• 22.12.2011, 10:40:45
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Wie feiern Christen Weihnachten?

Die Kirchlich Pädagogische Hochschule (KPH) Wien/Krems, die einzige ökumenisch geführte Hochschule Europas, informiert über verschiedene christliche Weihnachtsbräuche.

Wien/Krems (OTS) - Weihnachten wird selbst unter den Christinnen
und Christen in Österreich höchst unterschiedlich gefeiert. 14
christliche Kirchen sind in Österreich offiziell anerkannt. Allen
gemeinsam ist lediglich der Inhalt ihrer Weihnachtsfeier: Sie feiern
die Geburt von Jesus Christus als Menschwerdung Gottes. Doch schon
beim Feiertermin gibt es Unterschiede: Viele orthodoxe Kirchen
feiern, entsprechend dem alten julianischen Kalender, Weihnachten am
6. und 7. Jänner.

Evangelischer Adventkranz, katholische Weihnachtskrippe, gemeinsame
Bräuche

Auch in den überlieferten Bräuchen rund um das Fest gibt es große
Unterschiede. Wobei heute die katholischen und evangelischen Kirchen
viele Traditionen miteinander teilen. So haben etwa die Katholikinnen
und Katholiken den ursprünglich evangelischen Adventkranz übernommen
und viele Protestantinnen und Protestanten die katholische
Weihnachtskrippe. Die Krippe stand bis zum 19. Jahrhundert im
Mittelpunkt des familiären Festes und wurde dann durch den Christbaum
- ein ursprünglich überwiegend evangelischer Brauch - weitgehend
verdrängt.

Katholisches Weihnachtsfest

Nach dem Familienfest am Heiligen Abend, dem 24. Dezember feiern
katholische Christinnen und Christen die heilige Nacht mit der
Christmette. Üblicherweise ist diese um Mitternacht, in manchen
Gemeinden schon früher. Noch im 18. Jahrhundert fand dieser
Gottesdienst in den frühen Morgenstunden statt. Der Heilige Abend
selbst wird vielerorts von regionalen Bräuchen eingeleitet, wie z.B.
dem "Weihnachtsblasen" von Turmbläsern oder von Räucherzeremonien in
den Häusern. Am 26. Dezember ist das Fest des heiligen Stephanus, der
als erster Märtyrer gilt und Hauptpatron der Metropolitankirche von
Wien ist. Die Weihnachtszeit dauert bist zum Fest der Taufe des Herrn
am Sonntag nach dem Fest der Erscheinung des Herrn (Epiphanie) am 6.
Jänner.

Protestantisches Weihnachtsfest

In evangelischen Gemeinden beginnt Weihnachten am 24. Dezember mit
der traditionellen Christvesper, die meist am späten Nachmittag
stattfindet. Am frühen Nachmittag gibt es vielerorts eine
Kinderweihnacht. Zur Christvesper füllen sich, oft von Posaunenchören
eingeleitet, die evangelischen Gotteshäuser. Die Vesper wird gerne
als Familiengottesdienst gestaltet, in der von Kindern Krippenspiele
aufgeführt werden und Advents- und Weihnachtslieder (z.B. "Macht hoch
die Tür") eine bedeutende Rolle spielen. Viele Gemeinden feiern auch
noch eine Christmette zu später Stunde. An den auf die Heilige Nacht
folgenden beiden Weihnachtsfeiertagen finden Festgottesdienste statt.
Besuche im Familienkreis werden an diesen Tagen sehr gepflegt
("Wiedersehensfeste").

Übrigens verdanken wir den Brauch der Weihnachtsgeschenke dem
Reformator Martin Luther. Er hat die im Mittelalter üblich gewordene
Nikolausbescherung auf Weihnachten verlegt. An die Stelle des
Heiligen Nikolaus rückte der "Heilige Christ" als Gabenbringer.

Orthodoxe Christen

Kirchen, wie das Patriarchat von Konstantinopel, die rumänisch-,
bulgarisch- und griechisch orthodoxen Kirchen, die den
gregorianischen Kalender übernommen haben, feiern Weihnachten am 24.
und 25. Dezember. Jene Kirchen, die den Julianischen Kalender
akzeptieren, wie zum Beispiel die Serbische, Russische oder die
Jerusalemer Kirche, feiern dagegen Weihnachten 13 Tage später, also
am 6. und 7. Jänner. Orthodoxe Gläubige fasten vor Weihnachten 40
Tage lang. Am 24.12. bzw. 6. Jänner wird liturgisch eine Vesper mit
mehreren Schriftlesungen gefeiert und am Tag darauf die feierliche
göttliche Liturgie zum Weihnachtsfest zelebriert. Der 26. Dezember
bzw. 8. Jänner rückt Maria als Mutter Gottes in den Mittelpunkt,
während am 27.12 der Erzdiakon Stephanus erinnert wird. Am 1. (bzw.
14.) Jänner feiert die Orthodoxie das Hochfest der "Beschneidung des
Herren" und am 6.1. bzw 19.1. die Taufe Christi (Epiphanie).

"Weihnachtsfeste werden heute in einer Vielzahl traditionell
religiöser und modern säkularer Bräuche begangen", sagt Vizerektor
Dr. Thomas Krobath. "Hinter den verschiedenen kirchlichen Bräuchen
leuchtet immer wieder das eine Weihnachtsevangelium hervor: Die
Geschichte der Menschwerdung Gottes in einem neugeborenen Kind unter
erbärmlichen Umständen. Ihre Botschaft ist das uneingeschränkte JA
Gottes zu den Menschen. Im Schatten der grellen
Weihnachtsbeleuchtungen spielen sich ähnliche Geschichten unter
vergleichbaren Umständen ab. - Welche Bräuche begleiten ihr
Schicksal?"

Die Kirchliche Pädagogische Hochschule (KPH) Wien/Krems ist
Österreichs größte Private Pädagogische Hochschule mit fünf
Standorten in Wien und Niederösterreich. Das gemeinsame Konzept der
Erstausbildung, Fort- und Weiterbildung soll Lehrerinnen und Lehrer
in ihren pädagogischen und religionspädagogischen Berufsfeldern
bestmöglich qualifizieren und professionalisieren. Im Sinne einer
aufgeklärten christlichen Perspektive fördert und vertritt die KPH
Wien/Krems die Kooperation der fünf an der Hochschule vertretenen
christlichen Konfessionen (Katholische Kirche, Evangelische Kirche
A.B. und H.B., Orthodoxe und Orientalisch-Orthodoxe Kirchen sowie
Altkatholische Kirche) bei gleichzeitiger Wahrung der jeweiligen
Identität. Das breite Lehrangebot der KPH Wien/Krems setzt sich
derzeit zusammen aus 44 Erststudien, aufbauenden Studien sowie
Erweiterungs- und Fernstudien, 6 Master- und Hochschullehrgängen
sowie einer Vielzahl an Seminaren.

Rückfragehinweis:
Mag. Hannes Martschin, Kirchliche Pädagogische Hochschule Wien/Krems,
Mayerweckstraße 1, 1210 Wien, www.kphvie.at
Pressebüro: Tel. +43-1-409 77 20, Mail: hannes.martschin@kphvie.at

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