- 13.01.2012, 11:58:22
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ORF trauert um Ernst Wolfram Marboe
Wien (OTS) - Ernst Wolfram Marboe ist tot: In der Nacht auf
Freitag, den 13. Jänner 2012, ist der langjährige Programmintendant
des ORF 73-jährig gestorben. Mit ihm verliert Österreich einen
genialen Fernsehpionier und unermüdlichen Kulturbotschafter, der sich
im In- und Ausland einen verdienten Namen gemacht hat.
ORF-Generaldirektor Dr. Alexander Wrabetz: "Mit Ernst Wolfram Marboe
verliert Österreich einen der großen Gestalter der Fernsehgeschichte.
In all seinen Funktionen im ORF setzte er Meilensteine im Programm,
die vielen Zuseherinnen und Zusehern noch heute in Erinnerung sind.
Als Generalist - Journalist und Autor, Dramaturg und Regisseur,
Moderator und Manager - bereicherte er nicht nur ORF-Radio und
-Fernsehen, sondern auch Kultur und Wissenschaft Österreichs im
Allgemeinen. Ernst Wolfram Marboes Verdienste wirken nachhaltig und
sind noch immer Vorbild für Generationen. Unser Mitgefühl gilt seiner
Familie."
ORF-Fernsehdirektorin Mag. Kathrin Zechner: "Ernst Wolfram Marboe
vereinigte in sich alles, was ein erfolgreicher Fernseh-Macher
braucht: Ein untrügliches Gespür für das Publikum, bedingungslose
Leidenschaft für das Produkt, Intellektualität und einen scharfen
Verstand - gepaart mit dem unbeirrbaren Festhalten an Visionen. Er
war uns - und insbesondere mir persönlich - Vorbild und wird es
bleiben."
In memoriam Ernst Wolfram Marboe ändert ORF 2 sein Programm: Heute,
am Freitag, dem 13. Jänner, bringen die "Seitenblicke" um 20.05 Uhr
einen Nachruf, und am Sonntag, dem 15. Jänner, steht um 13.05 Uhr ein
TV-Porträt des legendären ORF-Mannes auf dem Programm.
Der Spartensender ORF III Kultur und Information plant zudem ein
Schwerpunktprogramm, das Person und Schaffen von Ernst Wolfram Marboe
würdigen wird.
Ernst Wolfram Marboe wurde am 10. August 1938 in Wien geboren. Er
arbeitete als Assistent und Inspizient bei den Bregenzer und
Salzburger Festspielen, absolvierte das Max Reinhardt Seminar und
leitete ein Studententheater. Zuerst freier Mitarbeiter und
Hauptreferent im ORF, wurde er 1971 Leiter der Abteilung Hörspiel und
Literatur im ORF-Landesstudio Niederösterreich. 1976 wurde er
niederösterreichischer Landesintendant, 1978 Fernsehintendant des
ORF-Fernsehsenders FS 2.
Nach Raimunds "Verschwender" (1980), den er ausschließlich mit
Kindern besetzte, erwies er sich mit der Zauberposse "Der
Barometermacher auf der Zauberinsel" von Ferdinand Raimund als
Visionär, indem er den ersten interaktiven Fernsehevent schuf und die
Bluebox-Technik für eine virtuelle Kulisse nutzte. Interaktiv war
auch das Fernseh-Wunsch-Programm "Wurlitzer". Seiner Zeit weit voraus
war Marboe mit der "Lieben Familie", einer Stegreif-TV-Serie, bei der
Tagesaktualität in die live produzierte Handlung integriert wurde.
Mit seiner letzten großen Arbeit im ORF, der TV-Umsetzung von
Raimunds "Der Diamant des Geisterkönigs", nutzte er erstmals digitale
Techniken und beschritt mit dem erstmaligen Einsatz von HDTV
absolutes Neuland - Jahrzehnte bevor die Technik Eingang in den
TV-Alltag fand.
Von 1984 bis 1993 war er Programmintendant des ORF. Er erfand - neben
vielen anderen Formaten - die Diskussionssendung "Café Central" und
machte die Radio-Spendenaktion "Licht ins Dunkel" zu dem großen
österreichischen TV-Spenden-Event, der er heute ist. Ernst Wolfram
Marboe war langjähriger Präsident des österreichischen
Behindertensportverbandes und stellvertretender Präsident von den
Special Olympics Österreich. Von 2000 bis 2007 leitete er die
Raimundfestspiele Gutenstein als Intendant.
Rückfragehinweis:
ORF-Unternehmenskommunikation
Rudolf Fehrmann
(01) 87878 - DW 12765
rudolf.fehrmann@orf.at
http://presse.ORF.at
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