• 05.01.2012, 13:13:33
  • /
  • OTS0091 OTW0091

"Kultussteuer": Alle Kirchensubventionen streichen und gleichzeitig Steuerabsetzbarkeit ausweiten

- 2 Mio Konfessionsfreie zahlen schon jetzt für kirchliche Denkmalpflege - Bauernbundvorschlag: Eine Schnapsidee und Strafsteuer für Kirchgangs-Schwäntzer

Wien (OTS) - Der oberösterreichische ÖVP-Landesrat und
Bauerbund-Chef Maximilian Hiegelsberger fordert eine Strafsteuer für
Atheisten und Konfessionsfreie. Mit dieser solle die Denkmalpflege
finanziert werden. Bei den Konfessionsfreien und dem Volksbegehren
gegen Kirchenprivilegien stößt die Forderung auf Unverständnis und
Kopfschütteln. "Fakt ist: Im Jahr 2002 etwa waren laut
Bundesdenkmalamt nur knapp 4 Prozent der denkmalgeschützten Objekte
im Besitz einer Religionsgemeinschaft. Für diese Objekte wird aber
die Hälfte der Mittel des Bundesdenkmalamts aufgewandt. Und in jedem
Bundesland bekommt die Kirche auch noch mal die Hälfte der
Förderungen für die Denkmalpflege" erklärt dazu Niko Alm, Sprecher
des Volksbegehrens gegen Kirchenprivilegien.

Bauernbund betrachtet Konfessionsfreie als Melkkühe

Zu den genannten Zahlungen kommen noch zahlreiche Sonderzahlungen
auf regionaler Ebene. "Da frag ich mich: Was an den ganzen
Renovierungen ihrer Gebäude zahlt die Kirche eigentlich selber? Aus
dem Kirchenbeitrag kommen die Mittel zum Großteil nicht, wie ein
Blick auf die Budgets der Diözesen zeigt. Der Kirchenbeitrag
finanziert vor allem die Gehälter von Pfarrern und der aufgeblähten
Verwaltung", sagt Alm. "Die zwei Millionen Konfessionsfreien in
diesem Land finanzieren schon jetzt einen guten Teil der kirchlichen
Denkmalpflege. Dafür auch noch eine Sondersteuer von ihnen zu
verlangen, ist einfach jenseits. Überdies verfügt die r.k. Kirche
über ein Milliardenvermögen. Mit umfangreichen Immoblienbesitz,
eigener Bank, großen Medienverlagen und sogar einer Beteiligung bei
den Casinos Austria. Insgesamt hat man den Eindruck, als sei der
aktuelle Bauernbundvorschlag dazu da, um von den atemberaubenden
jährlichen staatlichen Kirchen-Subventionen in der Höhe von rund 2
Mrd. EUR abzulenken".

Sexuelle Gewalt und Vertuschung sind die häufigsten Gründe für
Kirchenaustritt

Der Vorschlag sei auch menschlich "indiskutabel", sagt Alm.
"Allein der Ausdruck Kirchensteuer-Flüchtlinge diffamiert die
Menschen, die in den vergangenen Jahren aus Abscheu über strukturelle
sexuelle Gewalt an Kindern und ihre systematische Vertuschung die
römisch-katholische Kirche verlassen haben. Das ist unterste
Schublade." Es lasse auch tief blicken, dass ein Politiker nicht
verstehen könne, dass man eine solche Einrichtung nicht
mitfinanzieren wolle. "Mit seinem Vorschlag entzieht er jedem
mündigen Bürger das Recht, mit einer Religion, vor allem mit der
katholischen Kirche, nichts zu tun haben zu wollen. Weil dann selbst
bei einem Austritt die Kirche wieder abkassieren kann", sagt Alm.

Video: Wie der Staat die Kirchen finanziert:
www.kirchen-privilegien.at/archives/1055#more-1055

www.kirchen-privilegien.at

Rückfragehinweis:
FJ PURKARTHOFER PR, +43-664-4121491, info@purkarthofer-pr.at

OTS-ORIGINALTEXT PRESSEAUSSENDUNG UNTER AUSSCHLIESSLICHER INHALTLICHER VERANTWORTUNG DES AUSSENDERS - WWW.OTS.AT | PUR

Bei Facebook teilen.
Bei X teilen.
Bei LinkedIn teilen.
Bei Xing teilen.
Bei Bluesky teilen

Stichworte

Channel