• 14.12.2011, 09:39:19
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Infrastruktur als Hebel der Immobilienentwicklung in der österreichisch-tschechischen Grenzregion

Entlang von A5, S3 und S10 zeigen sich zarte Aufwärtstendenzen, Lage im Waldviertel nach wie vor trist

Wien (OTS) - IMMOBILIEN.NET hat Österreichs Immobilienmarkt
entlang der 466 gemeinsamen Kilometer mit Tschechien unter die Lupe
genommen. Ergänzend zu den Zahlen von Österreichs größter
Immobilienplattform wurden qualitative Telefoninterviews mit
erfahrenen Immobilienmaklern aus den betreffenden Regionen in Nieder-
und Oberösterreich geführt, welche die Daten bestätigen.

Entwicklung des Immobilienmarktes in Grenzbezirken

Einem durchwegs qualitativen Angebot sehen die
Immobilientreuhänder eine regional teils sehr geringe Nachfrage
gegenüber. Mag. Alexander Ertler, Geschäftsführer von IMMOBILIEN.NET
kennt die Gründe dafür: "Aufgrund fehlender Infrastruktur kommt es
vielerorts zu Landflucht hin in Richtung der Ballungszentren.
Besonders für junge Menschen haben periphere Regionen immer häufiger
zu wenig zu bieten. Diesen Trend hat mittlerweile auch die Politik
erkannt und versucht ihrerseits durch strukturelle Maßnahmen -
besonders im Verkehrsbereich - neue Impulse in der Grenzregion zu
setzen." Als Beispiel hierfür sind die Autobahn A5 oder die
Schnellstraßen S3 und S10 zu nennen. "Diese Stimuli greifen auch
langsam. Entlang der jungen Verkehrsadern zwischen Österreich und
Tschechien kommt der Immobilienmarkt langsam in Schwung. An der
projektierten Nordautobahn kommt es bereits zu Preissteigerungen,
rund um die geplante S10 stoppt der Preisverfall der letzten Jahre."

Von dieser Entwicklung profitiert insbesondere das
niederösterreichische Weinviertel. Auch für die Region um das
oberösterreichische Freistadt ist eine zukünftig gute Entwicklung
absehbar. Fakt ist jedoch auch, dass die Schnellstraßen sowie die
Nordautobahn noch nicht bzw. nicht durchgehend zwischen Österreich
und Tschechien befahrbar sind: "Es ist zu hoffen, dass die Politiker
beiderseits der Grenze ihre jeweiligen Straßenprojekte alsbald als
gemeinsame Infrastruktur erkennen, von deren Zusammenschluss beide
Seiten profitieren. Neben Investitionen im Verkehrsbereich tragen vor
allem auch Investitionen in Gesundheits- und Freizeitinfrastruktur
zur Attraktivitätssteigerung einer Region bei", so Ertler weiter.

Betrachtet man die Grundstückspreise, so schlägt sich die
entstehende Infrastruktur in den entsprechenden Regionen bereits
deutlich nieder: Im Bezirk Hollabrunn bezahlt man aktuell 37 Euro für
den Quadratmeter, was einer Preissteigerung von 9,8 % gegenüber dem
Zeitraum Quartal 3 2010 bis Quartal 2 2011 bedeutet. Im Bezirk
Freistadt, entlang der entstehenden S10, stabilisieren sich die
Preise bei 42 Euro im Median.

Problemregion Waldviertel

Weiterhin schwierig bleibt es dort, wo infrastrukturell auch in
absehbarer Zeit keine positive Entwicklung zu erwarten ist,
insbesondere hinsichtlich bestehender Objekte. "In weiten Teilen des
Waldviertels sehen wir das Überangebot an Objekten sehr deutlich. Die
Zahl an bestehenden Einfamilienhäusern ist groß, viele Junge aber
zieht es in Landes- und Bezirkshauptstädte. Der wirtschaftlichen
Faustregel schlechthin folgend bestimmt bekanntlich die Nachfrage den
Preis und die ist in manchen Regionen schlichtweg sehr begrenzt." So
bietet beispielsweise Gmünd ein umfangreiches Angebot an Häusern, bei
gebrauchten Objekten aber stagnieren die Preise bei 1.170 Euro pro
Quadratmeter. Betrachtet man Neubauten, so sind die Preise gar um
3,10 % auf 1.718 Euro gefallen.

Wohnungen nur in lokalen Zentren Thema

Die mit Abstand relevanteste Immobilienart in der Grenzregion ist
und bleibt das Einfamilienhaus. Bei 64 % aller angebotenen Objekte
handelt es sich um Häuser im Eigentum. Miet- und Eigentumswohnungen
liegen mit jeweils 15 % gleich auf, tatsächlich spielen Wohnungen
aber nur in den angesprochenen Bezirksstädten eine Rolle.

Regionen mit neuer Infrastruktur für Spekulanten interessant

"Jene Regionen, bei denen neue Infrastruktur in Richtung
Tschechien bereits in Bau oder in Planung ist, beherbergen einiges
Potenzial hinsichtlich zukünftiger Wertsteigerungen. Wer in dieser
frühen Phase in Grundstücke entlang der neuen Nordverbindungen
investiert, könnte davon profitieren. In jedem Fall befinden wir uns
inmitten einer spannenden Entwicklung, die es im Auge zu behalten
gilt", analysiert Ertler abschließend.

Die Datenbasis

Den Berechnungen der derzeitigen Immobilienpreise liegen 12.112
angebotene Immobilien aus den österreichischen Grenzbezirken zu
Tschechien zu Grunde. Alle Angaben verstehen sich als Median-Werte
für die jeweilige Region und stellen einen Richtwert für die aktuelle
Preissituation dar. Die Nachfragedaten errechnen sich aus 5.606 über
IMMOBILIEN.NET an professionelle Immobilienvermarkter gestellte
Anfragen. Bezugszeitraum ist in beiden Fällen Quartal 1 2010 bis
Quartal 3 2011

Über IMMOBILIEN.NET

IMMOBILIEN.NET war die erste unabhängige Immobilienplattform im
deutschsprachigen Raum und ist seit der Gründung 1994 Marktführer in
Österreich. Über 1.000 aktive Kunden (Makler, Bauträger und sonstige
professionelle Immobilienanbieter) sind auf www.immobilien.net
aktuell vertreten. Die Plattform verzeichnet monatlich rund 738.000
Besuche (gemäß ÖWA) von insgesamt über 321.000 Immobiliensuchenden.

Rückfragehinweis:
IMMOBILIEN.NET
Public Relations
Konrad Fux
Tel.: +43-1-586 58 28-212
E-Mail: kf@immobilien.net

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