- 10.01.2012, 10:28:19
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Zahl der Katholiken im Erzbistum Wien 2011 stabilisiert
Der Wandel der Kirche in der sich wandelnden Gesellschaft geht aber weiter.
Wien (OTS) - Wien, 10.01.12 (PEW) Zum Jahresende 2011 gab es in
der Erzdiözese Wien 1,269.745 Katholiken. Das sind um 0,89 % bzw. um
11.416 weniger als im Jahr zuvor. Das bedeutet eine wesentliche
Stabilisierung gegenüber dem Jahr 2010, in dem vor allem das Thema
Missbrauch verstärkte Austritte aus der katholischen Kirche zur Folge
hatte.
So hat sich die Zahl der Kirchenaustritte in der Erzdiözese Wien von
25.314 im Jahr 2010 um genau 33 Prozent auf 16.941 im Jahr 2011
reduziert. Gleichzeitig sind in der Erzdiözese auch wieder mehr
Wiedereintritte bzw. Übertritte in die katholische Kirche zu
vermelden - 988 im Jahr 2011 gegenüber 922 im Jahr davor.
Dass in einem "Normaljahr" rund 99 Prozent der Katholiken ihrer
Kirche die Treue halten, zeige, so der Pressesprecher der Erzdiözese
Wien, Michael Prüller, dass die Verbundenheit mit der katholischen
Kirche in Österreich immer noch sehr stark ist. Etwa bei Familien mit
minderjährigen Kindern gebe es kaum Austritte. Dennoch sei die
Situation ernst. Denn die eigentliche Herausforderung liege jenseits
der Mitgliederzahlen - in der Frage, wie man den Glauben lebendig
erhalten kann. Prüller: "Entscheidend ist, wie vielen Menschen wir
vermitteln können, dass Gott in ihrem Leben eine Rolle spielt und
dass die Kirche einen bewährten Weg anbietet, die Freundschaft mit
Gott zu vertiefen und daraus die Welt zu gestalten."
Jeder Abschied aus der Kirche sei schmerzlich, oft für beide Seiten.
Der Umstand, dass so viele Menschen an ihrer Kirchenmitgliedschaft
festhalten (in den niederösterreichischen Gebieten der Erzdiözese
liegt der Schwund bei nicht einmal 0,7 %), mache aber auch deutlich,
dass die Kirche mit ihrer Botschaft immer noch ein riesiges Potenzial
habe, so der Pressesprecher. Das könne man etwa auch aus der sehr
lebendigen Caritas-Arbeit, dem boomenden katholischen Schulwesen und
dem Einsatz von rund 20.000 ehrenamtlichen Mitarbeitern allein in der
Erzdiözese Wien ermessen. Gleichzeitig zeigten aber etwa der
schüttere Messbesuch und der Rückgang des Glaubenslebens in den
Familien, wie sehr die Kirche gefordert sei, in der neuen
gesellschaftlichen Realität das Feuer des Glaubens zu nähren.
Die Erzdiözese Wien werde deshalb heuer die Umsetzung des diözesanen
Erneuerungsprozesses energisch vorantreiben, der einen geistlichen
Aufbruch (Stichwort: Jüngerschaft neu entdecken), eine Stärkung des
Bewusstseins des gemeinsamen Priestertums aller Gläubigen und die
Schaffung zukunftsfähiger Strukturen vor allem in der Pfarrseelsorge
zum Ziel hat.
Gleichgeblieben ist 2011 die Zahl der Pfarren in der Erzdiözese
(660). Die durchschnittliche Anzahl der Katholiken je Pfarre ist um
17 Personen auf 1.923 zurück gegangen. Die Kleinste Pfarre ist
Grafensulz im Weinviertel mit 98 Katholiken, die größte ist
Wien-Aspern mit 12.430 Katholiken.
Zu den Zahlen im Einzelnen:
Katholikenzahl der Erzdiözese Wien jeweils zum 1.1.:
2010: 1,301.570 (-1,06 %)
2011: 1,281.161 (-1,57 %)
2012: 1,269.745 (-0,89 %)
Austritte:
2009: 16.527
2010: 25.314
2011: 16.941
Eintritte:
2009: 1084
2010: 922
2011: 988
Rückfragehinweis:
Erzdiözese Wien, Öffentlichkeitsarbeit & Kommunikation Dr. Michael Prüller 1010 Wien, Stephansplatz 4/7/1 Tel: 01/51552-3591 E-Mail: media@edw.or.at http://presse.erzdioezese-wien.at
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