Menschenrechtsexperten kritisieren auffällige Untätigkeit der japanischen Behörden: Mitgliedern religiöser Gemeinschaften wird im Falle der Freiheitsberaubung kein Schutz gewährt!
Brüssel (OTS/HRWF) - Ein jüngst veröffentlichter Bericht der
unabhängigen Menschenrechtsorganisation Human Rights Without
Frontiers International stellt dem Inselstaat ein denkbar schlechtes
Zeugnis aus: "In Japan gibt es keine Religionsfreiheit." Ein
62-seitiger Bericht dokumentiert die Entführung und Gefangenschaft
religiöser Aktivisten. Tausende japanische Staatsbürger - Anhänger
von Glaubensgemeinschaften - wurden und werden in Japan zwecks
gewaltsamer "Umerziehung" entführt und mitunter Jahre lang
festgehalten. Polizei und Behörden schauen weg. Glück für die Täter:
Gerichtliche Untersuchung und Verfolgung des Vergehens der
Freiheitsberaubung unterbleiben prinzipiell.
"Das Versagen der Gesetzeshüter, den Opfern Hilfe zu gewähren, und
die Gleichgültigkeit der verantwortlichen Behörden sind krasse
Verfehlungen, wo doch die japanische Verfassung die bürgerlichen
Rechte in Einklang mit internationalen Menschenrechtsstandards, an
die Japan per Gesetz gebunden ist, garantiert", kritisiert Willy
Fautre, Direktor von Human Rights Without Frontiers International
(NGO mit Sitz in Brüssel).
Der Bericht wurde von Willy Fautre in Kooperation mit dem
international tätigen Menschenrechtsanwalt Aaron Rhodes erstellt. Zu
diesem Zweck wurden zahlreiche Opfer (vorwiegend Mitglieder der
Vereinigungskirche und der Zeugen Jehovas), Journalisten,
Rechtsanwälte und Menschenrechtsexperten befragt; auch 10 japanische
Parlamentarier wurden interviewt.
Fazit: Die gewaltsame Entführung und Freiheitsberaubung von
Anhängern dieser Glaubensgemeinschaften erfolgt zwar meist durch
deren Familienangehörige, diese werden jedoch von sog.
"Ausstiegshelfern" angestiftet und unterstützt. Die Gewalttaten
werden seit Jahrzehnten von Polizei und Justiz grundsätzlich
ignoriert - auch wenn dabei schwere, strafbare Handlungen begangen
werden. "Es ist vollkommen unverständlich, warum alle erhobenen
Klagen als irrelevant abgetan werden", wundert sich Aaron Rhodes.
"Angesichts derartiger behördlicher Nachlässigkeit und
Unverschämtheit kann keine Rede davon sein, dass in Japan
Religionsfreiheit herrscht."
Mehr dazu unter http://www.hrwf.net Japan: Abduction and
Deprivation of Freedom for the Purpose of Religious De-Conversion
("Our Reports"). Vollständiges Dokument (62 Seiten):
http://www.ots.at/redirect/hrwf
Rückfragehinweis:
Human Rights Without Frontiers
Willy Fautre: +32 478 202069, Email: w.fautre@hrwf.net
Aaron Rhodes: +49 170 323 8314, Email: aaronarhodes@gmail.com
Website: http://www.hrwf.net
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