VIER PFOTEN und Experten warnen vor Gesundheitsgefahren für Verbraucher
Wien (OTS) - Die internationale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN
hat Fuchs-, Marderhund- und Nerzpelze von 35 Bekleidungsstücken in
einem Fachlabor auf Schadstoffe untersuchen lassen. Ein unabhängiger
Gutachter bewertete die Ergebnisse. Die Mehrzahl der getesteten
Pelzkapuzen, Schals und Pelzbesätze von Mänteln, Jacken und Krägen
enthalten hohe und häufig gesundheitlich bedenkliche Konzentrationen
gefährlicher Chemikalien wie Formaldehyd, Nonylphenolen,
Konservierungsmitteln, PAK (Polyzyklische Aromatische
Kohlenwasserstoffe) und Schwermetallen. Die Stoffe können Krebs und
Allergien auslösen sowie das Hormon- und Nervensystem
beeinträchtigen. Die Artikel stammen von internationalen Modelabels
wie Gucci, Burberry, Moncler oder Max Mara und nationalen Marken. Sie
wurden unter anderem bei Händlern in Wien, Salzburg, München, Berlin
und Hamburg eingekauft. Der Gutachter Dipl. Ing. chem. Manfred
Krautter von EcoAid und der Toxikologe Dr. Hermann Kruse von der
Universität Kiel warnen die Verbraucher vor möglichen
Gesundheitsschäden und raten, auf den Kauf von Pelzprodukten zu
verzichten. VIER PFOTEN fordert Hersteller und Handel auf, keine
Pelzprodukte mehr anzubieten und den Verbraucherschutz deutlich zu
verbessern.
"Pelz ist kein Naturprodukt, sondern Tierleid aus der Giftküche",
so Kampagnenmitarbeiterin Anita Hauser von VIER PFOTEN. "Für Pelz
gibt es kaum gesetzliche Grenzwerte und die staatliche Überwachung
kontrolliert die Produkte nur selten. Um Arbeiter, Verkäufer und
Verbraucher zu schützen, sind strenge Limits für gefährliche
Chemikalien und bessere Kontrollen der Behörden nötig," fordert
Hauser. "Viele Pelzprodukte sind geradezu giftiger Sondermüll. Wer
seine Gesundheit nicht auf's Spiel setzen will, sollte auf Kleidung
mit Pelz verzichten," bilanziert Chemie-Experte und Studienautor
Manfred Krautter von EcoAid.
Die vom Labor des Bremer Umweltinstituts in den Pelzproben
nachgewiesenen Gifte stammen meist aus chemischen Gerb-,
Konservierungs-, Reinigungs- und Färbeprozessen, die in der Regel in
Billiglohnländern mit schlechten Arbeitsschutz- und Umweltstandards
durchgeführt werden. So fand das Labor Giftstoffe teils im
Grammbereich pro Kilo. Die Chemikalien verbleiben über lange
Zeiträume in den Pelzen und können dadurch die Gesundheit der
Verbraucher und der Beschäftigten im Handel gefährden. Das am
stärksten belastete Kleidungsstück ist sogar eine Kinderjacke.
Als Konsequenz aus den Untersuchungsergebnissen fordert VIER
PFOTEN von der Modebranche, endlich auf Pelzmode zu verzichten. Um
Tierquälerei und Schadstoffe zu vermeiden, appelliert VIER PFOTEN an
die Verbraucher, keine Pelzprodukte zu kaufen.
Von VIER PFOTEN veranlasste Tierartuntersuchungen belegen zudem
ein schwere Täuschung der Verbraucher. In sechs Fällen wurden die
Pelzprodukte unter der Angabe einer falschen Tierart verkauft. VIER
PFOTEN fordert eine Kennzeichnungspflicht für alle Pelzprodukte mit
klaren Angaben zur Tierart, Herkunft und zu den Haltungsbedingungen
der Tiere. In insgesamt 12 Fällen erstattet VIER PFOTEN bei den
zuständigen Behörden Anzeige.
Den Report "Gift im Pelz II" finden Sie auf www.vier-pfoten.at.
Druckfähige Fotos und Videomaterial stellen wir Ihnen gerne auf
Anfrage bereit!
Rückfragehinweis:
Anita Hauser VIER PFOTEN - Programs AT Tel.: 0664 848 55 65 mailto:anita.hauser@vier-pfoten.org Manfred Krautter Chemie-Experte und Studienautor von EcoAid: mobile: +49 170 48 28 015 email: krautter@ecoaid.de Web: www.ecoaid.de
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