- 22.12.2011, 11:17:54
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Kardinal Schönborn setzt auf "Neustart" in der Kirche
Wiener Erzbischof im Weihnachtsinterview über Zukunftsszenarien für die Kirche und seine Sorge um die Christen im Nahen Osten
Wien, 22.12.11 (KAP) Kardinal Christoph Schönborn setzt auf einen
"Neustart" in der Kirche. In der gegenwärtigen Umbruchssituation von
einer Volkskirche hin zu einer Entscheidungskirche überzeugter
Christen seien bereits erste Anzeichen einer neuen Gestalt der
Kirche wahrnehmbar, so Schönborn im Gespräch mit "Kathpress" und
Medien der Erzdiözese Wien. Der Wiener Erzbischof verwies dabei auf
den Reformkurs der Erzdiözese, der auch international beachtet werde
und von einer missionarischen Grundhaltung geprägt sei. Mit Blick
auf die Pfarrer-Initiative stellte der Kardinal erneut fest, dass
auch er die aufgeworfenen Probleme sehe, jedoch für andere
Lösungswege sei.
Angesprochen auf Weihnachtserinnerungen aus seiner Kindheit und
Jugend nannte der Kardinal zwei "Blitzlichter": zum einen den
Kirchgang durch den knirschenden Schnee zur mitternächtlichen Mette
in seinem Vorarlberger Heimatort Schruns; zum anderen das
schmerzliche Erleben eines Weihnachtsfestes, bei dem die Spannungen
zwischen den Eltern für die Kinder nur allzu deutlich spürbar
gewesen seien. Schönborn: "Auch das ist heute für viele Menschen
Realität und Teil von Weihnachten." Trotz aller Sorgen wolle er den
Menschen zu Weihnachten aber Mut und Hoffnung machen, so der
Kardinal.
Kreativer Umgang mit realen Problem
Zum innerkirchlichen "Gegenwind" empfahl der Wiener Erzbischof eine
"sportliche" Haltung: "Ohne Wind kann man nicht segeln, beim
Gegenwind muss man die Segel ein wenig umstellen, dass er kreativ
oder beflügelnd wirkt." Schwierigkeiten seien grundsätzlich nicht
das Problem, vielmehr gehe es um den richtigen Umgang damit. Er
wolle die von kirchlichen Gruppen wie der Pfarrerinitiative
angesprochenen pastoralen Probleme nicht leugnen, so Schönborn,
diese seien "real". Er sei aber persönlich davon überzeugt, dass die
angesprochenen Probleme anders zu lösen seien als dies etwa die
Pfarrer-Initiative will. Der Kardinal plädierte erneut für "gangbare
Lösungen" im Rahmen der Weltkirche. Man solle auch genau auf das
hinschauen, was in den Ortskirche "schon geschieht und was auch
getan werden kann".
Bedrängte Christen im arabischen Raum
Große Sorge äußerte der Wiener Erzbischof über die Diskriminierung
und Verfolgung der Christen in vielen Ländern der Welt, besonders im
Nahen Osten. Dieses Problem werde von der Politik - Regierungen wie
Internationale Organisationen - erst in jüngster Zeit ernster
genommen.
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