• 28.11.2011, 15:02:11
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Zwanzig Jahre faire Schokolade - Vielfalt wächst - BILD

Kakaoernte: Vorsichtig erntet die Kleinbäuerin der peruanischen Genossenschaft Cepicafe die reifen Kakaoschoten vom Baum.

Köstendorf (OTS) - Faire Schokolade gibt es in Österreich seit
zwanzig Jahren. Was 1991 mit Mascao - lanciert von EZA Fairer Handel
- begann, hatte Vorbildwirkung. Das nützt den Kakaobauernfamilien und
freut die Naschkatzen. Mit der neuen Linie Carino baut die EZA die
Vielfalt weiter aus.

Kooperation im besten Sinne führte 1991 zur ersten fair
gehandelten Schokolade der Welt. Die Idee dazu wurde von der
Schweizer Fairhandelsorganisation Claro geboren, die für ihre
PartnerInnen in Europa, darunter die EZA Fairer Handel in Österreich,
die Koordination des Projekts übernahm. Der einsatzfreudige
Hersteller Chocolat Bernrain in Kreuzlingen am Bodensee erklärte sich
bereit, die Kakaobohnen aus Bolivien und den Mascobado Vollrohrzucker
aus den Philippinen zusammen zu bringen.

Mascao geht in die ganze Welt

Daraus wurde eine Pionierleistung mit Vorbildwirkung und eine
Erfolgsgeschichte. Die Umstellung auf biologische Zutaten erfolgte
Mitte der 1990er Jahre. Produziert wird Mascao heute für die ganze
Welt. Rund 550 Tonnen gehen von der Schweiz in zahlreiche europäische
Länder sowie nach Australien, Neuseeland, Kanada, die USA und Japan.
Allein in Österreich fanden im vergangenen Jahr umgerechnet rund
445.000 Mascao Tafeln zu 100 Gramm Zuspruch bei den
SchokoliebhaberInnen.

KakaoproduzentInnen werden gestärkt

Für die Kleinbauerngenossenschaften hatte diese Entwicklung
weitreichende Folgen. So konnte etwa die 1977 gegründete
bolivianische Kooperative El Ceibo nicht mehr nur ihr
naturbelassendes Kakaopulver zu fairen Bedingungen direkt vermarkten,
sondern auch Kakaobohnen und in weiterer Folge die wertvolle
Kakaobutter. Das hat die Mitgliederbasis gestärkt und El Ceibo zu
einem unübersehbaren Akteur im eigenen Land gemacht. 70 Prozent des
bolivianischen Kakaos stammen heute von der Kleinbauernkooperative.

Durch Fairen Handel profitieren die Genossenschaften ganz direkt
von den hohen Weltmarktpreisen der letzten Monate. Sollten die Preise
wieder fallen, können die Bauernfamilien durch das FAIRTRADE-System
auf garantierte Mindestpreise bauen, die ihre Kosten decken und die
Zukunft planbar machen.

Perspektiven für die nachkommende Generation

"An El Ceibo beeindruckt nicht nur die über die Jahre aufgebaute
Infrastruktur - vom Kooperativenzentrum bis zur eigenen Fabrik -
sondern vor allem der gelebte Genossenschaftsgedanke," so EZA
Geschäftsführerin Andrea Schlehuber. Die Ausbildung der Kinder hat
dabei eine hohe Bedeutung. In ihnen sehen sie die Zukunft der
Kooperative. Mit den Prämienzahlungen aus Fairem Handel werden
deshalb Stipendien vergeben. Kinder der zweiten Generation arbeiten
heute bereits an wichtiger Stelle in der Verwaltung der
Genossenschaft. Investiert wird auch in die Weiterbildung der Basis,
in Schulungen zum biologischen Landbau und zur Qualitätssicherung.
Darüber hinaus konnte eine Altersvorsorge für die Mitglieder
geschaffen werden - eine Besonderheit im bolivianischen Kontext.

Carino - neue Schokolinie

Mit sechs Sorten der neuen Linie Carino - Blanc, Café Blanc,
Kardamom, Vollmilch Mandeln, Grappa Traube und Zartbitter Minze -
baut die EZA ihr Schokoangebot weiter aus. "Carino kommt aus dem
Spanischen und bedeutet Zuneigung. Und weil beim Schenken von
Schokolade oftmals Zuneigung mitschwingt, erschien uns der Name
passend," so Schlehuber. "Kakaobohnen, Kakaobutter und Rohrzucker aus
Fairem Handel und kleinbäuerlicher biologischer Landwirtschaft, der
Verzicht auf den Emulgator Sojalezithin und langes Conchieren zählen
auch bei dieser Linie zu den besonderen Qualitätsmerkmalen."

Gegründet 1975, ist EZA Fairer Handel Österreichs älteste und
größte Fair Trade Importorganisation mit einem Gesamtsortiment aus
Fairem Handel (Lebensmittel, Kunsthandwerk, Naturkosmetik und Fair
Fashion) von rd. 150 Partnerorganisationen in Afrika, Asien,
Lateinamerika und dem Nahen Osten. Die EZA beliefert Weltläden, den
Naturkostfachhandel und den Lebensmitteleinzelhandel. Schokolade
steht für 15 Prozent am Gesamtumsatz der EZA von knapp 15 Mio Euro.
Hergestellt werden die Schokoladen in Kooperation mit den
Fairhandelsorganisationen claro in der Schweiz und gepa in
Deutschland.

Bild(er) zu dieser Aussendung finden Sie im AOM / Originalbild-Service
sowie im OTS-Bildarchiv unter http://bild.ots.at

Rückfragehinweis:
Andrea Reitinger, EZA Fairer Handel,
Wenger Str. 5, 5203 Köstendorf
T: 06216 20200 24, E: andrea.reitinger@eza.cc, www.eza.cc

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