• 16.12.2011, 12:26:18
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Actavis-CEO Albrecht: "Österreich könnte mit Generikaoffensive mindestens 200 Mio. Euro einsparen"

Actavis neuer Presenting-Partner der Vierschanzentournee

http://www.apa-fotoservice.at/galerie/2631/
Claudio Albrecht, CEO Actavis

Wien (OTS) - Deutlich weniger Generika als in den übrigen
europäischen Ländern werden in Österreich abgegeben. Bei einer
Pressekonferenz in Wien kritsierte Actavis-CEO Claudio Albrecht den
Hinterbänklerstatus seines Heimatlandes. Gleichzeitig präsentierte er
den viertgrößten Generikakonzern der Welt als neuen Presentingsponsor
der Vierschanzentournee und des Biathlon-Weltcups.

"Die Penetration von Generika ist in Österreich deutlich geringer
als in den übrigen Ländern Europas. Während etwa in Deutschland 50%
der Produkte nach Patentablauf Generika sind, kommt Österreich nur
auf einen Wert von 12%. Die Bundesregierung lässt sich dadurch
Einsparungen von mindestens 200 Millionen Euro jährlich entgehen",
argumentierte Claudio Albrecht bei einer Pressekonferenz in Wien. Der
gebürtige Tiroler ist seit 2010 Vorstandsvorsitzender von Actavis,
dem viertgrößten Generikaplayer weltweit mit Sitz in Zug (CH). Der
isländische Konzern setzt heuer mit seinen 10.500 MitarbeiterInnen in
mehr als 40 Ländern über 1,83 Milliarden Euro um. Jährlich werden
rund 24 Milliarden Tabletten und Arzneimittel produziert und rund 800
Produkte angeboten. Albrecht, der mit über 20 Jahren Berufserfahrung
in diversen Toppositionen zu den erfahrensten Generika-Managern
Europas zählt, kann den Hinterbänkler Status seines Heimatlandes
Österreich nicht nachvollziehen.

"Zum einen liegt das am mangelnden Informationsstand aller
Beteiligten. Man ist sich im Lande immer noch nicht einig, wie groß
eigentlich der bestehende Generikamarkt ist und was per Definition
Generika sind. Laut der internationalen Datenstatistik IMS hat der
Generikamarkt in Österreich einen Wertanteil von 12 Prozent. Das ist
weit unter dem europäischen Schnitt. Es scheint noch immer nicht
durchgedrungen zu sein, dass Generika deutlich günstiger sind als die
Originalpräparate und gleichzeitig denselben therapeutischen Nutzen
nachweisen müssen." In Österreich fehle es auch an gesetzlichen
Maßnahmen, welche Generikaherstellern sofort nach Ablauf des Patentes
vom Originalersteller erlauben, ihre Produkte zu lancieren. Das
österreichische Erstattungssystem definiert sich über einen weltweit
einzigartigen komplexen Prozess, bei dem Produkte den Weg durch
verschiedene Segmente absolvieren müssen (Boxen). Dieses sogenannte
Boxensystem benachteilige Generika zusätzlich bei der Markteinführung
und verzögert einen erfolgreichen Markteintritt nach Patentablauf um
de facto sechs Monate. "Die nochmalige Überprüfung des
Zulassungsdossieres durch den Hauptverband erscheint zweigleisig und
erhöht Zeit- und Administrationsaufwand. Dass ein generisches Produkt
zuerst in die rote Box muss und ein bedeutender Zeitabschnitt vergeht
bis es in die frei verschreibbare grüne Box gelangt, obwohl das
äquivalente Originalprodukt schon seit Jahren in der grünen Box ist,
erscheint als Schildbürgerstreich. Das führt zu deutlichen
Verzögerungen bei der Markteinführung."

Mit Blick auf andere europäische Märkte kann sich Albrecht mehrere
Maßnahmen vorstellen, wie Österreich hier schnell aufholen könnte:
"Es müssten effektive Anreizsystem für die Abgabe von Generika
geschaffen werden. Dazu gibt es in Europa genug Vergleichsmodelle.
Ärzte, Apotheker und Kassen müssten an einem Strang ziehen und von
der Abgabe preisgünstiger Produkte auch überzeugt werden." Ein Blick
über die Grenzen zeige unterschiedlichste Modelle. In Deutschland
verliere der Originalhersteller nach Ablauf des Patentes durch das so
genannte Tendersystem praktisch über Nacht 80 Prozent des Volumens.
Für die Industrie verträglicher findet Albrecht das System in
Großbritannien, wo die Ärzte natürlich die Therapiehoheit behalten,
aber nur den Wirkstoffnamen verordnen. Der Apotheker gibt dann ein
günstiges Medikament ab. Sollte dies der Patient nicht wünschen,
steht es ihm frei, die Differenz zu seinem Wunschpräparat
aufzuzahlen. Der Arzt sollte auch in therapeutisch kritischen Fällen
auf das Markenpräparat bestehen können durch einfaches Ankreuzen am
Rezept.

Mit der Wirtschaftskrise sieht sich die Politik in sehr vielen
europäischen Ländern gezwungen, Einsparungsmaßnahmen auch im
Gesundheitswesen zu setzen. Diese sind laut Albrecht unterschiedlich,
aber selbst Osteuropa sei Österreich mit der Umsetzung von
effizienten Generikaregeln weit voraus. Generika sind inzwischen
weltweit als effizientester Mittel zur Kostensenkung bei den
Arzneimitteln anerkannt. Arzneimittel stellen einen der drei größten
Kostenblöcke im Gesundheitswesen dar.

Um Bekanntheit und Vertrauen in die Marke Actavis beim Konsumenten
zu stärken und auch den Eintritt in das OTC-Segment (rezeptfreie
Arzneimittel) zu unterstützen, setzt Actavis auf das Sponsoring von
Breiten- und Spitzensport. "Gesundheit ist unser zentrales Anliegen,
das wir weltweit transportieren wollen." Actavis fungiert daher mit
seinem orange-farbigen Logo heuer als Presentingsponsor beim
traditionellen Skisprungevent der Vierschanzentournee und als
Hauptsponsor des IBU Biathlon Weltcups. Actavis wird somit in
Kernmärkten wie Deutschland, Frankreich, Polen, Skandinavien oder
Russland bestens präsent sein. "Sportsponsoring ist für uns eine
hervorragende Möglichkeit, die Marke Actavis bei den Konsumenten zu
positionieren und dies ist eine viel günstigere Möglichkeit als zum
Beispiel nationale TV-Werbung in den einzelnen europäischen Staaten.
Wir haben uns bereits bei den Fußball-Qualifikationsspielen zur EURO
in Polen und der Ukraine bei mehr als 60 Partien als Sponsor
präsentiert und wollen jetzt auch im Wintersport Akzente setzen",
begründet Albrecht dieses Engagement. Actavis - Think Smart Medicine
steht vor allem für die künftige Ausrichtung des Konzerns. "Wir
werden uns von einem reinen Generikaanbieter zu einem Partner im
Gesundheitswesen entwickeln, der intelligente, ganzheitliche
Gesundheitslösungen anbietet, einerseits für den Patienten
andererseits aber auch für den Bezahler,- den Sozialversicherungen."

Über die Actavis Gruppe

Actavis ist der viertgrößte Generikahersteller weltweit. Der
isländische Konzern mit Sitz in Zug (CH) setzt mit seinen 10.500
MitarbeiterInnen in mehr als 40 Ländern über 1,83 Milliarden Euro um.
Jährlich werden rund 24 Milliarden Tabletten und Arzneimittel
produziert und rund 800 Produkte angeboten. Für weitere Informationen
über die Actavis-Gruppe besuchen Sie bitte unsere Homepage unter
Internet: www.actavis.com.

Weitere Bilder unter: http://www.apa-fotoservice.at/galerie/2631/

Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM / Originalbild-Service
sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at

Rückfragehinweis:
Actavis Group
Frank Staud
EVP Corporate Communication
Tel: +41 41 462 7347
E-mail: fstaud@actavis.com

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