Verband Druck & Medientechnik kämpft weiterhin um zeitgemäßen Kollektivvertrag
Wien (OTS) - Der Streit um einen neuen Kollektivvertrag für das
grafische Gewerbe geht in die nächste Runde. Angesichts der
schlechten wirtschaftlichen Situation in der Druckereibranche
appellierte der Verband Druck & Medientechnik erneut an die
Gewerkschaft, gemeinsam den Kollektivvertrag zu reformieren. Doch die
Gewerkschaft beharrte auf ihrer Forderung nach Erhalt der
Privilegien. Mit dem Abbruch der Verhandlungen wird die Gewerkschaft
die Druckereien zu Streiks aufrufen. Für die ohnedies angeschlagene
Branche ein weiterer Schlag.
Seit Jahren schon schrumpft die Druckbranche. Allein im Jahr 2011
ging der Umsatz der Druckereien in Österreich um drei Prozent zurück.
Gründe dafür sind unter anderem die überzogenen Lohn- und
Lohnnebenkosten. Für den Verband Druck & Medientechnik ein klarer
Auftrag: einerseits Bewusstsein diese Situation schaffen,
andererseits den Kollektivvertrag an die derzeitigen wirtschaftlichen
Anforderungen anpassen. "Der derzeit gültige Kollektivvertrag ist
nach wie vor ein Sammelsurium an Zuschlägen und Privilegien, die für
den einzelnen fast unüberschaubar sind und zudem heute vielfach keine
Berechtigung mehr haben", sagt der Präsident des Verbandes Druck &
Medientechnik, Ing. Rudolf A. Cuturi: "Unser Angebot an die
Gewerkschaft war, den Kollektivvertrag zu vereinfachen und
entgeltrechtlich an die heutigen Wettbewerbsbedingungen anzupassen.
Leider waren die diesbezüglichen Gespräche mit der Gewerkschaft in
den letzten zwei Jahren nicht produktiv. Alle unseren konkreten
Vorschläge für Veränderungen wurden abgelehnt."
Verband kämpft für die Erhaltung der Druckbranche in Österreich
Der Verband Druck & Medientechnik hat deshalb heute einen neuen
Vorschlag gemacht, um die Arbeitsplätze in der österreichischen
Druckbranche zu erhalten. Vorgeschlagen wurde hauptsächlich, die
Arbeitszeit in der grafischen Branche von derzeit 37 auf 40
Wochenstunden zu erhöhen, um so die Wettbewerbsfähigkeit
wiederherzustellen. Für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer der
Branche wäre eine solche Veränderung am ehesten tragbar, da sie die
Grundlöhne nicht verändert würden und diese Maßnahme für alle die
gleichen Auswirkungen hätte.
Die Gewerkschaft lehnte jede Verlängerung der Arbeitszeit
allerdings kategorisch ab und forderte, den alten Kollektivvertrag
bis Ende 2013 wiedereinzusetzen. In der Zeit bis dahin soll gemeinsam
über kostendämpfende Maßnahmen nachgedacht werden. Diese würden
allerdings frühestens ab 2014 wirksam werden.
Obwohl der Verband Druck & Medientechnik weitere Verhandlungen
angeboten hatte, erklärte Vorsitzender Franz Bittner die
Verhandlungen für gescheitert. Gleichzeitig droht die Gewerkschaft
nun mit Streiks in den Betrieben.
Appell an Gewerkschaft: Weiter verhandeln
Das Ziel des Verbandes Druck & Medientechnik: weiter für den
Erhalt der Branche kämpfen. "Immerhin hat die Gewerkschaft heute
angeboten, ernsthaft über Kostendämpfungsmaßnahmen nachzudenken. Mit
Streiks ist niemandem geholfen, auch den Arbeitnehmern nicht", sagt
Präsident Cuturi. Bis zum 31. März 2012 gilt der derzeitige
Kollektivvertrag noch. Zeit genug, um noch einen Kompromiss zu
finden. Für die Lohnverhandlungen wurden bereits Termine fixiert.
Der Verband Druck & Medientechnik besteht seit 1872. Er ist mit über
300 Mitgliedsbetrieben die einzige umfassend kompetente und
unabhängige Unternehmensvertretung für die grafische Branche in
Österreich. Präsident: Ing. Rudolf A. Cuturi, Geschäftsführer: Mag.
Werner Neudorfer.
Rückfragehinweis:
Verband Druck & Medientechnik Mag. Christian Handler T +43 / 01 / 512 66 09 E verband@druckmedien.at www.druckmedien.at Grünangergasse 4, 1010 Wien Informationen zum grafischen Kollektivvertrag: www.druckmedien.at/de/presse/presseberichte/
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