• 31.12.2011, 08:00:36
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"profil"-Interview: Ex-Immofinanz-Chef Petrikovics zu Untreuevorwürfen und Buwog-Provisionen

"Habe Gewinne auf Aktien lukriert, auf die ich Anspruch hatte" - Buwog-Konsortium soll Peter Hocheggers Idee gewesen sein

Wien (OTS) - In einem Interview in der Montag erscheinenden
Ausgabe des Nachrichtenmagazins "profil" weist der frühere Chef der
Immofinanz-Gruppe Karl Petrikovics die von der Staatsanwaltschaft
Wien erhobenen Untreuevorwürfen zurück: "Ich bin absolut überzeugt,
unschuldig zu sein und das werde ich bei Gericht auch entsprechend
dokumentieren", so Petrikovics gegenüber "profil". Die
Staatsanwaltschaft lastet Petrikovics und vier weiteren Personen
Untreue und die Bildung einer kriminellen Vereinigung in Zusammenhang
mit privaten Aktiengeschäften aus dem April 2003 an. Das frühere
Management soll sich im Vorfeld des Börsegangs der Immoeast AG ohne
Genehmigung durch den Aufsichtsrat ein Aktienpaket gesichert und
dieses der damaligen Constantia Privatbank AG mit Gewinn
weiterverkauft haben. "Wir hatten ganz im Gegenteil einen klaren
Aufsichtsratsbeschluss des damaligen Immoeast-Alleinaktionärs
Immofinanz AG, der uns das ermöglicht hat. Wir haben später im
Interesse der Constantia Privatbank auf die Aktien, die uns
zugestanden sind, verzichtet und diese der Bank geborgt. Nachdem uns
die Constantia Privatbank die Papiere nicht zurückgeben konnte,
wurden wir wirtschaftlich so gestellt, als hätten wir diese immer
gehalten", argumentiert Petrikovics. Und weiter: "Ich habe Gewinne
auf Aktien lukriert, auf die ich Anspruch hatte. Dem Unternehmen
wurde kein Schaden zugefügt."

Zur Buwog-Privatisierung 2004 in deren Gefolge das
Immofinanz-Konsortium dem Lobbyisten Peter Hochegger ein
Erfolgshonorar in der Höhe von fast zehn Millionen Euro überwies,
erklärt Petrikovics im "profil"-Interview: "Herr Hochegger ist im
Herbst 2003 an mich herangetreten. Er meinte, dass man sich im
Hinblick auf die damals anlaufende erste große
Immobilienprivatisierung Österreichs entsprechend vorbereiten müsse."
Die Immofinanz sei zum damaligen Zeitpunkt lediglich an der
Gesellschaft Buwog interessiert gewesen, nicht aber an dem aus
insgesamt vier Bundeswohnungsgesellschaften bestehenden Gesamtpaket.
"Hochegger hat damals gemeint, dass, wenn wir nur die eine
Gesellschaft Buwog wollten, wir dies nur im Rahmen eines
Österreich-Konsortiums stemmen könnten. So ist das Konsortium aus
Immofinanz auf der einen Seite, Raiffeisenlandesbank Oberösterreich
und Wiener Städtische auf der anderen entstanden."

"Selbstverständlich" hätte Raiffeisen Oberösterreich nicht nur von
Hocheggers Engagement gewusst, sondern auch die Hälfte von dessen
Provision getragen. "Die Raiffeisenlandesbank Oberösterreich war der
eigentliche Konsortialführer. Das finale Gebot wurde in einer Sitzung
unter deren Leitung beschlossen." Von Walter Meischberger, der
Hochegger im Vorfeld der Privatisierung mit entscheidenden Hinweisen
versorgt haben soll, will Petrikovics nach eigener Aussage erst "aus
den Medien" erfahren haben. "Sollte ich damals zur Buwog
Informationen erhalten haben, dann immer nur über Herrn Hochegger."

Rückfragehinweis:
"profil"-Redaktion, Tel.: (01) 534 70 DW 3501 und 3502

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