfe.
Ein weiterer Bericht beschäftigt sich mit dem Einsatz von
Leiharbeitskräften im KAV. Die Prüfer merken kritisch an, dass
Kriterien und Daten für einen betriebswirtschaftlichen Vergleich über
die Kosten für Eigenpersonal und Zukauf von Fremdpersonal weitgehend
fehlen. "Der KAV sollte dringend überlegen, ob es nicht auf Grund von
Qualitätsüberlegungen zu bevorzugen wäre, auch im patientInnenfernen
Bereich die Leistungen durch Eigenpersonal vornehmen zu lassen,"
empfiehlt die grüne Gesundheitssprecherin.
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