Teuerste Box mit "gut", günstigstes Modell mit "nicht genügend" beurteilt
Wien (OTS) - Wer eine Fahrt in den Schiurlaub plant, sollte sich
rechtzeitig Gedanken über die Transportmöglichkeiten für seine
Brettln machen. Neben dem klassischen Schiträger bietet sich eine
Dachbox als Stauraum an. Der ÖAMTC hat daher in Zusammenarbeit mit
seinen Partnerclubs rechtzeitig zu Saisonbeginn acht Modelle (Thule
Dynamic 800, A.T.U. Jetbag Family 455, Hapro Probox 460, Kamei Husky
XXL, Mont Blanc Vista 450, Atera Certo Design 560, Rameder Xtreme
450, MAC Daytona 500) genau unter die Lupe genommen.
Die Boxen wurden in den Kategorien Gestaltung, Handhabung, Fahr-
und Crashsicherheit auf Herz und Nieren geprüft. "Die Höchstnote
wurde von allen getesteten Produkten verfehlt. Immerhin vier Modelle
erreichten ein 'gut', drei ein 'befriedigend'. Testverlierer ist die
MAC Daytona 500, die günstigste Box im Test. Aufgrund einiger
gefährlicher Mängel wurde dieses Modell mit 'nicht genügend'
bewertet", fasst ÖAMTC-Techniker Thomas Stix die Ergebnisse zusammen.
Als Sieger ging die teuerste Dachbox, die Thule Dynamic 800 aus dem
ÖAMTC-Test hervor. Dieses Modell präsentierte sich in Verarbeitung
und Handhabung nahezu fehlerlos. Die Höchstwertung wurde allerdings
durch ein um 30 Prozent von den Herstellerangaben abweichendes
Volumen verhindert.
Zusammenfassung der Testergebnisse nach einzelnen
Anforderungen
* Die Gebrauchsanweisungen boten bei allen Dachboxen hinreichende
Erklärungen und Übersichtlichkeit. Nur die Anleitung der MAC Daytona
500 fiel aus dem Rahmen, da essentielle Hinweise zur sicheren Montage
und Angaben zur Maximalgeschwindigkeit fehlten.
* Bei der Volumenüberprüfung wurden teilweise erhebliche
Diskrepanzen zu den Herstellerangaben festgestellt. Vor allem der
Testsieger von Thule fiel negativ auf. "Statt der angegebenen 420
Liter fasst die Box nur 290 Liter. Noch dazu ist durch die spitze
Form nicht einmal dieses Volumen voll nutzbar, was letztlich zur
Abwertung führte", erklärt der ÖAMTC-Experte.
* Die Kältefestigkeit der Boxen wurde bei einer Temperatur von -20
Grad Celsius überprüft. Die meisten Produkte hielten dem Schlag eines
2,5 kg schweren Fallkörpers problemlos stand. Die Mont Blanc Vista
brach an einer Stelle, noch wesentlich schlimmer erwischte es die MAC
Daytona. "Das Produkt erlitt an mehreren Stellen Schäden und war nach
der Prüfung völlig defekt", so der ÖAMTC-Techniker.
* In der Kategorie Fahrsicherheit leisteten sich nur die Atera
Certo Design und die MAC Daytona im Ausweichtest echte Schwächen.
"Beide Modelle verrutschten bis zum seitlichen Anschlag der
Dachträger. Da die Boxen sehr hoch sind, bekam das Fahrzeug dadurch
einen seitlichen Impuls, der Kippen verursachen kann", erklärt der
ÖAMTC-Experte. Durch hohe Zuladungen verstärkt sich dieser Effekt.
* Beim Crashtest öffnete sich bei allen Boxen durch die Dynamik
der Verzögerung der vordere Teil, meist jedoch ohne die Ladung
wirklich zu verlieren. Bei den Spanngurten besteht allgemeiner
Verbesserungsbedarf. Entweder rissen die Gurte oder sie wurden von
scharfkantigen Gurtösen durchtrennt. Besonders schlecht schnitt die
MAC Daytona im Crashtest ab, durch fehlende Montagehinweise wurde die
Box zum 70 kg schweren Geschoss. "Auch eine alternative
Montagemöglichkeit hilft nicht. Werden die Halter anders montiert,
durchschlagen die Schier die Box und landen auf dem Boden", so der
ÖAMTC-Experte.
* Die Dachboxen haben - egal ob leer oder beladen - ein gewisses
Gewicht und beeinflussen die Aerodynamik. Beim Verbrauchstest des
ÖAMTC wurde auf der Autobahn ein allgemeiner Mehrverbrauch von fast
20 Prozent festgestellt.
ÖAMTC-Expertentipps zu Kauf und Nutzung von Dachboxen
* Vor dem Kauf der Box testen, ob das Modell den persönlichen
Ansprüchen genügt (z. B. Verschlüsse, Handhabung, Größe).
* Beim Einfahren in Garagen nicht vergessen, dass das Auto mit Box
höher ist.
* Beim Fahren mit Dachbox ändert sich das Fahrverhalten des Autos.
Durch die größere Gesamthöhe ist das Fahrzeug bei Seitenwind
empfindlicher. "Besonders nach Waldstücken und auf Brücken droht
Gefahr durch plötzlich auftretende Windböen", warnt der
ÖAMTC-Experte.
* Die größere Windangriffsfläche führt zu einem höheren
Spritverbrauch. "Leerfahrten mit der Box sollten im Interesse von
Umwelt und Brieftasche vermieden werden", so der ÖAMTC-Techniker
abschließend.
Aviso an die Redaktionen:
Fotos zu dieser Aussendung sind unter www.oeamtc.at/presse
abrufbar.
Informationen zu allen getesteten Produkten und weitere Tests des
ÖAMTC findet man unter www.oeamtc.at/tests.
Rückfragehinweis:
ÖAMTC-Öffentlichkeitsarbeit
Stefan Tschernutter
Tel.: +43 (0) 1 711 99-1218
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