• 14.12.2011, 16:02:28
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Verein "Adipositas Selbsthilfegruppen": So werden Übergewichtige diskriminiert

Wien (OTS) - Die Berichte einiger Medien über die Bergung eines
massiv übergewichtigen Patienten in Fels am Wagram mittels der
Feuerwehr ist dazu angetan, Menschen die schon wegen ihres
Übergewichtes zu den schwer kranken Menschen zählen, weiter drastisch
zu benachteiligen. Dies zeigte heute die Präsidentin der "Adipositas
Selbsthilfegruppen", Elisabeth Jäger auf.
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Der aktuelle Fall eines Kranken, der von den Feuerwehren Fels am
Wagram und Grafenwörth (Bezirk Tulln, NÖ) mithilfe eines Krans und
eines speziellen Tragegestells für einen Transport in das Krankenhaus
aus seiner Wohnung geborgen werden musste, schlägt in einschlägigen
Medien hohe Wellen. Klar: So eine Bergung ist nicht alltäglich und
man kann die Sensationsgier des Lesers/Sehers damit befriedigen.
Seitens der "Adipositas-Selbsthilfegruppen Österreich" kann aber eine
derartige undifferenzierte und menschenunwürdige Berichterstattung
einzelner Medien nicht unwidersprochen bleiben!

Zunächst darf nicht vergessen werden, dass sich massiv adipöse
Menschen im täglichen Leben ständig mit Vorurteilen und teils auch
mit gesellschaftlicher Ächtung auseinander setzen müssen. Andere
Kranke, wie etwa Alkohol- oder Nikotinsüchtige, genießen hier ein
fast schon "gutes Ansehen" in einigen Bevölkerungskreisen. "Dabei ist
Adipositas eine anerkannte Krankheit, die für die Betroffenen
rigorose Probleme mit sich bringt. Es geht sogar so weit, dass
Adipositas-Erkrankte mitunter auch mit Rauschgiftsüchtigen verglichen
werden. Tendenziöse Berichte wie in oben genanntem Fall dienen weder
der Aufklärung der Bevölkerung, noch sind sie geeignet, der
Berichterstattungspflicht der Medien zu dienen", so Jäger.

Vor nicht allzu langer Zeit ging ein Bericht durch die Medien, in
denen ein rund 200 Kilo schwerer Patient für eine Röntgenuntersuchung
in das veterinärmedizinische Institut gebracht wurde. Dieser Mann hat
inzwischen 100 Kilo abgenommen und blickt heute mit Schrecken auf
diese Berichterstattung zurück. Andere "Dicke" sehen derartige
Berichte und werden dann mitunter abgehalten, etwas gegen ihre
Erkrankung zu unternehmen. Ihre Angst: Sie werden von den Medien dann
genau so "durch den Kakao gezogen". Das kann und darf nicht der Sinn
der Berichterstattung in einem Medium - sei es nun ein Printmedium,
oder auch ein Radio- oder Fernsehsender - sein!

"Wir, von den "Adipositas-Selbsthilfegruppen Österreich", treten
für eine objektive Berichterstattung ein, die nicht die Betroffenen
entwürdigt, nur um die Sensationsgier der Leser/Seher zu befriedigen.
Wir treten dafür ein, dass die Bevölkerung erkennt, dass Adipositas
eine Krankheit ist und wollen so die gesellschaftliche Anerkennung in
der Bevölkerung erreichen. Und die Medien könnten mit derartigen
Berichten sicherlich wesentlich
diskreter umgehen."

Abschließend zitierte Jäger den auf dem Gebiet führenden Experten,
den US-Adipositas-Forscher Prof. Mark S. Gold, der sagt: " ...das
steigende Übergewicht resultiert nicht aus der Willen- und
Disziplinlosigkeit der Betroffenen, sondern aus den immer neu
designten Nahrungsmitteln. Wir bekommen Nahrung zu kaufen, die dazu
entwickelt wurde, drogenartige Wirkung zu erzeugen..." "Dem ist
nichts hinzuzufügen", schloss Jäger.

Über "Adipositas Selbsthilfegruppen":

Der Verein "Adipositas Selbsthilfegruppen" wurde im Herbst 2007
gegründet und fasst fast 30 österreichische Selbsthilfegruppen unter
einem Dach zusammen. In den Selbsthilfegruppen wird
Adipositas-Erkrankten Hilfe geboten und mit Rat und Tat zur Seite
gestanden. Die "Adipositas Selbsthilfegruppen" werden von Betroffenen
geleitet und zeigen Therapiemöglichkeiten für die nicht heilbare
Krankheit Adipositas auf.

Weitere Informationen unter www.adipositas-shg.at.

Rückfragehinweis:
Präsidentin Elisabeth Jäger
0664/8240992
"Adipositas - Selbsthilfegruppen - Hilfe zur Selbsthilfe bei Fettleibigkeit"
www.adipositas-shg.at

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